Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0841
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
von Chainpollion.

787

dour, das Pers. ^ der, das Gth. daur, (n.), das Nhd. Thür, Thor, das Hb. TjJBf scha'ar, (vgl. igft, H^A)
erstere mit dein s verloren haben. Eben so lautete der Stamm t^^yavan, im Nom. sg. ehemals nicht
^F^j/umn-s, der Stamm Wljvan nicht W^jsvan-s, wenn auch das Goth. jugg-s, hun-ds auf

diesem Puncte stehen geblieben ist, sondern t^^ynvan-as oder ?T^H^ yuvan-is, wie ausser
dem Latein, juven-is, can-is, can-es, dem Litth. jaun-as, selbst das hinsichtlich der Bewahrung
des Suff, zähere Femin. von Mq-J, ^T: ^FTT yün-i, sfm-i (vgl. Goth. f. jwjg-6, pullusj
darthun. Das Gr. xvcov, Arm. jnuh schowi, Litth. szü, Alt- und Neuhochd. hun-d; so „wie das Pers.
^lya. dschuvdn, Deutsch, jwiy sind dagegen bis auf den Stamm und das Litth. szu selbst unter
diesen herab gekommen. Doch hat das Deutsche den uralten Anlaut t-d des Demonstrativ-Suff be-
wahrt und führt uns durch seine Adjectiv-Declin. Goth. m. s, f. a, n. ata, Althochd. m. er, f. u,
n. as, Neuhochd. er, e, es: jung-er, jung-e, jung-es, so wie das Pers. durch seinen Artikel
ts3^ dschuväh-i wieder auf den Pronominallaut zurück. Bei dem Stamme Cf^ päd (Neutr.
£(%£{j)ad-am) hat sich die volle Form noch in ÜR?~${j)äd-üs erhalten, dessen reines Stammverhält-
niss sich leicht durch den Vergleich mit Gr. nod-og^movg, Lt. ped-aQs), ped-is^pes, Gth. fölns, Ahd.
vuos, Alts, föt, Nhd. Fuss, Pers. <jb pdi, ^ pei, b pä, Arm. „mi, uln, Kopt. FTAT pal, d)AT /«/5
ermittelt. Das Skr. Zf^tikar-as steht selbst noch im entschiedenen Vortheile vor seinen Schwe-
stern Gr. %so-g (bei Timocr.), yjto, Lt. hir, Lth. kair-e, (linke Hand), Arm. kL-nl ds'ern, (in Compos.
£lrp fc'er). Zur Ausscheidung des reinen Stammes ist vornehmlich die Vergleichung mit verwandten Semit.
Wörtern behülflich. Bei Wörtern nämlich wie Gr. oiv-og, Lat. vin-um, Gth. vein, Althd. jpjh, Neuhochd.
JFem, Litth. loyn-as, Poln. tpin-0, Arm. gin-i, Ar. vain-un, Aeth. (DJB?: i-«»*, Hebr. j^ßjwij
Gr. hvq, Althd. rä<>', Alts, /iwr, Angs. fyr, Altn. %r, Mittnd. viur, viuwer, Neuhd. Feuer, Arm. ^p
hour (Feuer), »p (Licht), Hebr. "AK 'ür, "liK ?6r} rniN 'dr-äh (Feuer, Licht) — von demselben
Stamme wahrscheinlich Gr. v.i]Q, Lat. aer, Litth. ür-as — Lat. awr-a — und mit verändertem An-
laute l'joij 113, ^b —5 Gr. ruvo-oq (vgl. #;/o, <jm/(0j Lat. laur-us, (vgl. fer-a), Goth. «föMr,
(vgl. di'ws, Add. ttor, Angs. deor=fera~), Altnd. Jh'or, Nhd. Sßer (vgl. Thier, Litth. zwer-is), Hb.

11^' sc/iör, Aeth. f,Q; sör, Chald. "liD ftJr, JOin lör-ä, Syr. T?oz taur-6, Arab. y^f schaur-un;
Gr. aaxx-og, (vgl. aßj'-og), Lat. sacc-us, (vgl. sag-uni) Goth. sacc-us, Neuhochd. Swcfc, Litth.
iük-as, Poln. sak-wa, Hebr. pi? saÄ, Aeth. UJ4>: söä' (wie ptf sowohl cilicium>ls &tuscux\

Syr. ila s«ft-ö, Kopt. cok, cü)K, Cü)Kl soft, soft, sö/c-i = ptf lässt sich nicht im Geringsten ver-
kennen, dass erstens der auf den letzten radicalen Consonant folgende Vocal nicht zum Stamme
gehört, dass er zweitens in dem Semit, unläugbar nicht den Charakter eines Binde- sondern eines
Pronominal-Lautes an sich trägt und dass es drittens bei der offen zu Tage liegenden ursprüngli-
chen Einheit dieser Sem. und Indo-Germ. Wörter am Natürlichsten ist, wofern nicht die gewichtig-
sten Gründe dagegen sprechen, dem Vocal auch für das Indo-Germ. diesen Pronominal-Charakter ein-
zuräumen. Oefters lässt uns sogar das Zusammenhalten mit dem Sem. einen anscheinenden Badical des
Indo-Germ. als ein altes Suff, erkennen. Denn während z. B. auf der einen Seite die Zusammenstel-
lang des Skr. (Comp.) ^^\srm-gam VgI. auch Zff^karn, findere, wovon 3tHT karn-a, auris), Prs.
^)r~ sirun, Gr. xsgag, xeoatog, Lat. comu, cornus, Gth. haurn, Nhd. Horn, Hb. |~jp keren, Aeth
<K£ k'arn, Arab. karn-un, Chald. kam-d, Syr. lV fcarn-ö* zeigt, dass der Stamm

in den Bahmen km zu fassen ist, dass das Griech. noch das alte Suff, zog (= neutr. Deutsch.

99 *
 
Annotationen