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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0118
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FREIBURG 117

verdacht kommen, und nit allein fängklicher einziehung, sonder auch schwerer
strafen besorgen muoße, in sonderhait aber und fürnemblich darumben, weil er
sich (gleichwol zum höchsten verursacht und angeraizt) zuvor mit ainer closter-
frauwen vergriffen, weliches seines erachtens gleichwol einem ersamen rat nit
allerdings unbewußt, aber ainem gottshaus zu verschonen bishero ungestraft ver-
bhben, weliches alles ime ursach geben, sich ain Zeitlang außerhalb der statt zu
enthalten.

Hat mich darauf undertäniglich und durch gottes willen gebeten, wa er mit der
zeit in gefängknus kommen sollte, ich wollte dem durch mein interceßion, sovil
immer möglich gnad und barmherzigkeit erwerben helfen. Wiewol nun dise beede
mißhandlungen nit wol zu vertädingen, sonder hoch und zwar peinlich zu strafen
sein mögen, so hat mich doch sein kunst und fleiß, den er von funfzehen jaren hero
an underschidlichen arbaiten und gottszierungen in meinem gottshaus und anderen
mehr orten ruemhlich erzaigt, dann auch seine tails noch unerzogne hebe kindlin
zu herzlichem mitleiden und ime, auf anzognen fall in seinem begeren zu willfahren
bewegt." Er bittet die Obrigkeit zu Freiburg um ein mildes Urteil für den in-
zwischen gefänglich eingezogenen Maler.1

1599. „Die herren priores der gottsheuser predigern, Oberriethern und Augustinern
alhie wie auch die Zunftmeister und achtener der zunft zum Rißen erscheinen
samenthaft und intercedieren für Hans Bären, den flachmaler, so seiner frawen
Schwester beschlofen, ime in ansehung seynes armen weibs, wie auch seyner
5 jungen onerzognen kinder der strenge rechtens zu erlaßen und sonsten ein extra-
ordinari strof gegen ime furzunemen, also barmhertzigkait zu beweysen . . . Die-
weyl nun auch albrait vor der herbst vacantz das hochstift Basel wie auch der
comenteur im teutschen haus alhie und der abt von S. Peter wie auch m. Michael
Küblin, der priester neben sein, Hans Bären hausfrawen, für ine sowol schritt- als
münthchen intercedieren laßen . .. und er auch alberait bey 5 wochen lang im turn
abgebüßt und sonsten im malen für eynen beriembten maister hoch gelobt wurdet,
also . . . soll ime der gestalt gnad bewysen und er der strenge rechtens erlaßen
sein, namblichen, das er nach erlaßener gefangenschaft sich alsbaldt zum pfarrhern
verfügen, was er ime deshalber für ein gaistliche büß auflegt, andächtiglichen
verrichten, auch das solches beschähen, ein gnugsam urkundt uflegen, zum andern
meynen heren zur strof 30 lb r. erlegen und dan auch letstlichs sich bis uff fernere
gnad hinfuro aller hochzeiten wie auch anderer mäler uff zunft und trinckstuben
durchaus müßigen und darzu nit komen solle." 2

1605. „Hans Bären seindt zu seiner dochter hochzeit 12 tisch zu laden bewilligt." 3 —
1605. ,Johan Heferlin, dem flachmaler, Hans Bären dochterman, ist der bescheidt,
wanner künftig sein manrecht einleg und der catholischen religion halb anglob,
solle er zum zunftigen angenomen werden."4 — 1605. „Hans Heberlin von Nürn-

1. Akten, Kloster St. Peter. Abt Michael zu St. Peter an Bürgerin, u. Rat von Freiburg, St. Peter,
5. Sept. 1599.

2. Ratsprot. 40 (1599/1600), fol. 233f, z. 1. Okt. 1599.

3. Ib., 43 (1605/06), fol. 3, z. 10. Jan. 1605.

4. Ib., 43, fol. 19, z. 4. Febr. 1605.
 
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