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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0420
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366

System der Hieroglyphik

oder nicht Aegyptisclien Künigsnamen enthalten, geschweige denn, dass uns üher die Richtigkeit
und die Bedeutung der einzelnen Zeichen ein sicheres Urtheil zustände. Demnach ist fest zu hal-
ten, dass wir in den his jetzt bekannt gewordenen Griechischen und Römischen Königslegenden
der Hieroglyphe I nur selten begegnen, dass wir ihr zwar in einigen Fällen einen Vocalinhalt
und namentlich den des 0 beilegen können, dass jedoch noch zahlreichere Fälle vorliegen, in wel-
chen dieselbe neben anderen hieroglyphischen Buchstaben keinen Buchstaben darzustellen scheine.

Noch misslicher stellt es mit III und II. Denn ob schon wir die drei Linien in verschiede-
ner Stellung mehrmals in den Griechischen und Römischen Legenden antreffen *), so sind sie doch
hier nur als symbolisches Zeichen der Mehrzahl erklärt worden. Dieselbe Erklärung ist auch
auf das Oval II. anwendbar 2), das einzige, in welchem /| allenfalls auch als der Vocal E in En-
sEOQs angesehen werden möchte. Eür Ii kenne ich gar kein Beispiel.

Die Hieroglyphe des Auges ,^>. ist in folgenden Königslegenden wahrzunehmen 3) :

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IV.

V.

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VII.

VIII. IX.

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Das Auge mit der Wimper erscheint hier bloss als A in AQi)lonin(oJs (VIII. IX.
X.). Das Auge ohne Wimper (auf den Monumenten auch häufigst <s>) würde gleichfalls ein
A sein in KleopAOJm (TD.), wenn nicht die zahlreichen Varianten dieses Namens argwöhnen
liessen, dass «s£g> nier eine Verzeichnung sei für -^=T- Wahrscheinlich aber ist es ein A in

1) s. uns. B. p. 325. no. h A. B. C. 327. no. 8.

2) uns. B. p. 323. no. 3-

3) Zu 1. - iv. s. uns. B. p. 312. no. 4 — 8. — Zu V. s. p. 348. no. 2, A. - Zu VI. s. Salt Essay pl. I. no. 20.
Name df Berenice, from Dakke. HosklliNI Mon. Stor. I, 2. Tav. XVIII. 4, e. p. 341. SuII' architrave del tempio di Dak-
keli, (uach Kos. Mutter des Ptolem. Philopat.) — Zu VII. 8. uns. B. p. 349. no. VIU. — Zu VIII. s. bei uns p. 342. no. 6. — Zu IX.
s. Salt bei uns p. 329. no. 4. — Zu X. s. Rosellini bei uns ebendaselbst. — Zu XI. s. Salt Essai/ pl. II. no. 18. Auto-
krator Caesar Antouine Sebastos, littlc propylon near the water, Philae.
 
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