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Schramm, Albert; Möller, Maria [Editor]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 20): Die Straßburger Drucker: 2. Johann Grüninger ... — Leipzig, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.19183#0016
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Die Holzschnitte (Abb. 1212—1224) zeigen, wenn auch in anderer Form die üblichen Darstellungen: Arche,
Regenbogen, Turm zu Babel, Stadtansicht, brennende Stadt, Erlöser, Wundergestalten. Zwei der undatierten
Ausgaben sind mit einem Einleitungsholzschnitt geschmückt, von dem wir den einen auch in Bidpai: Directorium
humanae vitae finden, während den anderen unsere Abb. 1225 zeigt. Die letzte undatierte Auflage weist noch 4 neue
Holzschnitte auf: Abgötterei (Abb. 1221), Verkauf Josephs (Abb. 1222), Steinigung des Zacharias (Abb. 1224) und
die Szene „warff er sich selbst jn ein feür" (Abb. 1223).

Die Initiale T des „Missale Gisterciense" vom 4. Sept. 1487 ist dieselbe wie im undatierten Grüninger-
schen „Missale speciale" (Abb. 167).

Boccaccio: Vo n etlichenFrauen, vom Jahre 1488 ist in der Illustration recht schlecht weggekommen;
Prüss hat dazu die Ulmer Holzstöcke von Johann Zainer benutzt, die zudem sehr abgebraucht waren. Neu sind
die Bilder Nr. 1, 13, 14 und 72, sowie der kleine Holzschnitt: Adam und Eva (Abb. 1228 —1231), die wohl von der
Ulmer Ausgabe kaum mehr zu brauchen waren.

Spechtsharts„FloresMusicae" desselben Jahres enthält außer einer Hand mit Inschriften (Abb. 1226)
und Notendarstellungen den Holzschnitt: Jubal mit zwei Arbeitern = Abb. 1227.

Vierbändig ist das uns häufig erhaltene Werk: Gerson: Opera. Alle vier Teile sind mit demselben Holz-
schnitt geschmückt: Gerson mit seinem Hund (Abb. 1232).

Der Almanach auf das Jahr 1489 enthält außer Randleiste und Spruchband keinen Bilderschmuck.

Nur kleine Holzschnitte finden sich auf den Drucken: Thomas deKempis, Imitatio Christi (Abb. 1233),
Praecordiale de votorum(Abb. 1234), letztere beide aus dem Jahre 1489, und dem 1492 gedruckten Einblatt:
Brant, Von dem Donnerstein gefallen vorEnsisheim,derin allen erhaltenen Stücken nur defekt auf uns gekommen
ist: er weist das Spruchband des 1494er Almanachs und außerdem noch den Adler auf (Abb. 1235).

Ein ungewöhnlich großes Blatt stellt der Prüss'sche Almanach auf das Jahr 1494 vor, den wir nur in halber
Größe wiedergeben können. Am Kopf des Blattes findet sich vor dem Beginn des Textes ein Holzschnitt: Dar-
stellung der Geburt Christi und deren Verkündigung an die Hirten, die rasch herbeieilen. Links darunter beginnt
der Text mit einer Initiale D, wiederum die Geburt Christi darstellend. Die weiteren Anfänge sind mit ver-
schnörkelten Initialbuchstaben versehen. Die Leiste unter dem Text bringt die bekannte Darstellung des Aderlaß-
manns (vgl. Abb. 1185) und unter ihr den Neujahrswunsch. Die Bordüre der rechten Seite entspricht den damals
üblichen Randleisten (s. Abb. 1236).

Wieder folgen eine Anz ahl kleiner Drucke mit nur je einem Holzschnitt: Wi mpfeling,Hecatostichon
mit dem Schild von Eberhard von Württemberg (Abb. 1237), Brant, De partu monstroso mit der Dar-
stellung Abb. 1238 und Alexander VI, Regulae cancellariae mit Wappen Abb. 1239.

Der Almanach für Breslau auf das Jahr 1497 zeigt zwischen beiden Spalten den beschädigten Holzschnitt
Abb. 1242.

Im Martyrologium vom 8. Februar 1499 hat Prüss zwei Holzschnitte verwendet (Abb. 1 240 u. 1241), die
er auch in anderen Drucken dem Text beigefügt hat, so im deutschen C a t o und inAlexandersde VillaDei
Doctrinale desselben Jahres.

In der Mitte der 7 letzten Zeilen der Bulla (Inter curas multiplices) des Papstes Alexander VI. vom 22. De-
zember 1499 ist das Wappen des Papstes angebracht (Abb. 1243).

Ein absolut vollständiges Exemplar des „büchlin wie Romevo erst gebauet wart" vom Jahre 1500 ist
mir nicht bekannt geworden. Ich gebe die Holzschnitte nach dem Exemplar der Augsburger Stadtbibliothek
wieder. Sie stellen dar:

Rhea im Gebet, links die beiden Kinder und die Wölfin (Abb. 12^4)- „Die drit Haupt kyrch zu Rom zu sant Pauls zwelffpote" (Abb. 1248).
Drei Kleriker zeigen einer knienden Menge das Heilige Antlitz „Die vierd haubt kirch zu Rom zu sant Maria" (Abb. 1M9).

t„/f;\ „Die fünfft haubt kirch zü Rom zü sant Lorentzen vnd sant Steffan

^ add. 12113). ,,,, _ .

(Abb. 1200).

„Die erst Haubt kirch zü Rom", davor „sant Joha" (Abb. 1246). > m& gechst haubtkirch zü Rom züm heilige- creutz" (Abb. iaSr).

„Die äder haupt kyrch zü Rom zü sant Peters munster" (Abb. 1247). „Die VII haubt kirch zu Rom" mit St. Sebastian (Abb. 1252).

Der nächste Holzschnitt ist eine Wiederholung von „sant maria", der folgende ist früheren Drucken ent-
nommen.

Alexander de Villa Dei: Doctrinale o. J. zeigt unter dem Titel die Schulszene Abb. 1253.
Außer dem eben genannten undatierten Druck hat Johann Prüss noch eine ganze Reihe von Büchern ohne
Angabe von Tag und Jahreszahl herausgebracht. Von diesen gehören wohl noch in das 15. Jahrhundert:
Apuleius: Goldener Esel mit 6 Holzschnitten (Abb. 1254—1259).

Die Holzschnitte zu dem Druck „SiebenMeister" hat Prüss der Knoblochtzerschen Ausgabe entnommen,
siehe Band XIX des „Bilderschmucks".

Auch bei Bidpai: Directorium humanae vitae, müssen wir feststellen, daß die Holzschnitte fremden
Ausgaben entlehnt sind; vgl. hierzu Bd. IX des „Bilderschmucks" unter Urach.

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