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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0421
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von Obampollion.

3G7

dem von Rosellini durch AnAtonnis übersetzten Ovale XII. Häufiger giebt sich dasselbe Auge als
I zu erkennen in ArsbiQoJe (I. — V.), B(eJr£eJnlk£eJ (VI.) und Anl(oJnInOs. In dem letztern
Namen bildet es zugleich das 0. Ob nun zwischen £^{=A und *^2>, <□> = A, I, 0 eine phoneti-
sche Verschiedenheit obwaltet, diess lässt sich wenigstens nicht aus einein einzigen Beispiele (VIII.—X.)
abnehmen 1).

Die Hieroglyphe des gebogenen Armes ^ tm -, ^i. 0_g erscheint als Vocalzeichcn in

den Ovalen a):

in.

xv.

Als ein A macht sich--■ geltend in T(oJmiliAn(oJs (III.), SAbina (IV.), AnloniQioJs

(X. XII.), A(n)loni(no)s (XI.), AntoninQos) (XIII.), AnlloniQioJs (XIV.), Jbif(>>m(T)>i(o>
(XV.). In SQcJb£a)slH (V.) vertritt es die Stelle des Griechischen H—y, welches die Aegypter,
wenn anders die Aussprache der Kopten auf sie anzuwenden ist, für ein I nahmen. Hält man sich
an die Mehrzahl der Fälle, welche unsrer Hieroglyphe den Gehalt des A geben, so wird man die-

1) Hiesse die auf dein liarberin. Obelisken befindliche Hieroglyphengruppe wirklich Antinoos (s. uns. ß. p. 248. no.
30, so würde in no. 1 am wahrscheinlichsten das 0 in AntinOos bilden; denn dass es nach Champollion's dort

angegebner Erklärung als A oder K wirken soll, ist nicht wohl anzunehmen. Ueberhaupt kenne ich für den K-Laut des
■^2^ und <^zz> in den Griechischen und Römischen Legenden keinen Beleg. — Salt machte im Bezug auf <md
<S> den Unterschied (s. Phonetick Alphabet, Essay pl. VI.), dass er für das Lautzeichen AN, <sj> hingegen

für die Hieroglyphe AEIOY hielt. Der Grund, auf welchem er fusste, ist ohne Zweifel der Name 0v~^.tonin(o)s , wo
das N, wenn es nicht, wie Salt meint, im liegt, als ausgefallen zu ergänzen sein würde. Ob gleich ich nicht behaup-

te, dass Salt Recht hat, so ist seine Meinung doch nicht schlechthin zu verwerfen, sondern durch schlagende Beweise vom
ßegentheile (die ich aber nicht kenne) zu widerlegen. Dass die Aegyptischen Künstler in den KÖnigsIegeudeu auch bis-
weilen Consonanten, mit oder ohne Willen, ausliessen, dürfte kaum zu bezweifeln sein. Hat die Descr. de l'Eg. die wie-
derholt von ihr gegebenen, von mir oben p. 302. no. XIII. a. b. vorgelegten Namen richtig gezeichnet, so möchte sie Salts
Ausicht sehr verdächtig machen, indem hier in demselben Namen auf -r -,■ , welches sich uns tiefer unten wohl als A
durchaus aber nicht als AN ergeben wird, das eine Mal mm = S, das andere Mal aber, mit zu ergänzenden S,mmm-^
T folgt. Diess einzige Beispiel reicht aber nicht zu, da in der Wimper «gS^ wohl auch /ww\ verborgen sein könnte.

2) Zu t. s. uns. B. p. 283. — Zu II. m. s. luls. B. p. 327. no. i. — IV. — Zu IV. V. IX. s. uns. b. p. 248;
ln no- V. Sbstij ist nach Zoega's Abbildung die Hand von ■ durch die Beschädigung des Steines unsichüich gewor-
den- ~ zu VI. VII. s. uns. B. p. 342. no. 4. 5. — Zu VIII. s. uns. B. p. 338. no. VI. — Z« X. XI. XII. s. uns. B.
P- Ä02. - z„ X1U XIy s> uns. (j. p. 3i3 no j 2 _ Zu xy s BosELUNi Mon. Stor. I, 2. Tav. XXVIII. no. 12,
< • P- 45S. Ne| ,naggior tempio di Esneh esiste il cart. no. 12, e. ANTONNNC Oic) CPB. ME(upH Antonino (con
«na N superflua) Augusto, Mephre (Amico del Sole). Von der Hieroglvphengruppe Mephre (vgl. uns. u. p. 242. ist in der
«osellmischen Zeichnung nichts zu sehen.
 
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