; 8 DieRunst
Zu förderst aber muß man zum Fundament
der auf Reisen die Höflichkeit se¬
tzen/ daß man sich bescheiden gegen einen reden
erweise/und durchaus nicht mit dem Kopffe ü-
berall oben hinaus wolle/ oder mit Gewalt
sich hier und dar hervor dringe/ und allezeit
derVornehmste zu seynDenn es
sind offt in Gesellschaft weit vornehmere/ und
vielmahls grössere Staats-Personen/ den wir/
so sich nicht zu erkennen geben/ die uns solches
sehr vor übel halten/ wenn man allenthalben
das suchet/das sich ohne diß auf Reisen
am allerwenigsten schicket.
Man muß sich vor allen Dingen auf Reisen
in acht nehmen/daß man nicht so frey von die-
sen oder jenen -'sr/E>et/ weder in Kriegs-noch
Staats- Sachen/ noch sonst von grossen Her-
ren/ oder andern abwesenden Leuten / darvon
ein Sf/coE aufs Tappet gebracht wird. Denn
wir wissen nicht wie einer und der andere neben
uns sitzet/ der den/ von welchen die Rede ist/zu-
gehöre/ob er sein Vasall oderUnterthaner/ oder
Bedienter/ oder ein Verwandter/ oder ein
Freund/ dadurch man in das gröste
Unglück gerathen kan/wennman der Zungen
züfreyen Ziegel gelassen.
So zeiget es gleichfalls/ daß einer nicht
/>o//rsschen Gemüths/ wenn man immer auf
Reisen
Zu förderst aber muß man zum Fundament
der auf Reisen die Höflichkeit se¬
tzen/ daß man sich bescheiden gegen einen reden
erweise/und durchaus nicht mit dem Kopffe ü-
berall oben hinaus wolle/ oder mit Gewalt
sich hier und dar hervor dringe/ und allezeit
derVornehmste zu seynDenn es
sind offt in Gesellschaft weit vornehmere/ und
vielmahls grössere Staats-Personen/ den wir/
so sich nicht zu erkennen geben/ die uns solches
sehr vor übel halten/ wenn man allenthalben
das suchet/das sich ohne diß auf Reisen
am allerwenigsten schicket.
Man muß sich vor allen Dingen auf Reisen
in acht nehmen/daß man nicht so frey von die-
sen oder jenen -'sr/E>et/ weder in Kriegs-noch
Staats- Sachen/ noch sonst von grossen Her-
ren/ oder andern abwesenden Leuten / darvon
ein Sf/coE aufs Tappet gebracht wird. Denn
wir wissen nicht wie einer und der andere neben
uns sitzet/ der den/ von welchen die Rede ist/zu-
gehöre/ob er sein Vasall oderUnterthaner/ oder
Bedienter/ oder ein Verwandter/ oder ein
Freund/ dadurch man in das gröste
Unglück gerathen kan/wennman der Zungen
züfreyen Ziegel gelassen.
So zeiget es gleichfalls/ daß einer nicht
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Reisen