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Ryss, Sonja
Maria Magdalena in der toskanischen Malerei des Trecento — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.53308#0063
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Schluss.

So hätten wir einen Überblick über die für das Trecento
charakteristischen Formen der Magdalenendarstellung ge-
wonnen. Der Typus, die Tracht, das Attribut, die Beziehung
zu anderen Gestalten sind beim Ausgang dieser Epoche
entwickelt.
Die erfinderische, dramatisch gestaltende Kunst des
Trecento hat die Legende und die Einzelgestalt in mannig-
facher Weise ausgebildet und den folgenden Jahrhunderten
den Weg zur technischen und formalen Vervollkommnung
gewiesen. Die im 13. Jahrhundert beliebte Gestaltung der
von ihrem Haupthaar bekleideten Büsserin (Donatello, Desi-
derio, Filippino) lässt sich schon im Trecento nachweisen.
Der Typus der gewandeten Heiligen bleibt derselbe, nur in
der Tracht macht sich, in Beziehung zu modischen Erschei-
nungen, eine grössere Mannigfaltigkeit geltend.
Im Anfang des 16. Jahrhunderts wird Magdalena wieder
als jugendliche Idealfigur aufgefasst. Die entscheidende Aus-
gestaltung des Typus zur grössten Schönheit eines Rein-
menschlichen war das Werk des Cinquecento.
 
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