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Schulz, Fritz Traugott
Typisches der großen Heidelberger Liederhandschrift und verwandter Handschriften nach Wort und Bild: eine germanistisch-antiquarische Untersuchung — Göttingen, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.3971#0005
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Einleitung.

Wer die mit höchster Sorgfalt ausgeführten Miniaturen
der grossen Heidelberger Liederhandschrift, wie sie in der von
Franz Xaver Kraus besorgten Lichtdruckausgabe vorliegen,
einmal durchgegangen hat, dem muss es aufgefallen sein, dass
in ihnen eine Anzahl grösserer und kleinerer Züge zu wieder-
holten Malen und in nur wenig veränderter Gestalt begegnet.
Es ist bisher noch nicht der Versuch gemacht worden, diese
im Zusammenhang zu behandeln und den Grund ihrer Wieder-
kehr festzustellen. Dies Ziel hat sich die vorliegende Arbeit
gesteckt. Wir beginnen mit dem Typus des thronenden Herr-
schers, der, wie wir constatieren konnten, auch in anderen
Miniaturen aus der 1. Hälfte des XIV. Jahrhunderts, wie in
den Illustrationen zur Stuttgarter Liederhandschrift, zum Codex
Balduini Trevirensis und zur Casseler Handschrift des Wilhelm
von Oranse wiederkehrt. In einem zweiten Teil behandeln
wir die den Ritter betreffenden typischen Darstellungen, wobei
wir mit Zuhülfenahme der genannten Miniaturen und mit
steter Rücksicht auf die schöne Litteratur der Zeit ein ziem-
lich vollständiges Bild seiner auf das Waffenhaudwerk ge-
richteten Thätigkeit zu entwerfen und somit einen nicht un-
interessanten Beitrag zur Sprach-, Litteratur- und Kultur-
geschichte jener Zeit zu liefern vermochten. Ein dritter Teil
endlich befasst sich mit den sich auf die Thätigkeit des Dichters
beziehenden Darstellungen ; auch hier konnten wir ein ziemlich
abgerundetes Bild derselben vor Augen führen, da alle Stufen
des Liebesverkehrs, vom Dichten des Minneliedes bis zur
 
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