F. b. DER ÄSTHETISCHE EXKURS. DRUCK 1518 UND ÜBERSETZUNG
offf die von den berumbten guten meystern ge-
macht sind worden, [ab maA,] vnd das man auch
34; die selbigen daruon hör reden.
71 Aber yedoA das du allweg jrer fei war nembst
vnd der besserung nach denckest. Vnnd laß di&
nit, wie ob gered, allein zu einer art reden, die ein
meyster furt. Dann ein yedli&er macht geren jm
330 geleych, was jm wolgefelt.^
72 Aber so du jr vil vernymbst, so nym das best
herauß zu deinem brauch. Dann die yrrung ist
schier in allen meynungen. Darumb wie gut wir ein
werck maAen, noA moAt es allweg besser gemaAt
333 werden. Gleych wie mit den mensAen, wie hubsA
man ein hndt, so mag noA ein schöner gefunden
werdenn. Aber ein yeder nem das gewisser an, er
lerns von einem oder das er daß selbs auß dem
leben erhndt.
560 73 DoA hut sich ein yedlicher von denen zu ler-
nen, die da wol von der saA reden vnnd darneben
mit jren henden alweg streifliAe vntuAtige werck
gemaAt haben, der ich vil gesehen hab. Denn wenn
du jn folgest, so verfuren sie diA, des bezeugt jr
363 werA vnd jr vnkunst. Dann es ist eyns ein grosse
vndersAeyd, von einem ding zu reden oder das
selb zu maAen.
74 Darumb ist aber nit verworlfenn, so einem ein
vnuerstendiger ein warheyt sag, das mans darumb
370 nit glaubenn solt. Dann es ist muglich, es sag dir
ein bawer den yrrthum deines wer&s, aber er kan
diA darumb nit beriAten vnd lernen, wie du den
selben bessern solst.
73 Ein yedlicher, der inn diser kunst for nie
373 niAtz gelernt hat, vnnd wil auß disen buchlein ein
anfang sAopfen, der muß diß mit fleyß lesen vnd
lernen versten, was er Hst, vnd dest weniger für
siA nemen, vnd siA in den selbigen wol vben, aulf
das ers kun maAen, vnd als dann erst ein anders
380 anfahen zu maAen.
76 Dann der verstandt muß mit dem gebrauA
anfahen zu wachsen, also das die hand kun thon,
was der will im verstand haben wil. Auß solAem
wechst mit der zeyt die gewyßheit der kunst vnd
383 des gebrauchs. Dann dise zwey müssen bei ein an-
der sein, dann eins on das ander sol niAtz.^
544. ab mach] Df.
77 Man sol auA mer&enn, wie wol ein gemeyner
man das besser for dem schleAtern erkent. NoA
dann verstet nyemant volkumlicher ein werck zu
vrteyln dann ein verstendiger kunstner, der da 390
solchs durch sein werck offt bewissen hat.""
78 [T^] Nun moAt man sprechen:"" wer wil all-
wegen die mue vnd arbeyt haben mit verzerung
langer zeyt, pyß das er allein ein cynig"' bild also
meß, darauff [so] vil mue lege, so es doch odt dar- 393
zu kumbt, das einer in kurtzer zeyt etwan zweyn-
tzig oder dreyssig vndersAidliAe bild muß ma-
Aen. In solchem ist mein meynung nit, das einer zu
allen zeytten all sein ding sol messen.
79 Aber so du wol messen hast gelernt, vnd den 600
verstandt mit sambt dem brauch vber kumen, also
das du ein ding auß freyer gwißheyt kanst machen
vnd weyst einem yetliAen ding reAt zu thon,
80 als dann ist nit alweg not, ein ydlich ding
alweg zu messen, dan dein vberkumne kunst maAt 603
dir ein gute äugen maß, als dann ist die geübt hand
gehorsam. Dann so vertreybt der gewalt der kunst
den yrthumb von deinem werck vnnd weret dir die
falsAeit zu maAen. Dann du kanst sie vnd wur-
dest durA dein wissen vnuerzagt vnd gantz fertig 610
deines wercks, also das du keinen vergeben strich
oder schlag thust. Vnnd dise behendigkeyt macht,
das du diA nit lang bedencken darffst, so dir der
kopff vol kunst ste&t.
81 Vnd durch soliAs ersAeyndt dein werck kunst- 613
lieh, liebliA, gewaltig, frey vnnd gut, wirdet löb-
lich von menigliA,6- dann die gerechtigkeyt ist mit
eyn gemisAt.
82 Aber so du kein reAten grund hast, so ist es
nit muglich, das du etwas gerechtz vnnd gutz 620
machst, vnd ob du gleych den grosten gebrauch der
weit hettest in freyheyt der hand. Dann es ist mer
ein gefen&nus, so sie dich verfurt. Darumb sol kein
freyheit on kunst, so ist die kunst verborgen on
den gebrauch. Darumb muß es bey einander sein, 623
wie oben gesagt.
83 Darumb ist von notten, das man reAt künst-
lich messen lern. Wer das wol kan, der maAt wun-
derperliA ding.
395. so] Dr.
297
offf die von den berumbten guten meystern ge-
macht sind worden, [ab maA,] vnd das man auch
34; die selbigen daruon hör reden.
71 Aber yedoA das du allweg jrer fei war nembst
vnd der besserung nach denckest. Vnnd laß di&
nit, wie ob gered, allein zu einer art reden, die ein
meyster furt. Dann ein yedli&er macht geren jm
330 geleych, was jm wolgefelt.^
72 Aber so du jr vil vernymbst, so nym das best
herauß zu deinem brauch. Dann die yrrung ist
schier in allen meynungen. Darumb wie gut wir ein
werck maAen, noA moAt es allweg besser gemaAt
333 werden. Gleych wie mit den mensAen, wie hubsA
man ein hndt, so mag noA ein schöner gefunden
werdenn. Aber ein yeder nem das gewisser an, er
lerns von einem oder das er daß selbs auß dem
leben erhndt.
560 73 DoA hut sich ein yedlicher von denen zu ler-
nen, die da wol von der saA reden vnnd darneben
mit jren henden alweg streifliAe vntuAtige werck
gemaAt haben, der ich vil gesehen hab. Denn wenn
du jn folgest, so verfuren sie diA, des bezeugt jr
363 werA vnd jr vnkunst. Dann es ist eyns ein grosse
vndersAeyd, von einem ding zu reden oder das
selb zu maAen.
74 Darumb ist aber nit verworlfenn, so einem ein
vnuerstendiger ein warheyt sag, das mans darumb
370 nit glaubenn solt. Dann es ist muglich, es sag dir
ein bawer den yrrthum deines wer&s, aber er kan
diA darumb nit beriAten vnd lernen, wie du den
selben bessern solst.
73 Ein yedlicher, der inn diser kunst for nie
373 niAtz gelernt hat, vnnd wil auß disen buchlein ein
anfang sAopfen, der muß diß mit fleyß lesen vnd
lernen versten, was er Hst, vnd dest weniger für
siA nemen, vnd siA in den selbigen wol vben, aulf
das ers kun maAen, vnd als dann erst ein anders
380 anfahen zu maAen.
76 Dann der verstandt muß mit dem gebrauA
anfahen zu wachsen, also das die hand kun thon,
was der will im verstand haben wil. Auß solAem
wechst mit der zeyt die gewyßheit der kunst vnd
383 des gebrauchs. Dann dise zwey müssen bei ein an-
der sein, dann eins on das ander sol niAtz.^
544. ab mach] Df.
77 Man sol auA mer&enn, wie wol ein gemeyner
man das besser for dem schleAtern erkent. NoA
dann verstet nyemant volkumlicher ein werck zu
vrteyln dann ein verstendiger kunstner, der da 390
solchs durch sein werck offt bewissen hat.""
78 [T^] Nun moAt man sprechen:"" wer wil all-
wegen die mue vnd arbeyt haben mit verzerung
langer zeyt, pyß das er allein ein cynig"' bild also
meß, darauff [so] vil mue lege, so es doch odt dar- 393
zu kumbt, das einer in kurtzer zeyt etwan zweyn-
tzig oder dreyssig vndersAidliAe bild muß ma-
Aen. In solchem ist mein meynung nit, das einer zu
allen zeytten all sein ding sol messen.
79 Aber so du wol messen hast gelernt, vnd den 600
verstandt mit sambt dem brauch vber kumen, also
das du ein ding auß freyer gwißheyt kanst machen
vnd weyst einem yetliAen ding reAt zu thon,
80 als dann ist nit alweg not, ein ydlich ding
alweg zu messen, dan dein vberkumne kunst maAt 603
dir ein gute äugen maß, als dann ist die geübt hand
gehorsam. Dann so vertreybt der gewalt der kunst
den yrthumb von deinem werck vnnd weret dir die
falsAeit zu maAen. Dann du kanst sie vnd wur-
dest durA dein wissen vnuerzagt vnd gantz fertig 610
deines wercks, also das du keinen vergeben strich
oder schlag thust. Vnnd dise behendigkeyt macht,
das du diA nit lang bedencken darffst, so dir der
kopff vol kunst ste&t.
81 Vnd durch soliAs ersAeyndt dein werck kunst- 613
lieh, liebliA, gewaltig, frey vnnd gut, wirdet löb-
lich von menigliA,6- dann die gerechtigkeyt ist mit
eyn gemisAt.
82 Aber so du kein reAten grund hast, so ist es
nit muglich, das du etwas gerechtz vnnd gutz 620
machst, vnd ob du gleych den grosten gebrauch der
weit hettest in freyheyt der hand. Dann es ist mer
ein gefen&nus, so sie dich verfurt. Darumb sol kein
freyheit on kunst, so ist die kunst verborgen on
den gebrauch. Darumb muß es bey einander sein, 623
wie oben gesagt.
83 Darumb ist von notten, das man reAt künst-
lich messen lern. Wer das wol kan, der maAt wun-
derperliA ding.
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