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Ross, Ludwig
Das Theseion und der Tempel des Ares in Athen — Halle, 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.950#0054
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3.

In dem Vorhergehenden sind die archäologischen Gründe entwickelt
worden, welche sich der hergebrachten Benennung des vermeinten
Theseustempels widersetzen; die topographischen Argumente
sprechen ebenso entschieden dagegen. Plutarch sagt dass die Ge-
beine des Theseus „in der Mitte der Stadt" lagen104); allein das
jetzt sogenannte Theseion, weit entfernt im Mittelpuncte der
alten«Stadt sich zu finden, liegt vielmehr in dem westlichsten
Theile derselben, noch jenseit des durch den Kerameikos führen-
den Hauptweges, und kaum vierhundert franz. Meter vom Dipylon
und dem nächsten gegen Süden angränzenden Thore, durch wel-
ches Pausanias die Stadt betrat105). Plutarch bestimmt aber die
Lage des Temenos noch genauer durch den Beisatz: „ neben dem
jetzigen Gymnasium". Welches Gymnasium er meint, ersehen wir
aus Pausanias, der nach der Beschreibung des Gymnasiums des
Ptolemäos fortfährt: „an das Gymnasium stösst das Heiligthum
des Theseus". Es kommt . also darauf an, zuvörderst die Lage
dieses Gebäudes zu ermitteln.

Nach seinem Eintritt in die Stadt beschreibt Pausanias zuerst
die Monumente und Gebäude vom Thore bis an den Kerameikos106),
dann verfolgt er die Beschreibung des Kerameikos und des Mark-
tes107). Der Markt aber war zu allen Zeiten einer und derselbe,

104) Ktirai (i'ev li> ptay tjj nbXii. S. oben Anm. 82.

105) Vgl. meine Lettre ä Mr. Leake, p. 3ff. (Deutsch: das Weihgeschenk des
Eubulides, im Tüb. Kmistbl. 1837. N.93). Diese Ansicht über das Thor,
bei welchem Pausanias seine Beschreibung anfängt, theilt jetzt auch Leake:
On some disputed positions p. 208, und Topogr. (2te Ausg.) S. 171 f. Vgl.
R. Rochette a. a. 0. S. 3.1.

106) Paus. 1, 2, 4 und 1, 3, 1; vgl. mein Weihgeschenk des Eubulides, Kunstbl.
1837, n. 93.

107) Paus. 1, 3, 1 bis 1,8,5.
 
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