Geologie und Stratigraphie y
lenden kann man ermessen, wenn man das Leben noch vorhande-
ner Naturvölker zum vergleiche heranzieht.
Nach jahrzehntelanger Beobachtung der aus dem Boden ge-
wonnenen Neste vergangener Kulturen darf man es als erwiesen
bezeichnen, daß der europäische Nkensch zur Herstellung von Werk-
zeugen und Waffen zuerst den Stein verwendete und erst nach
ungezählten Jahrhunderten das älteste Metall, Rupfer und et-
was Gold, und in der Folge, wahrscheinlich unter Einwirkung
der älteren Kulturen des Orients, besonders Mesopotamiens, die
Mischung von Rupfer und Zinn, die Bronze, kennen lernte (um
2000 v. Ehr.), aus der er nunmehr Waffen und Werkzeuge her-
stellte. Erst später, in Südeuropa eher, d.h. um 1200—1000
v. Ehr. Geb., in Nordeuropa noch später (von 800 v. Ehr. ab),
wurde allmählich das Eisen als hauptsächliches Werkzeugmate-
rial verbreitet, bis es im Laufe der zweiten Hälfte des 1. Jahr-
tausends v. Ehr. allgemein im Gebrauche war. Demgemäß teilt
der Vorgeschichtsforscher die ganze Ruiturentwicklung Europas
in drei große Perioden, Stein-, Bronze-, Eisenzeit ein.
Da die Steinzeit sehr lange gedauert hat, lassen sich dabei noch
drei wesentlich verschiedene Phasen unterscheiden: die ältere oder
paläolithikum (von griech. palaios ----- alt und litbos ---- Stein),
die mittlere oder Mesolithikum (von griech. mesos ----- mittlere)
und die jüngere oder Neolithikum (von griech. neos ----- jung).
I. Urgeschichte. Primitive Uulturen. klassen.
Vie mehrfach geschichteten Anfänge der Rultur in Europa lassen
sich in mehreren, zeitlich verschiedenen und geographisch getrenn-
ten Fundgruppen beobachten. Vie einwandfrei ältesten davon
gehören zu Mitteleuropa als ihrem Ursprungszentrum und ver-
bereitungsgebiet und sind altsteinzeitlich.
1. Altsteinzeit (palSolithikum). Taf. l. il.
Geologie und Stratigraphie (Lrd- und Schichtenkunde). Vie älte-
sten Spuren des europäischen Menschen, soweit sie einwandfrei
zu deuten sind, finden sich in den Ablagerungen der Eiszeit oder
des Diluviums: zum geringsten Teile menschliche Skelettreste, da-
gegen in großer Zahl Erzeugnisse von Menschenhand aus Stein
und Rnochen oder Geweih, schließlich auch Neste der von dem Men-
lenden kann man ermessen, wenn man das Leben noch vorhande-
ner Naturvölker zum vergleiche heranzieht.
Nach jahrzehntelanger Beobachtung der aus dem Boden ge-
wonnenen Neste vergangener Kulturen darf man es als erwiesen
bezeichnen, daß der europäische Nkensch zur Herstellung von Werk-
zeugen und Waffen zuerst den Stein verwendete und erst nach
ungezählten Jahrhunderten das älteste Metall, Rupfer und et-
was Gold, und in der Folge, wahrscheinlich unter Einwirkung
der älteren Kulturen des Orients, besonders Mesopotamiens, die
Mischung von Rupfer und Zinn, die Bronze, kennen lernte (um
2000 v. Ehr.), aus der er nunmehr Waffen und Werkzeuge her-
stellte. Erst später, in Südeuropa eher, d.h. um 1200—1000
v. Ehr. Geb., in Nordeuropa noch später (von 800 v. Ehr. ab),
wurde allmählich das Eisen als hauptsächliches Werkzeugmate-
rial verbreitet, bis es im Laufe der zweiten Hälfte des 1. Jahr-
tausends v. Ehr. allgemein im Gebrauche war. Demgemäß teilt
der Vorgeschichtsforscher die ganze Ruiturentwicklung Europas
in drei große Perioden, Stein-, Bronze-, Eisenzeit ein.
Da die Steinzeit sehr lange gedauert hat, lassen sich dabei noch
drei wesentlich verschiedene Phasen unterscheiden: die ältere oder
paläolithikum (von griech. palaios ----- alt und litbos ---- Stein),
die mittlere oder Mesolithikum (von griech. mesos ----- mittlere)
und die jüngere oder Neolithikum (von griech. neos ----- jung).
I. Urgeschichte. Primitive Uulturen. klassen.
Vie mehrfach geschichteten Anfänge der Rultur in Europa lassen
sich in mehreren, zeitlich verschiedenen und geographisch getrenn-
ten Fundgruppen beobachten. Vie einwandfrei ältesten davon
gehören zu Mitteleuropa als ihrem Ursprungszentrum und ver-
bereitungsgebiet und sind altsteinzeitlich.
1. Altsteinzeit (palSolithikum). Taf. l. il.
Geologie und Stratigraphie (Lrd- und Schichtenkunde). Vie älte-
sten Spuren des europäischen Menschen, soweit sie einwandfrei
zu deuten sind, finden sich in den Ablagerungen der Eiszeit oder
des Diluviums: zum geringsten Teile menschliche Skelettreste, da-
gegen in großer Zahl Erzeugnisse von Menschenhand aus Stein
und Rnochen oder Geweih, schließlich auch Neste der von dem Men-