Elberfeld, Elbing 6\
ELBERFELD (Rheinprovinz)
Lf.
Nr.
Beschau-
zeichen
Welchen Meister — Gegenstand — Eigentümer
1880
I88l
1882
El
EJJJS Mit dem Jahresbuchstaben (gl
Weißsilb. Schwammbüchschen mit Darstellung der
fünf Sinne in Relief. Inschrift, f S.Fürth Mainz 1882. H 2,8
ELBING (Westpreußen)
»Der Städtetag zu Marienburg (vertreten warenThorn, Elbing, Danzig) vom
17. Mai 1395 brachte die erste Verordnung über die Stempelung der Arbeiten
mit den Meisterzeichen und dem Stadtzeichen, zugleich überhaupt eine der
rühesteh überlieferten Bestimmungen dieser Art in Deutschland.«
»Item was wergkes dy goltsmyde machin, des sal iczlicher syn czeichen uff
das wergk slon, do sal man der stat czeichen byslon unde seczeti.«
v. Czihak, Die Edelschmiedekunst früherer Zeiten in Preußen, Düsseldorf 1903 S. 7 und S
mit Hinweis auf Akten der Ständetage Preußens unter der Herrschaft des Deutschen Ordens,
herausgegeben von Toeppen, Leipzig 1878 I 82.
Die Landesordnung des Hochmeisters Ulrich von Jungingen von 1408 (und
ähnlich 1446) schärfte die Bestimmung über das Meisterzeichen, aber nicht über
das Stadtzeichen, nochmals ein. v. Czihak a. a. 0. S. 8.
Lf.
Nr.
Arbeiten vor der Stempelung
I883
I884
Meister Willam (Wilhelm), urkundlich 1399 —1409 für denDeutsch-
orden in der Marienburg beschäftigt. »Man hat das Marienburger
Reliquiar [ein Feldaltärchen in Diptychonform mit der Jahreszahl 1388
H 18 B 11] mit Meister Willam in Verbindung gebracht, allerdings
ohne jeden Beweis. Der annähernden Gleichzeitigkeit halber hat man
das Werk an den einzig bekannten Künstlernamen geheftet.«
v. Czihak, Schatz der St. Georgs-Bruderschaft zu Elbing in Zeitschrift für bildende
Kunst N.F. XII 1900 S. 128—130 sowie Edelschmiedekunst II 1908 S. 154/5 mit
Fig. 24. Ebendort S. 156—158 sind auch andere Stücke, die vor der Stempelung
liegen, für Elbing in Anspruch genommen worden.
»Als ein Beispiel für die genaue Wiedergabe der Zeittracht ist der
gewappnete Sankt Georg des Berliner Kunstgewerbemuseums, H 32 cm,
eine Elbinger Arbeit, zu nennen. Die Georgs-Bruderschaft in Elbing
besitzt dieselbe Gruppe in größerer Ausführung; spätere Wieder-
holungen besitzen die Schwarzhäuptergesellschaft in Riga [siehe unter
Lübeck], und die Kirche in Hochelten am Rhein.«
Illustrierte Geschichte des Kunstgewerbes I S. 367 mit Abb. Siehe auch Ober-
netter, Ausstellung München 1876 Blatt 62.