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Scharffenberg, Friedrich Wilhelm
Die Kunst Complaisant und Galant zu Conversiren, Oder Jn kurtzen sich zu einen Menschen von guter Conduite zu machen: Worinnen auf das deutlichste gewiesen wird, (I.) Wie eine rechtschaffene Conduite müsse beschaffen seyn. (II.) Wie man bey Hofe sich aufzuführen hat. (III.) Wie man mit Ministern umgehen muß. (IV.) Was auf Reisen erfordert wird. (V.) Auf Universitäten. (VI.) Cum Eruditis. (VII.) Mit Leuten geringen Standes, und endlich wie man gegen Frauenzimmer sich Complaisant und Galant erzeigen soll — Chemnitz, 1716 [VD18 14077671]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27267#0068
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; 8 DieRunst
Zu förderst aber muß man zum Fundament
der auf Reisen die Höflichkeit se¬
tzen/ daß man sich bescheiden gegen einen reden
erweise/und durchaus nicht mit dem Kopffe ü-
berall oben hinaus wolle/ oder mit Gewalt
sich hier und dar hervor dringe/ und allezeit
derVornehmste zu seynDenn es
sind offt in Gesellschaft weit vornehmere/ und
vielmahls grössere Staats-Personen/ den wir/
so sich nicht zu erkennen geben/ die uns solches
sehr vor übel halten/ wenn man allenthalben
das suchet/das sich ohne diß auf Reisen
am allerwenigsten schicket.
Man muß sich vor allen Dingen auf Reisen
in acht nehmen/daß man nicht so frey von die-
sen oder jenen -'sr/E>et/ weder in Kriegs-noch
Staats- Sachen/ noch sonst von grossen Her-
ren/ oder andern abwesenden Leuten / darvon
ein Sf/coE aufs Tappet gebracht wird. Denn
wir wissen nicht wie einer und der andere neben
uns sitzet/ der den/ von welchen die Rede ist/zu-
gehöre/ob er sein Vasall oderUnterthaner/ oder
Bedienter/ oder ein Verwandter/ oder ein
Freund/ dadurch man in das gröste
Unglück gerathen kan/wennman der Zungen
züfreyen Ziegel gelassen.
So zeiget es gleichfalls/ daß einer nicht
/>o//rsschen Gemüths/ wenn man immer auf
Reisen
 
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