Persien.'
469
zuerst geblüht und Früchte getragen; von hier aus st
sie uach andern Welttheilen übergepflanzt, und daselbst
so glücklich emporgeschossen, daß fle ihren Mutterflamm
übertreffen. Jetzt zeichnen sich die Asiaten weder durch
Gelehrsamkeit noch Künste aus, und es scheint auch nicht,
als wenn sie sobald zu denselben znrückkehren, und sie
mit ausgezeichnetem Ruhm bearbeiten würden.
Wir gehn zur Beschreibung der einzelnen asiatischen
Länder über:
P e r si e n.
1. Gränzen und Grösse.
Persien gränzt gegen Morgen an das Reich des Groß,'
mogols, gegen Mittag an das persische Meer, gegen
Abend an die asiatische Türkey und gegen Mitternacht
an das Caspische Meer, an die russische und freye Tata-
rey. Von Abend nach Morgen ist es 420 Meilen lang
und von Mittag nach Mitternacht zoo Meilen breit.
2. Boden und Luft.
Das Land ist also sehrwritläuftig und kann sich mit-
hin in Boden und Luft nicht gleich seyn. Der Boden
ist besonders im Innern des Landes sehr gebürgigt. Die
Berge sind meistens rauh und dürre, und nur wenige
haben Holzung. Die Thäler und Ebenen sind fruchtbar,
wo sie genug Wasser haben; aber an diesem hat Persien
überhaupt Mangel. Es hat zwar viel kleine Flüsse, aber
keinen einzigen grossen und schiffbaren Strom. Die
vier grossen Ströme Asiens, der Euphrat, Tigris,
Aras und Indus, berühren nur die Gränzen des Lan-
des. Es kostet also die Einwohner viel Mühe, ihr Land
zu wassern und zu befruchten. Sie ziehen Kanäle, samm*
Gg ; ' len
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zuerst geblüht und Früchte getragen; von hier aus st
sie uach andern Welttheilen übergepflanzt, und daselbst
so glücklich emporgeschossen, daß fle ihren Mutterflamm
übertreffen. Jetzt zeichnen sich die Asiaten weder durch
Gelehrsamkeit noch Künste aus, und es scheint auch nicht,
als wenn sie sobald zu denselben znrückkehren, und sie
mit ausgezeichnetem Ruhm bearbeiten würden.
Wir gehn zur Beschreibung der einzelnen asiatischen
Länder über:
P e r si e n.
1. Gränzen und Grösse.
Persien gränzt gegen Morgen an das Reich des Groß,'
mogols, gegen Mittag an das persische Meer, gegen
Abend an die asiatische Türkey und gegen Mitternacht
an das Caspische Meer, an die russische und freye Tata-
rey. Von Abend nach Morgen ist es 420 Meilen lang
und von Mittag nach Mitternacht zoo Meilen breit.
2. Boden und Luft.
Das Land ist also sehrwritläuftig und kann sich mit-
hin in Boden und Luft nicht gleich seyn. Der Boden
ist besonders im Innern des Landes sehr gebürgigt. Die
Berge sind meistens rauh und dürre, und nur wenige
haben Holzung. Die Thäler und Ebenen sind fruchtbar,
wo sie genug Wasser haben; aber an diesem hat Persien
überhaupt Mangel. Es hat zwar viel kleine Flüsse, aber
keinen einzigen grossen und schiffbaren Strom. Die
vier grossen Ströme Asiens, der Euphrat, Tigris,
Aras und Indus, berühren nur die Gränzen des Lan-
des. Es kostet also die Einwohner viel Mühe, ihr Land
zu wassern und zu befruchten. Sie ziehen Kanäle, samm*
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