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Rochow, Friedrich Eberhard von
Der Kinderfreund: Ein Lesebuch zum Gebrauch in Landschulen (Zweyter Theil) — Basel: bey Gebrüdern von Mechel, 1780 [VD18 90783441]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49137#0160
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*52 G ) O ( G
Schüler. Nein / gewiß nicht.
Lehrer. Also / wenn Gott höchst mächt'g un-
höchst weise ist, so ist er eben dadura- auch höchst
gerecht / höchst gütig genannt; und wenn ich nichts
werter von Gott wüßte / als: in ihm ist die
höchste weis: eit nur der höchsten Macht ver-
bunden, würde dann meiner Vorstellung von der
höchsten Vollkommenheit Gottes noch etwas fehlen?
Schüler. Nein: denn wenn ich mit dem, was
zum vol!stan -gen Begriff der höchsten Weisheit,
die mit der höchsten Macht verbunden ist, gehört,
genug bekannr diu, so weiß ich auch genug von
Gott, wenn ich weiß , daß er höchst weise und
höchst mächtig ist. Denn alle Vollkommenheiten
vereinigen sich in dem Begriff der höchsten Weis-
heit und der höchsten Macht.
Lehrer. Wie würdest du z. E. Gottes Allwissen-
heit/ Allgegenwart, Unveränderlichen und höchste
Güte in diesem Begriffe: Gort -st höchst mäch-
tig uns höchst wetze, schon mit eingeschlossen
ßnden? ,
Schül-r. Wer nicht alles weiß / kann nicht
höchst weise seyn. wie aber Gott alles weiß, er-
klärt mir das Worts Allgegenwart auch nicht;
genug -aß ich weiß, daß er alles wissen und vor-
her gewußt haben müsse / kheils um alles so weis-
lich anzuordnen, theils um es zu er!.alten, un-
über die Handlungen freyer Wesen zu richten. Es
gehö-
 
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