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Rott, Hans
Kunst und Künstler am Baden-Durlacher Hof bis zur Gründung Karlsruhes — Karlsruhe, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.8256#0029
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Von Christoph von Urach erfahren wir nichts mehr; es ist zu vermuten, daß er in
Baden gestorben und der 1564 zu Neuenstein in hohenloheschem Dienst stehende Meister
Christoph von Baden sein Sohn ist.1) Aber schon 1565 besuchte ein Basler Pfarrer und
Theologieprofessor die Pforzheimer Stiftskirche und bewunderte hierbei das »hoch erhaben
Grab« des Markgrafen Ernst, das Meisterwerk Christophs von Urach.2)

Mit dem Tode Emsts und der Einführung des neuen Kultus verschwanden 1556/57 Altar
und Altargottesdienst aus dem Stiftschor der Schloßkirche. Dieser diente von nun an als
Mausoleum und erhielt, durch den Hochaltar jetzt nicht verdeckt, als erstes Wandepitaph das
Grabmonument des im gleichen Jahre (1553) verstorbenen älteren Sohnes Bernhard. Der
Lettner blieb weiter bestehen; denn er trennte in bequemer Weise den Chor der fürstlichen
Grablege von dem übrigen, dem Kultus weiter dienenden Hauptraum ab.

') Klemm in den Kunst- u. Altertumsdenkm. d. Königr. Württemberg. Schwarzwaldkreis, 516; E. Gradmann
in Württemb. Franken. N. F. VI (1897) p. 113, 120 f.; Beschreib, d. OA. Urach- (1909) p. 600. Der alte Christoph
von Urach etwa 1490 geboren.

2) H. Pantaleon, Prosopographia heroum III (1566) p. 215. In der deutschen Ausgabe, dem »Teutscher Nation
Heldenbuch« III (1570) p. 522, erzählt der Verfasser Pantaleon: »Es starbe Margraff Ernst den 6 Febr. im 1553 Tar
seines Alters im 71 und wurde zu Pfortzen in S.Michael Kirchen bey seinem Gemahel in einem hoch erhaben
Grab, ehrlich zu der Erden bestattet, wie ich solliches in meiner Reissfart (1565) genugsam besichtiget und mich
darob verwunderet.«

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