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FÜNFTES KAPITEL.
DIE SIEBENTE STADT, DAS GRIECHISCHE
UND RÖMISCHE ILION. ι
I. UEBERRESTE DER STADT.
Da ich unsere Arbeiten in Troja im Jahre 1882 nach dem
Alter der Ansiedelungen zvxr Darstellung bringe, so komme ich
jetzt zuletzt zu den Ruinen von Ilion, obwol wir, unsere Ausgra-
bungen von der Oberfläche des Hügels Hissarlik anfangend, diese
Trümmer natürlich zuerst ans Licht brachten und untersuchten.
Wie bereits erwähnt (vergl. S. 20), deckte ich in der Ausgrabung
am Nordabhang (an der auf Plan I in „Ilios" mit dem nördlich-
sten V bezeichneten Stelle) eine sehr merkwürdige Mauerecke auf.
Dieselbe ist etwa 6 m oberhalb der Ebene und besteht aus grossen

1 Ich bemerke hier, dass ich für das historische Ilion der griechischen
und römischen Zeit den einzigen und einfachen Namen gebrauche,
womit er bei den Classikern vorkommt; denn Strabo's ή νΰν πόλις, το ση-
μερινον "Ιλιον sind nur zur Unterscheidung der Stadt von seinem Troja
gewählte Sätze, keine Namen; und sogar diese werden von keinem andern
Schriftsteller gebraucht. Es ist um so wichtiger dies zu erwähnen, als die
moderne Benennung Biwtn Novum oder Novum Jlinm, die ich mit Wider-
willen in „Ilios" anwandte, sogar von einigen Gelehrten als eine wirk-
liche classische Benennung misvei'standen worden ist; und dies hat dazu
beigetragen, die Täuschung hinsichtlich der beiden verschiedenen Bau-
stellen fortbestehen zu lassen, welche auf den Karten angegeben sind,
weil Lechevalier den Unterschied zwischen Ilium Novum (auf Hissarlik)
und Troja Vetus (zu Bunarbaschi) erfand.
 
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