BEDEUTUNG UND ENTSTEHUNGSZEIT DES RELIEFS. 101
Triglyphs der linken Seite vermuthe ich, dass diese
Metope neben einer andern Sculptur, die auf der rech-
ten Seite ebenfalls ein dorisches Triglyph hatte, die
Propyläen des Tempels geschmückt hat.
Vor allem ist hier das Vorhandensein des Sonnen-
gottes höchst merkwürdig, denn von einem Tempel der
Sonne in Troja weiss Homer nichts, und die spätere Ge-
schichte sagt uns kein Wort davon, dass es hier einen
solchen gab. Das Bild des Phoebus Apollo beweist
aber auch nicht, dass die Sculptur zu einem Tempel der
Sonne gehört haben muss; sie kann nach meiner Meinung
ebenso gut als Schmuck irgendeines andern Tempels
gedient haben.
Bereits m meinem Aufsatze vom u. Mai habe ich
die Vermuthung gewagt, dass das Bild der Sonne, welches
ich hier tausend und abertausend mal auf den runden
Stücken Terracotta dargestellt finde, der Name oder das
Sinnbild der Stadt, nämlich "J\iog sein müsse, und ich
wage jetzt die Meinung auszusprechen, dass auf gleiche
Weise dieser Sonnengott in weiblicher Gestalt als
Symbol „trtg ' IXiov" auf den ÜQOTCvXaia des Tempels der
ilischen Minerva geglänzt hat. Ich hörte von einem
gelehrten Freunde die Meinung aussprechen, dass dies
Meisterwerk aus der Zeit zwischen Perikles und Alexan-
der dem Grossen stamme, da die ausgestreckte Hand
des Sonnengottes sehr ähnlich derjenigen des Phoebus
Apollo auf den Münzen von Rhodos aus jener Epoche
ist. Nach Strabo (XIII, i) aber fand Alexander der
Grosse bei seinem Besuche in Ilion einen winzigen
Tempel (evrsXij vaöv) der ilischen Minerva vor, und
ein winziger Tempel kann wol solche Meisterwerke
Triglyphs der linken Seite vermuthe ich, dass diese
Metope neben einer andern Sculptur, die auf der rech-
ten Seite ebenfalls ein dorisches Triglyph hatte, die
Propyläen des Tempels geschmückt hat.
Vor allem ist hier das Vorhandensein des Sonnen-
gottes höchst merkwürdig, denn von einem Tempel der
Sonne in Troja weiss Homer nichts, und die spätere Ge-
schichte sagt uns kein Wort davon, dass es hier einen
solchen gab. Das Bild des Phoebus Apollo beweist
aber auch nicht, dass die Sculptur zu einem Tempel der
Sonne gehört haben muss; sie kann nach meiner Meinung
ebenso gut als Schmuck irgendeines andern Tempels
gedient haben.
Bereits m meinem Aufsatze vom u. Mai habe ich
die Vermuthung gewagt, dass das Bild der Sonne, welches
ich hier tausend und abertausend mal auf den runden
Stücken Terracotta dargestellt finde, der Name oder das
Sinnbild der Stadt, nämlich "J\iog sein müsse, und ich
wage jetzt die Meinung auszusprechen, dass auf gleiche
Weise dieser Sonnengott in weiblicher Gestalt als
Symbol „trtg ' IXiov" auf den ÜQOTCvXaia des Tempels der
ilischen Minerva geglänzt hat. Ich hörte von einem
gelehrten Freunde die Meinung aussprechen, dass dies
Meisterwerk aus der Zeit zwischen Perikles und Alexan-
der dem Grossen stamme, da die ausgestreckte Hand
des Sonnengottes sehr ähnlich derjenigen des Phoebus
Apollo auf den Münzen von Rhodos aus jener Epoche
ist. Nach Strabo (XIII, i) aber fand Alexander der
Grosse bei seinem Besuche in Ilion einen winzigen
Tempel (evrsXij vaöv) der ilischen Minerva vor, und
ein winziger Tempel kann wol solche Meisterwerke