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Scultetus, Johannes; Megerlin, Amadeus [Transl.]
D. Joannis Scvlteti, Weiland hochberühmten Medici ... Wund-Artzneyisches Zeug-Hauß: Jn Zween Theil abgetheilt ; Mit drey vollkommenen Registern aller denckwürdigen Sachen — Frankfurt am Main, 1666 [VD17 12:194393D]

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https://doi.org/10.11588/diglit.21962#0011
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Vorrede

An den Kunst-liebenden Leser.
ünstig-und ivolgemigterLeser: GleichiriennrerdorgmerSü-atztre«'
nig/ja gar nichts fruchtet; Also hatte es mit Herrn 0.vor io. Jahren in
Lateinischer Sprach außgangcpem schicr gleichmässige
Beschaffenheit: Dann/ob es wol au und vor sich selbsien ein köstliches / trefflich
schön-auch hochnutzlichcs Merck/ welches von vilcn und gelehrten Mannern hoch
und werth gehaltenworden/auch annoch also gehalten wird; Glcichwol aber/ weil
die jenige/so solches verstehen / die Hand selten bey denen ?^Een selber anlegcn/ hingegen aber der
jenigen Wund-Acrtztcn/ Barbierer und Bader/welche derLatcinischen Sprach kundig seynd / gar
wenig gefunden werden; und dannenhero dises so hochnutzliche Merck seinen Zweck bey weitem
nicht erreichen mögen Welches/als es der junge Herr O.Schultes seel. erwogen / hat er bey sich
beschlossen / das/von ihme alldereit^/s'-m-rt / gebessert- und an vllcn Orten vermehrtes
nicht allein unsern Teutschen cS"«^, Barbierern und Badern zu Dienst MS
Wolgefallen/sondern auch und vorncmlich / seinem bresihafftcn Nebcn-Christcn mit mehrcrm Nu-
tzen zu dienen/in die Teutsche Sprach zu übersetzen/ gestalten er dann den Eingang und Anfang da-
ran bereits selbsten gemacht hatte
Wie stchs aber offtermals zutragt/ daß ein sorgfältig- und gewissenhaffter , rndem er
seinen ?-»cEen mit möglichstem Fleiß und Treu/Tag und Nacht auffwartet / weder seiner selbst/
noch der Seinigcn schonet/ja manches mal/mcht ohne äusserste Gefahr scinerGesundheit/wo nicht
gar seines Lebens (bevorabin ansteckenden Seuchen) sie bcsucht/und ihrerpfleget/endlich abcr disea
Lohn davon tragt/ daß er auch selber von ihnen r^/ca t wird/ja etwan wol gar darüber das Leben vor
der Zeit einbüssen muß; (dannenhero gar wenig alte gefunden werden/ und deswegen der
vortrefflich und weitberühmte von Hilden / oL/e--^. 94. nicht unbillich schreibet/
daß man einen alten wol möge halten und ansehen) Eben also ist es auch
dem ehrlichen Herrn v. Schultes seel ergangen: Dann/ als vor zwcyen Jahren zu Ulm dasarg
und gifftig-maffige PetechM' oder Flecken-Fieber grassirte/und er zugleich vtt unterschidliche damit
behafftete Personen in seiner c?«- hatte/welche er daun vil und offt ^/ret/ dabey allen möglichsten
Flerß angewandt/und solch schwerem Zustand/alseinem starcken Feind/unerschrockcnunter die Au-
gen gangen/seiner k-rttEn auch vil/welche dem Todt gleichsam im Rachen gesteckt /nechst Göttli-
chem Segen/durch seine Kunst und Geschickligkeit widerum heraus gerissen hat: Doch aber endlich
von disem argen Fieber selber auch hinderschlichen/erlegt und überwunden worden ist. Als nun der
seel. Herrn, verlockte / daß es mit ihm bald werde zu End gehen/ und er sein zeitliches Leben über
disem schweren Zustand beschliessen müssen: So hat er doch seines Neben-Menschen Heyl undWol-
fahrt ihm annoch möglichst lassen angelegen scyn/indem er auffseinem Todtbeht ligcnd/und sich sei-
nes noch unverteutschten erinnerend / die Seinige/ damit ja solch nützlich
Merck au dasTagliccht kommen möchte/ermahnet/und ihnen befohlen / daß sie Mich/als seinen vil-
jahrtgeu werthen Freund/ersuchen solten/ob ich ihm noch disen letzten Dienst und Freun dschafft cr-
weisen/uud sein re/nnrrt und vermehrtes in die Tcutsche Sprach zu üdersetzen/und
alsdann in offentlichenTruck zu befdrdern/mich bemühen wolte? rc.
Ob nun zwar disrr/deß ehrlichen Herrn O.Schultes seel. letzter Will/und an mich gethanes Be-
Schren/bald nach seinem seel, Abschid mir »-c-Met/ auch ihm hierinnen zuF^cr/c.-ren / von seinen
hinder-
 
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