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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0087
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Einleitung.

33

Wenn also diese astrologischen Häupter, von verschiedenen philosophischen Standpunkten
ausgehend, noch einen höhern Gott üher ihre obersten astrologischen Mächte setzten, so ergiebt
sich die oben von uns gemachte Voraussetzung nicht nur als unstatthaft, sondern im Gegentheile
die Vermuthung als gerechtfertigt, dass auf ähnliche Weise selbst diejenigen Aegyptischen Priester,
welche vor allem dem Studium der Astrologie huldigten, dennoch die aus der Physiologie hervor-
gegangenen grossen Landesgottheiten nicht aufgegeben, sondern ihnen sogar dem Namen nach den
Vorrang vor den in der Astrologie am mehrsten geltenden Grössen gelassen haben mögen. Dass
nun aber in der That die Astrologie bei den Aegyptern, abgesehen von den besonderen Meinungen
einzelner Priester, von denen leicht einige sie eben so über alles erheben konnten, wie andere,
z. B. Chäremon, sie verwarfen, in dem allgemeinen Priestersysteme weder die anderen Wissen-
schaften verdrängte, noch auch dieselben sich unterordnete, dieses erhellt ausser anderen tiefer
unten anzuführenden Gründen schon mit Gewissheit aus dem von dem Alexandriner Clemens beschrie-
benen Festzuge. Diese Beschreibung ist für uns von einer um so grossem Wichtigkeit, weil sie
Clemens in der Absicht machte, um einen sprechenden Beweis von der Mannichfaltigkeit der Aegyp-
tischen Studien zu geben, welche er unter dem Namen der Aegyptischen Philosophie zusammen-
fasste, ferner, weil Clemens seiner ganzen Stellung nach im Stande war, uns hierüber die Wahr-
heit zu berichten und endlich, weil die Beschreibung aus einer Zeit herrührt, in welcher die Astro-
logie eine hinlängliche Ausbildung erlangt hatte, um mit den übrigen Wissenschaften in die
Schranken treten zu können. In dieser Festordnung nun treten die verschiedenen Priesterclassen
auf nach der Stufenfolge ihrer Würde, geschmückt mit den Abzeichen ihrer Classe, mit der Angabe
derjenigen Hermetischen Schriften, welche der Behandlung einer jeden Classe übergeben waren.
Die Rangordnung steigt hierbei von den niederen zu den höheren Classen empor. Den Zug eröff-
net der Sänger QcoSog x). Diesem gehören zwei Bücher, welche man nach ihrem ersten, die Lob-
lieder auf die Götter enthaltenden Theile (in dem zweiten befanden sich die Vorschriften für des
Königs Leben), die hymnologischen nennen könnte. Nach diesem kommt der Nativitätssteller
(o'jyoaxoTlog a), welchem die vier astrologischen Bücher anvertraut waren, in deren ersteren über
die Ordnung der Fixsterne, über die Zusammenkünfte und die Erleuchtungen von Sonne und 3Iond
und in den letzteren über die Aufgänge der Sterne gehandelt ward. Es folgt dann der heilige
Schreiber {jwoyQUfijj,urevi 3) mit den sogenannten hieroglyphischen Schriften, welche in zehn

nov O-eov. Ava de avrov avToqveiq dvyaftttq, ayayxr- xai elfiaquevt;. 'H de eifiaq/ievt] inrjqeret nqnvoia xai ayayxtj. Ttj de
elfiaQfitvrj vn^qeTovaiv 01 aoTeqeq. Oi're yaq elfiaqßtvr^' ipvyetv Tiq ävratai ovre <p\<Xa£at eavro) ano xtfi xovtuw deivoTijzoq.
'OnXor yaq elpaqfievijq ol aOTtqtq' xura yaq TavTijv navra anoreXovoi tjj yvoei xou roiq ar&qomoiq.

1) Clement. Alex. Stromat. VI, 4. ed. Potter. p. 737. 38. Mexiaoi yaq oixeiav tivu yiXoaoquav AiyvnTioi' avrtxa
xovto tpyaivet fiaXioTa 7/ ieqonqentjq uvtoiv \t-qyaxeia' nqonoq yaq nqoeqxeTai 6 w<Jo;, tv Tt tutv tt/; /lovoixtjq tniqieqontvoq
ovpßoXüW tovxov q.uai dvo ßißXov; aveiXij<pevai deiv ex rar 'Eqpov, üv Oaziqoy per vfivovq neqiexei &eoiv, txXoyio/iov de ßaoi-
Xixov ßtov to öeVTeqov.

2) clement. Alex. 1. 1. fieta de tov qidov 6 o>qooxo7Zo; , o'iqoXoytov ti pera yetqa xai yoivixa «OTqoXoyiaq e/oiv ov/ißoXa,
nqoqeioiV tovtov tu aoTQoXoyovfitva Tb>y 'Eq/tov ßiß).o)v, Ttooaqa ovtu tov aqiO-fiov, aei dia OTOfictToq eyeiv XQVi 1* to fiev
eoTi neqi tov diaxoofiov roiv anXarmv gtaivOfievwv aaTqoiv, To de neqi tuiv avyodoir xai qiwTiopoiv ijXiov xai oeX^vt/q, TO de
Xomov neqi To>y avaroXoiy.

3'J clement. Alex. I. 1. e't,.; (j£ ^ hqoyqufifiaTevq nqoeqytTai, e-/f>v nTeqn eni tt/; xetpuXris, ßißXiov de tv ytqoi xai
xavova, tv w to Tt yqar/txov fxeXav xai a%oivoqt 17 yqayovoi' tovtov Ta de ieqoyXvyixa xaXoi'/ieya neqi Te zifq xoopoyqaq>iaq xai
yeojyqa/taq, tt;; Ta£eo>; tov rtXiov xai tt/; ae/U/j'7/; xai neqi Tay nevre nXava)fievu>v, /oiqoyqaquat; Te Ttjq -AiyvnTOv xai Tfjq tov
NtiXnv diayqarptjq, neqi Tt tt;; xaTayqagiijq oxevqs Tb>v leqeorr xai Toir acpuqt/ifievtiiv avxoiq ywqiwv, neqi Te fieTqorv xai Tom ev
rois itqoiq xqijaipuiv eiderai XQV-
 
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