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DIE IN DEN AUSGRABUNGEN VON 1882 IN DER ERSTEN
UND URÄLTESTEN STADT AUF HISSARLIK
GESAMMELTEN KNOCHEN.
Von
PROFESSOR RUDOLF VIRCHOW.
Die Knochenkiste enthielt leider eine so grosse Zahl, zum
Theil ganz frisch, also wol erst auf der Reise zerbrochener
Knochen, dass die Bestimmung derselben äusserst schwer, zum
Theil ganz unmöglich war.
Unter den erkennbaren befand sich eine Anzahl kleiner Bruch-
stücke, einzelne Zähne u. s. w. vom Menschen, also an sich sehr
werfhvolle Objecte. Aber auch da haben die Restaurationsver-
suche vorläufig zu keinem befriedigenden Resultat geführt. Es
war offenbar ein älteres Individuum, wahrscheinlich ein Mann;
ich möchte jedoch nicht mehr darüber sagen, als dass der Schädel
ein ziemlich breites, flach gewölbtes Dach besessen hat. Es
könnte also möglicherweise ein Brachycephalus gewesen sein; ein
Dolichocephalus war es auf keinen Fall. Der früher in der
zweiten Stadt gefundene Schädell scheint einige Aehnlichkeit da-
mit zu haben, jedoch zeigt sich an den Bruchstücken der jetzt
eingeschickten Kieferknochen keine Spur von Prognathie, viel-
mehr ein kurzer, ganz senkrechter Alveolarfortsatz und ebenso
senkrecht stehende, stark abgenutzte Zähne.

1 Vgl. „Ilios", S. 307.
Sohliemann , Troja. 23
 
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