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TOPOGRAPHIE VON KEPHALONIA.

durch einen Kanal getrennt, dessen durchschnittliehe Breite
S1^ Kilometer beträgt.

Nach Strabo (X, 2) hat sie 300 Stadien im Umfang,
während dieser in der That 206 Kilometer beträgt; ihre
grösste Länge beläuft sich auf 53 Kilometer.

Same und Samos heisst sie bei Homer (Od. IV, 671),
welcher wahrscheinlich den Namen der Hauptstadt für
die ganze Insel gebraucht, denn er nennt die Einwohner
Kzfcdlrivzq und Unterthanen des Odysseus (IL II, 631).

Der Name Ks<paXXv)v£a findet sich zuerst bei Herodot
(IX, 28), welcher angiebt, dass 200 Einwohner der kepha-
lonischen Stadt Pale mit den übrigen Griechen in der
Schlacht bei Platää gekämpft haben. Wir finden in der
Folge die Kephalonier als Verbündete Athens im pelopon-
nesischen Kriege (Thakijdides II, 30). Im Jahre 189 v. Chr.
wurden sie von den Römern unterjocht. Nach Strabo (X, 2)
besass Cajus Antonius, der Onkel des Marcus Antonius,
dieselbe als Privateigenthum,

Die Insel ist sehr felsig, hat sehr wenig Quellen und
wenig culturfähigen Boden; man pflanzt hauptsächlich
Olivenbäume und Weinstöcke, welche ganz kleine, Ko-
rinthen genannte Trauben tragen. Der Ertrag der Korn-
ernte reicht nur für den vierten Theil des Verbrauchs aus.
Es giebt auf Kephalonia 23 Klöster, welche ungefähr den
sechsten Theil aller bebauten Ländereien besitzen.

Ich durchreiste die Insel in einer Miethkutsche, und
kam Mittags in Samos an, einem elenden, am Meeresufer
erbauten Dorfe, auf der Stelle der alten und berühmten
gleichnamigen Stadt, deren zahlreiche Ruinen ihre frühere
Grösse und Pracht bezeugen. Vierundzwanzig Freier der
Penelope kamen aus dieser Stadt (Od. XVI, 249).


 
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