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14 Götter, die nur eine gelegentliche Beziehung zur Herrschaft aufweisen
Vipanyus (?), der mit seinen Helden den Sieg.“ (Zu d s. Lüders Phil,
ind. S. 155.) Zu sä ist mdrta- aus Strophe 9 zu ergänzen
Hier ist es deutlich, daß mit -vlra- nicht von Männern allgemein die
Rede ist, sondern von den Mannen, den sürais in d, die dem Herrscher
zum Sieg verhelfen.
Es bleibt dann noch in dem an alle Götter gerichteten Lied 1, 106:
1, 106, 4: naräsdmsam väjinam väjdyann ihd
ksayädviram püsdnam sumnair imahe
Ich übersetze: „Den Näräsamsa, den sieghaften hier zum Sieg anspor-
nend, den Herrscher über seine Mannen (Indra oder Rudra), den Püsan
bitten wir mit wohlgesinnten Worten.“
Nun zurück zu 1, 114: noch ein weiteres Argument läßt sich dafür
finden, daß sich ksayädvlra- allein auf die Maruts bezieht. Setzen wir
voraus, daß es so wäre, dann wären in den folgenden hervorgehobenen
Versen (von den insgesamt 11 dieses Liedes) das Verhältnis Rudra :Marut
erwähnt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Ein ähnlich symmetrischer Auf-
bau in der Setzung der Epitheta wird uns im folgenden öfter begeg-
nen, und darum scheint mir ein Zufall ausgeschlossen.
1, 114 läßt sich somit nicht für eine königliche Funktion Rudras aus-
werten. Seine Führerschaft über die Maruts und die Haltung der Men-
schen, die angstvoll seinen Groll zu beschwichtigen suchen, geben dazu
keinen Anhaltspunkt.
Heilkunst. 5, 42, 11 heißt es:
tarn u stuhi ydh svisuh sudhdnvä
yö visvasya ksdyati bhesajdsya
ydksvä mähe saumanasäya rudräm
ndmobhir devdm äsurani duvasya
„Den preise, der guten Pfeil und Bogen hat, der über jegliches Heil-
mittel herrscht. Opfere, damit du den Rudra zu großem Wohlwollen
bewegst; verehre ihn mit Verneigungen, den Himmlischen, den Asura.“
Hier wird die Heilkraft Rudras — anders als es bei den Asvins der Fall
war — zu allgemeiner Bedeutung erhoben und Rudra im selben Vers ein
Asura genannt.
So ist es verständlich, wenn von ihm in 2, 33, einem Lied, in dem
Rudra als Arzt verherrlicht wird, gesagt wird: 2, 33, 10 d: nd vd öjiyo
rudra tvdd asti „Nicht gibt es etwas Stärkeres als dich“.
Die Heilkraft der Asvins liegt — wie wir oben gesehen haben — in den
Wassern, Baum und in den Pflanzen. Die Heilkraft Rudras liegt gleich-
falls in den Pflanzen. Nur ist bei ihm — gemäß der umfassenden Natur
seines Arzttums — diese Aussage in der Form einer Nebeneinanderstel-
lung mit Soma gegeben: 6, 74 werden in jedem der vier Verse Soma und
Rudra mit dem Dvandva sömärudrä als Ärzte angerufen.
Als Arzt ist also Rudra dem Soma gleichgestellt. Beiden gemeinsam
ist auch in diesem Schnittpunkt die Asurawiirde, die dem Soma, der ja
 
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