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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0847
von Champollion.
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Völker in der Ausbildung des Denkens am Weitesten vorgeschritten waren, so dass das Parado-
xon gilt: die gebildetsten Sprachen sind im Bezug auf ursprüngliche Wortform im Allgemeinen die
entartetsten. Dieser Satz bestätigt sich empirisch an dem Sanskrit und Griechischen, deren For-
men so häufig von denen des Lateinischen, Altdeutschen und selbst des noch jetzt gesprochenen
Litthauischen an Bewahrung des alten Sprachgebrauches übertroflen werden. Bei den letzteren
Völkern hat sich also das uralt Ueberlieferte vermöge der geringem Bewegung des Geistes gewis-
sermaassen versteinert fest gehalten, während es bei den ersteren von der gleichsam im Wogen-
drang iluthenden Gedanken-Bewegung mannichfach abgespült, zerrieben und zersetzt worden ist.
Werden wir auch von dem Gothischen in eine verhältnissmässig sehr späte Ausbildungs-l'eriode
der Germanischen Sprache herab geführt, so giebt uns dasselbe doch durch den Vergleich mit sei-
nen jüngeren Schwestern eine sehr lehrreiche Anschauung von der im Laufe der Zeit erfolgten
Form-Verkürzung, wie man aus folgenden Wörtern ersehen wird. Goth. vigs Cm.), Althochd. wec
Cm.), Altsächs. iceg Cm.), Angels. veg Cm.), Altrries. ivei (in.), Altnord, vegr für vegs Cm.), Schw.
vag Cm.), Neuengl. way, Neuhochd. Weg Cm.); Goth. slöls Cm.), Alth. stuol Cm.), Alts, slöl Cm.),
Altnord, stöll Cm.), Neuniederl. sloel Cm.). Engl, slool, Schw. slöl Cm.), Neuhochd. Sluhl Cm.); Gth.
hlauls Cm.),Ahd./iW3 Cm.), As. hlöl(m.), Eng. lol, Nhd. Loos Cn.)CPIn./os);Gth.vmmj>.<! Cm.), Ahd. mund
Cm.), As. mulh Cm.), Angs. mudh Cm. mudha os flum. == Nhd. Mündung), Altfries, muth Cm., mu-
1ha, os fl.). Eng. moulh, Mittndl. monl Cm.), Nndl. mond Cm.), Nhd. Mund Cm.), {Münde wie in
Weichsel-jmmffc)•, Gth. möds Cm.), An. C^ltnord.) nwdhr Cm.), Ahd. muol (m. n.), Eng. mood,
Nnld. moediva.), Nhd. Mulh Cm.); Gth. dugs Cm.), An. dagr£xa.~), Ahd; tac{m.% As. dag Cm.) Angs.
dag Cm.), Mittnld. dach Cm.), Nndl., Schw. dag Cm.), Nhd. Dag Cm.), Afr. dei (m.), Eng. dag;. Gth.
snaivs Cm.), An. siuer Cm.), Ahd., As. sneo Cm.), Angs. snäv Cm.), Eng. snow, Schw. snwQm.), Nhd. Schnee
Cm.) CLth. snegas, Pin. snieg) ; Gth. saics Cm.), An. satr Cm.), Ahd., As. seo Cm.), Angs. sa> (f.), Schw.
*iö Cm.), Eng. sea, Nhd. See Cm., f.); Gth. slains Cm.), An. sleinn Cm.), Ahd. stein Cm.), As., Schw.,
Nnl. slen Cm.), Angs. sldn (mOj Eng. slone, Nhd. Stein Cm-) j Gth. /»'/rtfas Cm.), Ahd. As. himil,
Nhd. Himmel Cm.), Angs. /t<?o/im Cm.), Eng. heacen ; Gth. J>w6* 0».), An. j&/o/r, Ahd. diop, As.
//i/o6, Angs. Jföpß Eng. tAfeß Mitthd. i%>, Nhd. Dieb, Ndl. </«'/; Dan. tyuj Gth. V/"« Cm.j, Ahd.
poum Cm.), Mitthd. 6o(o;t Cm.), Nhd. Baum Cm.), As., Ndl. böin (m.), Afr. 6«ro Cm.), Eng. beam;
Gth. */<?/» Cm-), As., Ndl. sldp Cm.), Eng. sleep, Mitthd. sM/' Cm.), Nhd. Schlaf ; Gth. /«grefe Cm.),
Ahd. vokal C'».), Nhd. Fo</e/ („,.), Angs. /W</t'/ Cm.), Schw. /%<;/Cm-)» An., As., Bim.fugl Cm.); Gth.
w//« Cm.), Ahd., Nhd. Ndl. (co//- („,.), Augs, vulf Cm.), Eng. whelp, An. ülfr Cm.), Schw. «//'Cm.) C^tli.
W/Av<«, PI. wi/A)) Gth. Aa»-/« Gm.), Ahd. Am 0>-), As. Aeri Cf-)> Angs., Afr. here Cm.), An. Aer Cm.), Ndl.
A4»' Cn.), Nhd. Heer Cn.); Gth. hnirdeis (m.), An. Air<ßr, Ahd. hirli, As. Airdl, Angs. A/rtfe; Nhd.
Hirle, Hil l, Eng. Ami,- Gth. andeis Cm.), An. endir Cm.), Ahd. enli(m. n.), As. e»<ß 0». "•), Nh&Ende
Cn.), Eng. end: Gth. tunßlt« Cm.), Ahd. mnd (m.), Ahd., Mitthd. scm (in.), Nhd. Zahn Cm.), Afr.
/??.st Cm.), An. «teil Cf-), Neuniedl., Sc]uv., Dan. Cm.), Eng. loolh; Gth. dai#i«! («,), An.
daud/ti Cm.), Mitthd. /o/ 0».). Nhd. 2'o<// (m.), Eng. deaih- Gth. *«A-ft»t* 0»0, An. seckr Cm.), Ndl.
s^fftfe Cm.), Eng., Nhd. Sack Cm.): Gtb. /„.sy„s (,n.). Ahd. lusl (f.), Augs, last 0«-). Eng. ivhj.
Utti CO} Gth. I$#s =s membrum 0«.), An. IA% O11-), Ahd. lid 0».), Nhd. Lid Cn.) CGlied),
Schw. led Cm.), Eng. lid; Gth. AöttrfwS (T.)? Ahd. hanl C<'0, As. (?0j Afr. Aoad (f.), An.
Aöfld, Schw., Eng., Nhd. (f.)? Gth. suft?<« Cm.), An- sonr, Ahd., Augs., Afr. Sruw, aber schon
Ahd. sun und so abwärts sön, son, Sohn Cl'oln. sgn); Gth. skadus, As. scadö Cm.), Augs, sceado
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Völker in der Ausbildung des Denkens am Weitesten vorgeschritten waren, so dass das Parado-
xon gilt: die gebildetsten Sprachen sind im Bezug auf ursprüngliche Wortform im Allgemeinen die
entartetsten. Dieser Satz bestätigt sich empirisch an dem Sanskrit und Griechischen, deren For-
men so häufig von denen des Lateinischen, Altdeutschen und selbst des noch jetzt gesprochenen
Litthauischen an Bewahrung des alten Sprachgebrauches übertroflen werden. Bei den letzteren
Völkern hat sich also das uralt Ueberlieferte vermöge der geringem Bewegung des Geistes gewis-
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