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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0331
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330 SCHLETTSTADT

gantz und gar quidt, ledig und loß geseit, also das ich noch alle myn erben dessen
noch dar umb dhein ansproch niemen mere haben noch gewynen, sonder deßen
mit inen allen den iren gütlich gericht, gesucht und vertragen sin und bliben, alles
ung(everlich), und des zu worer urkund mich und alle myn erben obbemelter ding
ubersagen mögen, mit ernst gebeten und herbeten die benampten jungker Peter
Rebstock und Jacob Müge, als gütlich tedings heren, ire inss. zu hencken an disen
br., des wir die benempten Peter Rebstock und Jacob Möge bekennen umb siner
ernstlichen bitt willen, doch uns und unser erben in alle wegen unvergrifflich, geton
haben, und geschehen ist uff mitwoch vor Sant Petri und Pauly applor. tag des
jore LXXXXII." i

PAUL WINDECK (1503 bis f 1534/35).

1503. „Uf sambstag post conv. Pauli ao XVc tercio ist Paulus Windecker, der
bildsnetzler, soldner worden."2 — 1508. „Thoman Gärtner, des maiers kunt-
schaft. — Item Paulus Windecker, der bildhouwer, dixit juxta juramentum desuper
factum, das im noch wol kunt und wißen, als er mit Thoman, maier, gen Zellenberg
zu Peter Brunen komen, sagte meister Thoman: Peter, diser man wurt uch den
hergot machen. Sagte Peter zu ihm: Lieber, myn meister, versorgen mich; redte
er (= Windeck) zu: Ir dorffent kein sorge haben, ich soll den recht machen.
Wie lang wollen ir in haben? Sagte er (= Brun) : Machen mir inen anderhalben
elen lang und fahent an zu machen, als bald ir mögt; dan ich würde uff Sant
Bartholomeus tag zu uch kumen und inen besehen. Und da er (= Brun) zu im gen
Slötstat kam in sein huse, fände er einen an der wende hangen. Sagte Peter zu
meister Paulus: Ist das myn hergot? Sagte er, nein, der ist zu kurtz; dann euwer
würt anderhalb elen lang werden. Den hab er (= Windeck) also lang und lenger
gemacht." 3

1517. „An uns hat gelangt Paulus Windeck, unser burger, wie im Bastian Wylck-
lin, Hansen Sigels seligen dochterman, ewer burger, noch etwas von der arbeit
wegen, so er an dem öleberg gemacht, schuldig und zu tunde, deshalb er zu
mermalen rechnung und wess sich an rechnung herfindet, bezalung begert, das
im bitzhar wider sinen willen vorgehalten; hat uns deshalben umb furderung an-
gerufen." Schlettstadt bittet die Oberehnheimer, ihren Bürger Wylklin zur Rech-
nungslegung und Zahlung zu veranlassen.4 — 1518. „An uns hat gelangt Paulus
Windeck, der bildschnyder, unser burger, wie das im etwas erbe und gut durch
absterben wilent Hansen Windeck, des Schumachers, seins vater bruder seligen by
uch, anhersterben sig." Sie bitten die Luzerner, dem Bildhauer bei Einziehung der
Erbschaft behilflich sein zu wollen.5

1. Ib., fol. 541, z. 1492.

2. Bürgerb. 1472—1540/41, fol. 378, z. 1503.

3. Kundschaftsb. 1504—09, fol. 150, z. 1508. — Z. G. O. "XLIII (1930), 77.

4. Mißivb. 1517—20, fol. 58. Schlettstadt an Oberehnheim, z. 20. Nov. 1517, u. Oberehnheim,
Stadtarch., G. G. nr. 37 (1517—1746). — Seb. Wikklin in Oberehnheim war Tuchhändler da-
selbst. Straßburg. Bez. Arch., Fonds Saverne, Akten 175, z. 1529.

5. Schlettstadt, Stadtarch., Mißivb. 1517—20, fol. 111. Schlettstadt an Bürgermeister u. Bat von
Luzern, z. 29. Juni 1518.
 
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