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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0754
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System der Hieroglyphik

Frau f?T^ Sinha Löwe, RR>T sirihi Löwin, 5Uf?T vyugra Tieger, öq"M 0#%r3 Tiegerin, ^TB"

tfifeä Diener, ^T^TT Dienerin, ^(si'H vüdschun König, rudschni Königin, ^cT cfö?« Bote,

^cft <fe«ß Botin, mähisöha Ochse, ETT^T mahischi Kuh, ^F^ywrart jung, I ywnfjünge,

tpf^yuvat jung, ^cTl yuvali junge, 3uT ftßrfri Vollbringer, cf^f fearfro Vollbringerin, PT^TT=H
b'ikschäka Bettler, I^TtTT^T b'ikschdki Bettlerin. Aeusserst selten haben sich Mascul. auf i erhalten.
Ich kenne nur CFTT papi Sonne, welches Bopp mit ^Hnritü Tänzer, einem eben so seltnen Mascul.
auf« zusammen stellt1). Häufiger dagegen sind die Masc. aufi, wiez. B. ITPT muni Einsiedler, VJ^Ff
sakani Falke (vgl. ^pf), yoni Mutterleib, dimdub'i Trom\m\, 50% usi ensis, 4l |cf aci

Gr. o/g, Lat. ocis, Litth. awis, Pohl, owca, kapi, Gr. xemog, xijTiog, Sein. *]ip, feßföj La*.
coxa, etc. so wie die Feminina gleicher Bildung als z. B. ;TFT naimi, rotae orbis, [Nabe, nävej,
^TTfÖT srom, Lende, Schenkel (neben ilMT sronQ, 5T5TH ß»«ni Erde (neben *"!cFTT avänf),
l^-Sl^lUI kingkini cingulus cum parvis linlinnabulis (neben r^ST^hÜlF kingkini), 3ET5JR" asani m.,
f., Blitz, etc. Das Skr. t, bei welchem an eine Schwächung aus ursprünglichem « nicht zu denken
ist, gehört allerdings in das Gebiet des alten Pronominalstammes S i (p. 668.), entspricht aber
hinsichtlich seiner Quantität dem aus ee, ei zusammengezogenen ältern Lat. i wie in ris, vim aus
ree's später res, die, dii = diei, diei etc. (p. 560.), vornehmlich, da die abgeleiteten Femin. auf
i des nominativischen ^beraubt worden sind 2), im Accus, sing. H'ccTlHL. niahatim, cfFTT^F^ ku-
märim, sFT*fFJ dschananim, s\ M^l l4^ dsclianilrim—genilricem, etc., unterscheidet sich indess da-
durch, dass es sich bei dem consonantischen Schlüsse derMasculinarformen durch eine Contraction zweier
Vocale nicht erklären lässt. Ich glaube daher und werde es tiefer unten näher zu erweisen suchen,
dass das Skr. einstmals hinter den Masculinen auf gleiche Weise wie hinter den Femininen das
pronominale i (und u) als Declinationsstamm führte, dass es jedoch späterhin dieses gemeinge-
schlechtliche i bei den Femininen aus demselben Gefühle zu i erweiterte, aus welchem das Semit,
das männl. ^r\] j"hiid-i zu dem weibl. tynV}) je1md-i-l und mit Verdoppelung des Proiiominal-Suf-
iixes, wodurch das i in ijj umschlug, zu rP~in? j'hüd-ij-jüh ausdehnte 3). Daraus würde dann fol-
gen, dass das Skr. gar keine regelmässigen Mascul. auf i besass und dass CjTff und dergleichen nur
als fehlerhafte Ausnahme von der Regel zu betrachten sei. Dahingegen kommen die männl. und
weiblichen Sanskr. Nomina auf i vollkommen mit den occidentalischen genieingeschlechtigen auf is
überein, indem z. B. der Nomin. sing. 41N tj avis = oFig, oig, ovis, awis, der Accus. ^jT^Havim,
oFiv, otv, (,ovim vgl. Abi. Orot) ovem, mein (mit gestrichenem t) lautet. Ich brauche dem Leser
kaum in das Gedächtniss zurück zu rufen, dass wir das i als den Charakter des weibl. Geschlech-
tes hereits im Semit, trafen (p. G48. 661.), dass es jedoch daselbst gleich seinem ältern Bruder,
dem ü, ehemals genieingeschlechtig war und nachmals erst, im Gegensatze gegen das ü, vorzugs-

1) Borr Krit. Gram. d. Sanskrita-Sprache §. 101.

2) Das ^des Nom. besitzen <rj [^lakschmis, Glück, Gemahlin Wischnus, HiTlfl taris, Schiff, cF^T^T
tantris Strick, Saite, Draht (s. Bor-i» l. I. §. 1710. Die primitiven Feminina auf i, mit Ausnahme von ^JT stri Frau, ha-
ben im Nom. sg. £f Wie B. iff^j" b'is Furcht, fcfftff^'" Verstand, cjfj^ hris Schaam.

3) Ganz analog ist die Zerdehnung des i im Gen. eins zu ejus und ejjus (s. oben i>. 504. Note), in Maia und
Maia zu Maiia, in aio zu aiio (Quintil. I, 4. s. i>. 548. Note), etc. (s. Schneid. Element, p. 270.), des coriiiu.il für con-
jicit (Vel. Long. p. 221!).), Mährend doch die ältere Zeit selbst eicit für ejicit, reicit für rejicit (vgl. Schneid. /. /. p. «7.
888.) wie dü, facti, etc. für diei, faciei gesprochen halte.
 
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