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Rott, Hans
Bruchsal: Quellen zur Kunstgeschichte des Schlosses und der bischöflichen Residenzstadt — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.8673#0123
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1749.

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undt werdte sie diesse wochen endweder mit herrn profeßor Oberkamm mit seiner
pagage zu waßer oder nacher Hemhausen überschicken; ich mögte wohl wißen, wie
dass waßer werck oder die quellen einleytung ihren fortgang hat, ob in der tiefe
vor den Capueinerberg die röhrn halten und nicht springen, wie ich glaube, daß dahin
in grundt werdten wohl eyssern müßen eingelegt werdten, womit ich ferner kann dienen,
mögte mir nur geschrieben undt befohlen werdten. Ich empfehle mich undt mit vieler
consideration verharre meines hochgeehrdisten herrn hof cammer rats ergebenster diner

Balthasar Neumann, obrister.

(P. S.) Dieses werdten dieselbe an höhn ortn zu über geben wißen."

401. G. L. A. Waghäusel. Kirchenbaulichkeiten. G. B. Götz an L. J. Schweickart.
Augsburg. 12 April 1749.

„Hochedler kunstreicher insonders hochgeehrtester herr Schweikard!

Nachdeme ich dero lezteres an mich beliebte schreiben richtig erhalten und daraus
ersehen das gnedigste anverlangen Seiner hochfürstl. Gnadten eines altar rißes, als
habe nit ermanglen laßen, denselben gleich vorzunehmen und gegenwertig hier einzu-
sendten, welchen dan belieben (nebst meiner untertänigen gnadten empfehlung) höchst
selben zu behendigen; ich bin würklich willens gewesen, die verflossene osteren abzu-
reisen, weil sie aber diesen riß pressiret haben, so habe meine reiss bishero deßhalben
eingcstellet, dan am Bodensee gibt es wenig oder gar keine zeit, etwas anderes von arbeit
vorzunehmen und hette lang mucßen anstehen, biß ich den riß gefertiget hette. Ich werde
nit unrecht getan haben, daß ich diesen riß mit färben getuscht, und weil dieser altar
perspectivisch gezeichnet, so würd darin schon ersehen werden, wie solcher im grundt
ein wenig in die runde laufet. Weil mir dieselben nichts gemeldtet, ob ein altarblatt
darein kome, so habe hierauf auch nit angetragen, weil auch ohndem das gnadten bildt
gemeß der einl eilung hoch hinauf zu stehen komen mueß. Der erstgezeichento tabernakul
würd alliier nichts gelten kenen, dan er zu klein kerne, weil ich dort von dem altar spatio
nit informiret gewesen. Diesen altar aufzuführen, ratente ich olmmaßgeblich von gibs-
marmor und hierzu recomendirete ich den herrn Feichtmayer von Salmansweyl,
als welcher dermalen unvergleichlich schöne arbeit von stuko und marmor machet,
doch wil ich dem herrn Götz bildhauer niemandt zu sine schaden recomendiret haben,
wan derselbe auch dergleichen arbeiten machet, und ist mein Vorschlag nur solchen fals,
wan der orten kein solcher künstler were, der diese arbeit machete. Solte aber dieser
altar gefaßet werden, und man hierzu jemandten benötiget were, so wolte ich hierzue
einen gueten arbeiter procuriren. Übrigens hoffe, meine lezt überschickte brunnen
Zeichnungen werden richtig und zu gnedigstem contento eingeloffen sein. Gegenwertig
ist mir ein paquetl von herrn Lang gegeben worden, welcher sich höflichst empfelet,
sie belieben solches an sein behörde zu bestellen. Jetzt wil ich gehen, den Boden-
see zu grüssen, wan dieselben mir zuezuschreiben belieben, so machon sie nur die
addresse an mich auf Augsburg oder an meine frau, welche sich höflichst empfelet, sie
wird sich eine freud machen, wan sie die ehr haben würd, mit ihnen zu correspondiren
kenen, dieselben belieben aber mit ihrem schreiben und coneept gedult zu tragen, gleich
wie mit dem meinigen. Indeßen wünsche ich ihnen in bestendiger gesundtheit zu leben,
sambt dero liebsten dependenc, der ich nebst meiner höflichsten empfelung beharre
meines hochgeehrtesten herrn dienstwilligster diener

G. B. Göz.

Zeitschrift für Geschichte der Architektur. Beiheft 11.

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