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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0743
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von ChampoIIion.

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Spirant v, in erfolgte Verhärtung der von den Gutturalen und Palatalen am Weitesten entfern-

g bemerke in fn-q_ üg', Gr. eXouov, Lat. oleum, Go(h. alev, Altlid. öli, tytth. allejus, Poln. olev und in iuq_ag', ä!.g, sal, Salz,
salt,Vo\u. sol. H]oijnu Pog'ues=Vaulus {vgl Span, muger für mulier, ageno für alienus,hijo für fllius, mejor füvmelior, u. Skr.

•JJrxf nila = ilVedog) niger). — Griecli. avg, ovag, ovq (avo> im Sinne von: ich mache hören, schreie (vgl. Boit
Vocalism. p. wie Altliochdeut. scriu , schreie, vom Sanskr. sru , = Armen, jn/rj_lu->el, = Poln. stucliac

audire, stuch auditus, Goth. haus-jan, Neuhd. hören) Lat. «tiris, Litth. «um'«, Gotli. «two, Nenhd. OÄr, Engl, rar, Poln.
ucho, Armen. ni-Liljh otinkn. ■— Näher als dieses führt uus Borr Vergl. Gr. p. 34. „Hr. BüBNOüF bemerkt, dass die
Skr. Sylbe £c[ sva, im Zd. qa geworden, namentlich in tqy svapna, ^[JCf svapa Schlaf (^-q Lj^ svap,^ö[ sup schlafen},

im Zd. nach Bukxoufs Schreibart qvafna, (p. 36.), Neu-Pers. (j-Xü- chuf-tens jjtX-otji». cluOfjäb-iden schlafen, ot^is.

c/if»J«*Schlaf,(vgl. Arm.g.nt!blrj_koun-*el beschlafen (sensu obsc.), -£^7. Än-'eJ schlafen, .ßnti koun, Gen. j&nj k'nuj^knu
Schlaf (Schbokdkr j. j. p. 40.), Griech. too;, Latein. so/«o, somnus, Litth. sapnas = somnium, Goth. slepan, Althochd.
släpän, Mittelhochdeut, sldj'en, Neuhochdeut, schlafen, Augelsächs. slaepan, Neuengl. sleep, Altnord. «o/«) und in ^cf so«
sein (stiusj. Wir wollen diesen Beispielen noch Zend hhanha, (NoiniuatO, Accus, khanhrem, aus ^gjljr jo«^ C^cJ^J

svasrl), Accus. £c|^ |^i4 svasdram «= Latein, sororem (vgl. Litth. «ä, Poln. siostra, Goth. svislar, Althochdeut. stt#-
s<ar, Mittelhochdeut, swester, Xeuhochdeut. Schwester), Pers. ^ss|y&. ch(v)dher, (Annen, .piy^i k'uir"^kurj und Zd.
kharend Glanz als verwandt mit Skr. ^cfj sww Himmel (orjon-o?) und Sur glänzen (vgl. oben j>. 671. no. 1. f^-r

div glänzen, wovon divum = caelum, aber auch *^cjdaivas, Zend äaevd, Pers. ^.O Armen. ij-L d'ew,

di (<fai(iw), Griecli. Aeol. divi = Hell. Zevs, ('f<o;), #to?, Latein, deus, Litth. dietvas, Allpreuss. deiws, wie von «ur

4^^«ura« = deus s. Bopp Vocalism. p. 164. Pott Etymol. Forsch. X. p. 102.) und Zend hvare Sonne, Pers. )*^*

kür, <Xyi^ia. kur-schid Sonne beifügen, so wie p. 36. ^c|^ «««» sonore, Pers. ^Jöt^ia. ch(vjänden, künden ca-

nere (vgl. Armen. qong'og' sönus, r^onuib^^ g'og'antsch-hl sonare tönen. Zugleich müssen wir aber auch bemerken,
dass £cj^ sv nicht überall UU geworden und dass namentlich fcj sva in isolirter Stellung und mit possessiver Bedeutung

viel häufiger in der Gestalt von hva erscheint, oder auch hava geschrieben wird. Dem Zend. kh tritt im Neu-Pers. häufig
^ (unser c/<) gegenüber. Dieses Neu-Pers. soll y.war in der heutigen Aussprache ohne Aspiration, wie ein Ital. c vor

«, o, u gesprochen werden (s. Wilkkx Jnstit. p. 3.), allein die Geltung des ^ im Arab. und die Wahl dieses im Arab.

stark aspirirten Buchstaben zur Bezeichnung eines besoudern Gutturallautes, in Seht Pers. Wörtern, scheint doch auf eine
ursprünglich ihm inwohnende stärkere oder gelindere Aspiration hinzudeuten. Da Zend kh aus dem Sanskr. £5T «y ellt"

sprungen ist, so war es darum nicht dazu geeignet, das cfj k vor Buchstaben, welche sonst Aspiration bewirken, zu ver-
treten. Auch mag es passend sein, hier daran zu erinnern, dass dem ihm im Neu-Pers. entsprechenden ^ ch, wo dieses
am Anfange eines Wortes das Sanskr. ^cf vertritt, entweder u (dafür auch o) oder v (j.) zur Seite stellt. Zwar wird y.
V vor laugen Vocalen nicht mehr gesprochen (s. Wilkkx l. I. p. 4.), muss aber doch ursprünglich seinen Einfluss auf die
Aussprache gehabt haben, und kann nicht ganz zwecklos, oder zur blossen Beschäftigung der Copisten, in die Schrift ein-
geführt sein. Man vgl. |<\i. chudä oder chod/1 Gott mit tc| <^Xl svadalta durch sich selbst gegeben, wofür im Zend
mit regelnlässigerer Participialform khaddta, welches ANffCEnfi oder sein pars. Lehrer Wahrscheinlich durch den Anklang an
ttX~» chudd getäuscht, überall im Sinne von durch Gott gegeben auffasst, während es Nehiosengh richtig durch t"C|tp^r
svayandättä übersetzt. Das Pers. ttX^. ist jedoch, wie Hr. Burx. mit Hecht annimmt , mit dem Zd. khaddta. wirklich ver-
wandt, so dass es seineu Benennungsgrund in dein Begriffe „durch sich selbst geschaffen" trägt und in seiner Form um eine
Sylbe verstümmelt ist. Im Sanskrit kommt auch ^cfH" sva-b'ü durch sich selbst seiend neben dem gewöhnlichem
svai/am-b'u, als Benennung des Brahma und Wischnu vor. Dass aber, wie man oft behauptet hat, und auch

Hr. Bubnouf zu glauben geneigt ist, unser Gott (Goth. gujj, Altliochdeut. kot, vgl. Goth. gdds=«a).oq) mit (j^ verwandt
sei und somit ebenfalls durch das Zend seine Urbedeutung gefunden habe, müssen wir noch bezweifeln". _ Das Zend.
kha stellt nun erstens klarer heraus, mit welchem Hechte wir oben p. 683. jio. 1. dem Proflömlnalstamme Ah, ki, ka den
Begriff des Seins zum Inhalte geben konnten. Denn in seiner Einheit mit hva = Sanskr. ^c}" sva == Latein, suus erweist
es sich als das unzweideutige Possessiv-Pronomen. Das Possessiv-Prou. aber, hervor gegangen aus dem demonstrativen

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