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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 20): Die Straßburger Drucker: 2. Johann Grüninger ... — Leipzig, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.19183#0015
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Der Einblattdruck: Bannholtzer, Salve Regina, zeigt den Metallschnitt Abb. 1021. •
„Melibeus und Prudencia" enthalten den Holzschnitt Abb. 1022.

Die nur 6 Blatt umfassende „Anatomia" des Brunschwig enthält in ihren beiden Ausgaben die Darstellung
eines menschlichen Skeletts mit typographischen Inschriften (Abb. 1023).

Die Ausgabe Grüningers von Maria Cursus ist in ihrem Bilderschmuck so sehr von den Drucken von
„clein Troja" (1491 und o. J.) abhängig, daß wir sie dort behandeln.

Den Wappenholzschnitt von Hervicus de Amsterdamis Oratio funebris siehe Abb. 1025.

Hemmerlins „ Variae oblectationis opuscula et tractat9" sind mit dem Titelholzschnitt Abb. 1024 geschmückt.

Was den „Hortus sanitatis", deutsch, o. J., betrifft, so sind seine zahlreichen Holzschnitte den übrigen
Ausgaben zwar nicht völlig gleich; sie unterscheiden sich schon durch die Numerierung mit römischen Ziffern
und ihr Unterteil. Da aber ein unkoloriertes Exemplar nicht zur Verfügung stand, werden sie eventuell im Schluß-
band des „Bilderschmucks" nachgeliefert werden.

Der Holzschnitt der „Oratio mordacissima" des Prebusinus stammt aus Grüningers „Aphorismi" des
Hieronymus Baidung.

Wimpfelings Schriften „Ele gantiarum medulla" und „Isidoneus germanicus" zeigen Holzschnitt
Abb. 1026 u. 1027 und außer einem aus Brants Neuem Narrenschiff entnommenen Bild die beiden Wappen Abb.
1028 u. 1029.

*

Johann Prüss

An Umfang der Druckertätigkeit steht Johann Grüninger nicht viel Johann Prüss nach, der zur selben
Zeit in Straßburg tätig war1). Auch bei ihm ist die Zahl der Holzschnitte, mit denen er seine Drucke schmückte,
groß. Wie weit seine Holzschnitte von denen der übrigen Straßburger Drucker oder solcher außerhalb Straßburgs
wie Basel usw. abhängig sind, wird des weiteren im Schlußband unseres „Bilderschmucks" gezeigt werden; hier
sind zunächst nur die Holzschnitte wiedergegeben, wie sie sich in den Drucken finden.

Zeitlich an erster Stelle der illustrierten Drucke von Johann Prüss steht das Buch von Montevilla. Nicht
weniger als dreimal: 1483, 1484 und 1488, hat er dieses zweifellos sehr begehrte Werk aufgelegt. Neben den Mit-
teilungen über die Begebenheiten der Reise Montevillas nach Jerusalem mögen die Abbildungen von Land und
Leuten, Sitten und Gebräuchen, Pflanzen, Tieren, Fabelmenschen usw. viel zur Verbreitung des Werkes beigetragen
haben. Die Abbildungen sind in allen drei Ausgaben dieselben, freilich zum Teil in veränderter Reihenfolge
(Abb. 1030 —1184). Viele der erhaltenen Drucke sind unvollständig, die meisten stark koloriert.

Der deutsche Almanach auf das Jahr 1484 hat außer zwei Randleisten mit Kalenderdarstellungen zwei
Holzschnitte: den auch sonst verwendeten Aderlaßmann und am Anfang den Holzschnitt Abb. 1185.

Auch im deutschen Martyrologium vom Jahre 1484 finden wir den Aderlaßmann wieder und Kalender-
initialen, die den Ackerbau betreffen, aber von den bisher üblichen abweichen (Abb. 1186—1197).

„Die güldin bulle * vnd kijnigclich ref ormacion" lautet der Titel des nächsten Druckes, in dem
sich 11 Holzschnitte befinden:

1. „Karolus der fierde mitt gunste götlicher miltikeit Römischer kei- 7. „Des Herczogen von Sachsen ampt" (Abb. i2o4).
ser" (Abb. 1198). 8. „Der Geistlichen kurfijrsten ampt" (Abb. i2o5).

2. „Wie das geleit der kurfürsten syn sol" (Abb. 1199). 9. „Brandenburg ampte" ... „vnd sol dem keiser oder künig wasser

3. „Von der kure eines Römischen küniges" (Abb. 1200). geben über syne hende" (Abb. 1206).

4. „Von dem sitzen der Ertzbischöffe von Mentz Trier vnd Kölne" 10. „Des pfalczgrafen ampte" ... „Vnnd soll die schüsselen setzen
(Abb. 1201). vff den tische für den Römischenn künig oder keiser" (Abb. 1207).

5. „Von samenungen der kurfürsten" (Abb. 1202). n. „Künig von Beheim ampte" ... „Vnd soll vssz dem kopff dem kei-

6. „Wie die kurfürsten zu keiserlichem hofe komment" (Abb. i2o3). ser oder künig zetrincken geben" (Abb. 1208).

Der Einblattdruck: A1 b r e c h t von Bayern, Verkündigung der Ablaßbulle von Papst Innocenz VIII., vom
29. November i486 ist mit dem Wappen Abb. 1209 geschmückt.

Auf das Jahr 1487 ist uns ein deutscher Almanach, wenn auch nur fragmentarisch erhalten, auf dem oben
ein Turnier dargestellt ist (Abb. 1210).

Ganz im Sinn der Prüss'schen Bücherproduktion liegt es, daß er den im „Bilderschmuck der Frühdrucke"
bereits in früheren Bänden, vor allem bei Köln, vorgeführten „Fasciculus" des Rolevinck mehrmals auf-
gelegt hat. Er hat davon nicht weniger als 5 Ausgaben veranstaltet (im Jahre 1487 und 1488, die übrigen undatiert).

) Vergleiche E. Voullieme, Die deutschen Drucker des 15. Jahrhunderts, Berlin. 2. Auflage 1922. Seite 156f.

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