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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0354
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System der Hieroglyphik

und auf die unter Griechischem Einflüsse geschriehenen Aegyptischen Namen beschränkt,
weicht aber darin von ihm ab, dass er die Lautzeichen als eine äthiopisch-artige Sylbenschrift

Geniige zeigen: KlaprOth Exam. crit. p. 53. Kn expliquant le groupe compose de Irois lettres, t, t et i, et qui

conmience toutes les legendes bieroglyphiques placees devaut les images des dieux 011 des deesses, M. Champollion dit
(Pre'cis du Syst. Hier. II. ed. p. 156., s. uns. Ii. p. 207. no. 1,): ,,Ces trois signes paraisseut repoudre aux muts coptes
TA GH ou TAI GH Cdie Anfiilirung ist ungenau, denn Champollion sagt 1. I. p. 165. wie p. 138. [s. bei uns p. 207.]
TAI GH ou TAI TB GH), ceci est la figure, la ressemblauce." - Le mot TAI, tat, signifie, en effet, ce, ceci, mais je
ne vois pas oü le savaut auteur du Precis sur les Ilieroglyphes a trouve que GH the (sprich thi) etait en copte le mot pour
figure im ressemblauce. Dans la (radiiction de la Bible ou trouve ordinairement le ternie grec gyKOlH , hukön, pour
image, et le seul mot d'origine egyplienne pour figure, image, que je counaisse, est, XEppß, khereb. Quant ;'i l'idee de
forme ou de ressemblauce, eile est oxprimee en oople par les mots CMOT, smot, ou INt. Le pronom TAI, ce , seul,
ne signifie pas non plus ceci est; et l'on dit en copte <J)Al TTF, fai pe, ceci est, comme daus (])Al TTF TTACCDMA,
hoc est corpus meum, ou (])Al TTF TTAttJHpi, Böö (nein hic) est filius mens. D'ailleurs le groupe en quesfiön n'offre
que le mot TIT ou TTt.

Klaprolh also behauptete zuvorderst, dass zu dem Demonstrativ TAt, diese, den Regein der Koptischen Sprache
gemäss der Begriff TP = ist nicht hinzu gedacht werden könne, sondern stets beigefügt werden müsse. Allein schon die
im Sahidischeb häufig vorkommende Redensart TTAl TTF NT. dieser ist, welcher, welchen, welchem (s. z. It. Act. Ap. 7,
36. 37. 380, die öfter noch mit Auslassung des TTF = ist, als TTAl NT, dieser (ist), welcher, welchen etc., gebraucht
wird, hätte ihn gegen seine Behauptung misstrauisch machen sollen. So z. B. Act. Ap. 10, 39. TTAl NT AYMOOYTC],
dieser (ist), welchen sie tödteten ; 10, 40. TTAl NT A TTNOYTF TOYNOCCj, dieser (ist), welchen Gott auferweckte;

10, 41. TTAl NT ANOY<DM AY01 ANCÜ) NMMACj , dieser (ist), mit welchem wir assen und tranken ; \gl. Act.
Ap. 7, 46. 11, 38. Und in der That wird bei den Demonstrativen TTAl, TAI, NAl, NA, so wie beiden Pronomen
ANOK, ANON, NTK, der Begriff des Verbum Sein nicht immer hinzugesetzt, sondern auch hinzugedacht, wie z. B. in TTAl
TTETNCyHpFj dieser (ist) euer Sohn, Joan. 9, 19. (wenn cod. Hunt. 4. TTF hinzufügt, so ist diess kein Gegenbeweis,
weil von den verschiedeneu codd. häufig der eine TTF setzt und der andere weglässt; so sagen die codd. Wii.kins. Matth.
IG, 3. TETFNXOC 2£F (J)OOY T(})pCD, ihr sagt, heute [ist, wird] Sturm, wo der cod. Uerolin. Diktz. no. 40. giebt
T(|)p(D TTP (])OOYj Sturm ist heute; es sagen die codd. Wii.kins. Matth. 19, 16. OY NAPAGON P"t"NAAl(], was
[ist, giebt'sj Gutes, welches icli tbun werde? wo der cod. Uerolin. Diktz. giebt OY TTP 'j'NAAU], was ist [das] ich
tbun werde?); im Meuiphit. 1 Cor. 7, 26. rJ-Mpyi XF NANP (j)Al, ich denke, dass diess gut (ist); vgl. Matth. Sahid.
27, 43.; Joan. 1, 9. 8, 23. 9, 5. 10, 36.; liom. 10, 14. 11, 1. 14, 21.; 2 Cor. 10, 5.; Gal. 5, 24. 6, 7.; Hehr. 7. 21.; 2 Vetr. I,

11. ; 1 Joan 5, 6. — Klaprolh aber machte sich die Bestreitung noch leichter, indem er das von Champollion zweimal wirklich
hinzu gesetzte TP = W übersah. Diese beiden Worte TAI TP, ,,diese ist" kommen im Sahidischen überaus häufig vor
in Verbindung mit Substantiven, wie 2 Joan. 6. TAI TB TArATTH — TAI TF TENToAh: 1 Joan. .5, 9. II. TAI
TP TMNTMtTTpp, dieses ist das Zeugniss; vgl. Matth. 19, 10.; Luc. 22, 53.; Joan. 9, 30. 11, 2.; Act. Ap. 1",
2 ; 1 Joan. 5, 3. 14. u. a. Man trifft sie aber auch für sich allein, wie Gal. 4, 29. TAI ON TFNOY TF, baec He-
rum ntiuc est, wo haec Koptisch = hoc. Nun hätte also TAI TF sehr füglich mit einem Substantiv GH verbunden wer-
den können, vorausgesetzt, dass ein solches Substantivum, und zwar als Femininum, in der Koptischen Sprache vorhanden
war. Bedeutete dieses Wort etwa auch ,,Art, Weise , modus, species", so hätte Champollion wohl eben nicht so sehr fehl
gegriffen, wenn er der Formel TAI TF GH. diess ist die Art, Weise, den Sinn unterlegte: ceci est la maniere d'etre, la
ressemblanee, Vaspect, indem er dem GH nicht sowohl den Begriff des Bildes, der Figur, als vielmehr der Art und Weise
der Darstellung mit dem Sinne: so ist: beilegte. Allein Jedermann, der nicht Koptische Schriftsteller gelesen hat, muss
nach Klaprolh's mitgethcilter Bemerkung glauben, dass ein Wort GH mit dem für ihn verlangten Sinne in der Kopti-
schen Sprache ganz und gar nicht anzutretfen sei. Was wird man nun sagen, wenn wir ein solches Wort nicht etwa
bloss nachweisen, sondern versichern, dass im Koptisch-Sahidischen das Wort GH = 0p (denn die letztere Schreibart ist
die gewöhnlichere, vgl. Tattam Lexic.^Aegypb unter GH) unzählige Male (in den Sahidischen Fragmenten bei Minga-
bfxm, Gkorgi, Zoega, vornehmlich als NGE, beinahe auf jeder Seite) und zwar mit dem Begriffe des modus, der Art und
Weise, vorkommt und in vielfacher Verbindung die Vorstellung: „auf diese Wehe, gleich ivie, so wie, so" ausdrückt.
Um zu zeigen, Wie ganz gewöhnlich diess GE im Sahidischen ist, so setzen wir aus dem Anfange des Matth, und der
Act. Ap. eiuige Stellen hierher: Matth. 3, 15. TAI TF GF FTÜ)U)F, diess ist die Weise, auf welche es sich ziemt; 3, 16.
BCjNHY ETTECHT H0E HOYÖpOOMTTF, er kommt herab nach Art einer Taube; 5, 16. TAI TF GF MAppqpOY"
OFtN, auf diese Weise möge es leuchten; 6, 5. MTTpO;(DTTF TTGF NNPl, nicht seiet nach Weise dieser; G, 7. rTGF NNl
gBGNIKOC; «acu Ar^ der Heiden; 6, 9. TAI ÖF GF NTCDTR F TFTNNAü)AhA. auf die Weise nun werdet ihr beten
 
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