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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0286
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System der Hieroglyphik

DDDyi, den Namen einer der von den Israeliten in Aegypten erbauten Städte — Dieser bei
den altägyptischen Königen so beliebte Name zeige sich auf den Monumenten in folgenden Varianten,
denen die uuten beigefügten Worte Champollion's die nöthige Erläuterung geben.

(5. 2) 7. 8. 9. 3} 10.

Hier solUe man doch glauben, dass Isis-Moulh, die mächtige Mutter, eben so die mächtige Mutter der Götter ist, als oben
ihr Gatte Osiris der Erzeuger der Götter genannt; wurde? — Doch mau höre Champollioii hierüber weiter iu seineu
Briefen aus Aegypten und Nultien. Jir. 11. p. 103. „Hier (im Tempel von Kalabschi) habe ich eine neue Geschlechtsfolge
von Göttern entdeckt, welche den Kreislauf der Formen des Amnion, des Punktes, von dem alles göttliche Wesen ausgeht
und in dem es sich wieder vereinigt, vervollständigt. Ks wird angenommen, dass Ammon-Re, das höchste und uranfäug-
liche Wesen, da er sein eigner Vater ist, mit seiner Mutler (der Göttin Moutli), dein in seiner zugleich männlichen und
weiblichen Natur (aqocvoOifivq) eingeschlossenen weiblichen Thelle, vermählt ist; alle andere ägyptischen Götter sind nur
Können dieser beiden bestimmenden Principieu, betrachtet unter verschiedenen einzelnen aufgefassten Beziehungen." „Der
Punkt, von dem die ägyptische Mythologie ausgeht, ist eine aus drei Theilen des Ammon-Re bestehende Trias, nämlich
Amnion (männlich und der Vater), Mouth (weiblich und die Mutter) und KhonS (Sohn und Kind). Diese Trias löst sich
nach ihrer Erscheinung auf der Erde iu Osiris, Isis und Horns auf." — Vr. 19. p. 250. „eine Göttin, deren Haupt mit
dem Geier, Sinnbild der Mutterschaft, verziert ist, über dem sich die Hörner einer Kuh, die Souuenscheibe und ein kleiner
Thron befinden. Diess sind die gewöhnlichen Beteeichen der Isis und die neben den beiden Bildnissen der Göttin ausge-

baueue Inschrift besagt in der That Isis, die grosse göttliche Mutter, welche in dem Gebirge des Westens thront---;

auf welchem Isis mit ihrer Mutter Netphe, der ägyptischen Rhea, die tägliche Sorge (heilte, den ermüdeten Sonnengott
aufzunehmen." — Iir. 13. „Die Göttin Netphe (Rhea), die das Amt der griechischen Telligs versieht, erhebt sich an der
Oberfläche (des Horizontes) von dem Abgrunde der himmlischen Wasser und, auf das Haupt ihres Sohnes Osiris, dessen
Körper sich wie der einer Syrene in einen Schnörkel endigt, gestiegen, empfängt die Göllin das SonnenschüT, welches bald

in seinen unermesslichen Armen den himmlischen Nil, den alten Ocean der ägyptischen Mythen, aufnimmt."--„Im Osten,

das heisst, nach den Gcburlstheileu des grossen himmlischen Körpers (der Göttin Jliinmet=.\ctphe') zu, ist die Geburt des
Sonnengottes abgebildet; er verlässt den Schooss seiner göttlichen Mutter Neith in Gestalt eines kleinen Kindes." — Wir
können natürlich hier nicht untersuchen, ob Isis, T-Pe — T-Phe oder Neith bei den Aegypten! vorzugsweise den (von
MovO- = iWC, &avaroi;, Sohn der Rhea, in Sancuoniatu. Fragm. ed. Ouki.m. p. 3(!. wohl zu unterscheidenden) Beinamen
M.nvO- führte. Aber auch voraus gesetzt, dass die Aegyptischc Mythologie vornehmlich dem IIiinmel=Pe=l'he den BcgrifT
der Mutterschaft zuerkannte, so können wir doch nimmermehr zugeben, dass der Begriff des Himmels zusammen fiel mit
dem der Rhea; welche ja bekanntlich in der iiltern Griechischen Mythologie (vergl. Hksiod. Theog. 135. Apollod. Biblioth.
I, 3.) für die Tochter des Uranos erklärt wurde. Nicht das Geringste endlich beweist die Stelle des Siuuti. Denn nicht
nur, dass ein Kopte in der spätem Griechischen Mythologie (vergl. Orph. Hgmn. 13. 26. Fragm. 34.) einheimischer sein
mochte als in der altern Aegyptischen (mau lese nur die Ueberschrift des Sahidischeu Fragmentes bei Zokga 1. 1. p. 457.
Tertio quartoque fragmento pergit dispiitare adversus geutiles exprobraus iis deos suos, qni homines olim fuere, improbi et
impuri, ut Satiiruus ille excisor patris sui et «Horum devorator (wie Aegyptisch) cui humanis hostiis litari consueverat, et
Rhea mollinni homiiium antistes, et Jupiter cum Marie converso in aprum et Vulcano pincerna et Apolliue citharoedo forni-
calore et paederaste. Deridet eliam poetas eorum et libros augurales.), so besagt er auch nicht mit einer Sylbe, welche
Göttin sich die Aegypter unter der Rhea gedacht haben. Ueber das Grammatische in Netphe s. weiter unten.

1) Champolijon Pre'cis die Syst. Hierogl, I. ed. p. 225. II. ed. p. 276.

2) Chami'omjon Pre'cis du Syst. Hierogl. I. ed. p. 218. II. cd. p. 2G9. Da Variante no. 0. ne differe de la prece-
deute que par l'emploi d'un earactere, le eigne recourbe, homophone bien connn des deux seeptres affrontes, pour exprimer
le premier c. Le signe recourbe exprime, äson tour, les deux C dans la Variante no. 7; et un nouvel homophone, la tige
de plante recourbe'e, qui est dejä reconnu pour uu C dans les mots COyTN et MEC ou MICH etc., represeute le secoud
sigue de la Variante no. 8. (Die Varianten beziehen sich übrigens nur auf den Eigeunamen dieses Ramses insbesondere.)

3) CiiAMiw.uoN Pre'cis du Syst. Iiier. 1.1- Quelques differences notables se font remarquer dans les variantes no. 9 et 10;
 
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