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Ross, Ludwig
Das Theseion und der Tempel des Ares in Athen — Halle, 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.950#0055
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ohne je seine Lage zu verändern; und die zuerst von Meursius
aufgestellte, von Leake und vielen Andern angenommene Schei-
dung desselben in eine alte und neue Agora ist irrig und un-
erweislich. Leake dehnt seinen vermeinten alten Markt bis hart
an den Eingang der Akropolis aus, weil Pausanias vor diesem Ein-
gange, unmittelbar nach dem Grabhügel des Hippolytos, ein von
Theseus gegründetes Heiligthum der Aphrodite Pan de mos er-
wähnt108), Harpokration aber nach Apollodoros angiebt, dass die
an der alten Agora109) stehende Aphrodite auch Pandemos genannt ;
wurde. Wegen dieser Uebereinstimmung der Namen hält Leake
beide Heiligthümer für identisch110). Es ist aber klar dass die von
Pausanias erwähnte Aphrodite dieselbe ist, deren Gründung nach
Andern der Phädra zugeschrieben wurde, also die Hippolyteia oder
e<p 'IttizoXvtw, deren Heiligthum an der Felswand der Akropolis
selbst (TtetQuv nag airtjv üaMüdog) und an einer Stelle lag, von
wo man Trözen erblicken konnte111). Folglich kann es nicht ge-
legen haben, wo Leake es annimmt, über dem Odeion des Hero-
des, weil von dort die Aussicht nach Trözen durch den Museion-
Hügel versperrt wird; sondern zwischen dem Odeion und dem
Dionysos - Theater hart unter der hier künstlich behauenen Felswand
näher am Theater, wo auch eine auf die Aphrodite bezügliche In-
schrift112) gefunden worden, deren Heiligthum hier mit denen der
Themis und des Asklepios zusammengränzte113). Da nun die
Agora sich doch wohl in keinem Falle, selbst nicht nach Leake's

108) Paus. 1, 22, 3.

109) Harpokr. in nävdq/zog' 'AnoU.öä(aQog iv x<S mgt S-etSv näviifiöv
(fr/tnv 'A9-^P>](n xXrj&rjvat xtjv atpifyv&fierav niql xrtv ttQ%aiav ayogäv
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ix xtüv TKQtyevojuivtov ^orj/ucixav iSQveaG&ai 'AifQoSixrjg HctvSr/fiOV hnöv.
Vgl. Athen. 13, 509.

110) Leake Topogr. S. 113. 218.

111) Eurip. Hippol.29ff. mit d. Schol. Diodor4,62. Schol. Hom. Odyss. 11,321.
vgl. Böckh. ad C. I. n. 481. vol. I. p. 470. Wordsworth, Athens p. 103 sq.

112) C. I. n. 481.

113) Diese schon von Böckh a. a. 0. aufgestellte Ansicht wird bestätigt durch
eine andere von mir gefundene Inschrift, die sich auf die Weihuug eines
Bildes des Asklepios bezieht, und in welcher dieselben priesterlichen Per-
 
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