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Valentina Rosen: Der Vinayavibhanga der Sarvästivädins

Einige Geschichten zeigen, daß Mönche, die sich in gutem Glauben übermensch-
licher Fähigkeiten rühmen, nicht schuldig werden. Eine dieser Legenden erzählt, daß
Mahämaudgalyäyana, während er die Meditationsstufe ,,Nichtssein" (ÄG'üca/tT/üT/a-
/U72a) erreicht hatte, die Stimmen der Asuras hörte. Seine Ordensbrüder wollten ihn
verstoßen, weil sie meinten, in dieser Meditation könne man keine Stimmen hören.
Der Buddha sagt, Mahämaudgalyäyana habe nicht gelogen, da er diese Laute beim
Übergang von einer Meditation in die andere vernommen habe.
Mahämaudgalyäyana wird gefragt, woher der Fluß Tapoda*) käme. Er antwortet,
er flösse aus dem Anavataptasee^). F)ie anderen Mönche glauben dies nicht, da das
Wasser dieses Flusses bitter sei. der Anavataptasee dagegen süßes Wasser habe. Der
Buddha sagt, Mahämaudgalyäyana habe recht, da dieser Fluß seinen bitteren Ge-
schmack erst bekomme, nachdem er den Anavataptasee verlassen habe.
Mahämaudgaiyäyana weissagt mehrmals falsch, und der Buddha sagt, es rühre
daher, daß er nur das Vergangene und nicht das Zukünftige sehen könne.
S A M G H ÄVA S E S A - D H A R M A 1
8 U K R A VI S R 8 T I H
uoa Vamen,
Vorgeschichte
Der Älteste Käiodäyin erzählt befreundeten München, daß er absichtlich seinen
Samen ergossen habe. Die Mönche berichten dies dem Buddha, der eine Vorschrift
erläßt. Später verlieren einige Mönche Samen im Traum und bitten Ananda, sich
beim Buddha zu erkundigen, ob sie schuldig geworden seien. Der Buddha gibt aus
diesem Anlaß der Regel die endgültige Form:
,,Wenn ein Mönch absichtlich Samen ergießt, es sei denn im Traum, so ist es ein
Sainghävasesa-V ergehen'^),
Kasuistik
Die Kasuistik unterscheidet mehrere Fälle, in denen ein Mönch, wenn er absichtlich
seinen Samen ergießt, eines Sainghävasesa-Vergehens schuldig wird. Wenn er krank
ist oder sich verbrannt hat, oder wenn er beim Reiten oder Fahren Samen verliert,
ist er nicht schuldig.

SAMGHÄVASESA-DHARMA 2
K Ä Y A S A M S A R G A H
AY/'pfY'hcäe/' AonfaAt
YWr geschieh te
Käiodäyin zeigt einigen Frauen in Srävastl das Kloster und berührt absichtlich
ihre Körper, als sie seine Zelle betreten. Einige der Besucherinnen beschweren sich
bei den anderen Mönchen. Der Buddha erläßt dann die Vorschrift:

t) ^ ^ Pb M To-i'ou-t'o-Fluß.
2) W # A-nou-ta-See.
3) (A")saw.c;'a7ya suapnän.ta7-57 samgääeasesaA.
 
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