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2Z4
chen Körpers, die Bildung, die Glieder, die wunder«
Hare Einrichtung und Verbindung aller inner» Theile
desselben, setzen alle diejenigen in Verwunderung, wel-
che sie naher betrachten, und erfüllen ihre Herzen mit
Ehrfurcht und Dank gegen den Schöpfer»
i6) Von den Knochen.
Die Knochen dienen dem menschlichen Körper zur
Stütze, oder zur Verwahrung edler Eingeweide, als
des Gehirns, des Herzens, der Lungen. Sie sind durch
Gelenke aufs künstlichste zusammengefüget, und in
den Fugen mit glatten nachgebenden Knorpeln über-
legt , welche mit einem besondern Schleim stets befeuch-
tet werden, um sie schlüpfrig zu erhalten, und das Ab-
reiben zu verhüten. Um die ineinander gefügten Ge-
lenke sind feste Bänder, daß sie nicht auseinander ge-
hen. In jedem Knochen ist Mark, über denselben geht
die mit den feinsten Nervenästlein überdeckte, und des-
wegen empfindliche Beinhaut. Ohne diese hat der
Knochen kein Gefühl.
Die an und für sich viel weichern und saftigem Kno-
chen der Kinder sind gegen die Gelenke zu knorpelicht,
und daher noch nicht so feste, als bey Erwachsenen.
Deswegen muß alles unbesonnene Ziehen an denselben,
Schleudern , Ringen der Kinder mit einander rc. ver-
mieden werden, weil dadurch leicht Trennungen der
kuorplichten Theile, Lähmungen und Verunstaltungen
der Glieder, oder auch Verrenkungen der Glieder, ein
schiefer oder krummer Rücken verursacht werden kann.
Durch starke Sprünge kann das Knochenmark erschüt-
tert und ein unheilbares Knochengeschwür erregt wer-
den. Eine oft gering scheinende äußerliche Gewalt
kann den Knochen unheilbare Verletzungen zuziehen.
 
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