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XXXIV

Einleitung

Nun noch ein Wort über die Benutzung des Buches.
Wenn man den Stempel einer Goldschmiedearbeit nicht mit
bloßem Auge erkennen kann, bedient man sich einer ungefaßten
einfachen Lupe oder besser noch einer binokularen. Man muß sich
bemühen, das Bild zu erkennen, was meistenteils erst nach einiger
Übung gelingt. Darauf wird das Bild im Register gesucht und im
Buche aufgeschlagen. Es ist sorgfältig darauf zu achten, daß das
gesuchte und das gefundene Bild genau miteinander übereinstimmen,

aber einen gewissen Spielraum muß
man für die Undeutlichkeit des
Abschlages, die Abnutzung des
Stempels und die Ungenauigkeit
der von mir mitgeteilten Repro-
duktionen offen lassen. *Was ich
gebe, sind sehr oft nicht Stempel-
individuen, sondern Typen, wie ich
sie aus verschiedenen mir vorlie-
genden Abschlägen konstruiere.

Wenn die gefundene Marke
auch einwandfrei auf eine be-
stimmte Stadt oder einen bestimm-
ten Meister zu deuten scheint,
darf man sich dabei nicht immer
beruhigen. Findet man zum Bei-
spiel einen Stempel Z, so kann es
ein Jahresbuchstabe in Leipzig sein,
das Stadtzeichen, sagen wir von
Zwolle, oder die Initiale eines Meisters, der vielleicht Zacharias heißt.
Unter solchen Umständen ist es sehr angenehm, wenn eine zweite
Marke auf dem Stücke vorhanden ist. Weist auch diese auf die-
selbe Stadt, so kann die Identifizierung als gesichert angesehen
werden. Man darf sich aber nicht verführen lassen, die Meister-
marke, die in der einen Stadt nachgewiesen ist, mit dem Stadt-
zeichen einer anderen Stadt so in Verbindung zu bringen, daß man
annimmt, ein Meister, der in Augsburg zünftig war, habe beispiels-

9. Dopp. Gr. d. Vorlage. Sog. Nadeln
der Stadt Rom, angebl. 17. Jahrh. Nach Sidney
J. A. Churchill in Papers of the British School
at Rome IV Tafel XVI.
 
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