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Robinson, Mary; Moritz, Karl Philipp [Hrsg.]
Vancenza oder die Gefahren der Leichtgläubigkeit — Berlin, 1793 [VD18 12043257]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29270#0110
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-— iv4 --
fleht die Hand der Erbarmung an, die Dorne»
auszurotten, die seinen traurigen Pfad unweg-
sam machen! — Lassen sie uns versuchen, ob
wir ihn nicht durch die sanften Pflichten der
Menschenliebe seine Bürde des Kummers erleich-
tern können.
Die Marquise war sogleich bereit, den Pil-
ger nach Vancenza einzuladen. „Dort," —,
sagte sie, — „eröffnet er vielleicht die Geheim-
nisse seines Herzens; aber ich verbiete es durch
aus, daß jemand von ihm ein Gestandniß zu er-
prsssen sucht; denn dies würde nur seine Wunden
wieder aufreißen." Alle versprachen ihn mit
der größten Feinheit zu behandeln, und man war-
tete nun auf ihn am Fuße des Berges.
Als er erschien, sagte ihm die Marquise, die
zur Ausübung der Pflichten des Edelmuths und
Les Mitleidcns keiner langen Vorbereitung be-
durfte, daß wenn ihn sein Weg durch den Wald
von Vancenza führe, sie sehr erfreut seyn würde,
ihn einige Tage bey sich auf ihrem Schlosse zu
sehen. Er dankte und versprach ihre gastfreund-
fchaftliche Einladung anzunehmen; doch, sagte
er, dürfe er sich nur einige Stunden daselbst auf-
halten. . -
Die üble Witterung machte die Landstraßen
schlecht, und sie hatten den zweiten Abend ihrer
Reise
 
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