Textile Kunst. Bekleidungsstoffe in der Baukunst.
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sammengeniethete Bild des Zeus Hypatos auf der Burg von Sparta
aus getriebenem Metall und hält dieses Werk des Klearchos von
Rhegium für die älteste (hellenische) Bronzestatue. 1 Viel früher
gab es in ähnlicher Weise ausgeführte Werke in Mesopotamien und
Aegypten, wie vorhandene Bruchstücke beweisen. Diese technische
Branche der Bildnerei hiess allgemein bei den Griechen Toreutik.
Die hierauf folgende Technik ist der Erzguss, aber dieser tritt
zuerst ganz in der Weise der empaistischen Arbeit auf, nämlich
als dünne Erzkruste, die um einen Kern von Eisen
herumgegossen ist. Höchst merkwürdige Proben dieser Art
befinden sich gleichfalls unter den assyrischen Alterthümern des
brittischen Museums. 2 Hernach erst verfiel man darauf, statt des
eisernen Kerns einen sol-
chen zu nehmen, der sich
in kleinen Stücken her-
ausschaffen liess, wenn
der Guss fertig war, und
diese Methode verhielt
sich zur älteren gerade so
wie das Sphyrelaton zu
der Empaistik. Die älte-
sten hellenischen Hohl-
güsse sind noch sehr dick
von Metall; auch hiervon
enthält das brittische Mu-
seum ein herrliches Bei-
spiel in einem Heroen-
kopfe von schönstem ar-
chaischem Stile, dessen
Bronzewände wenigstens
einen Zoll dick sind. Die Aegypter waren schon in ältester Zeit
in der Kunst des Giessens viel weiter vorgeschritten.
Schon früher als zu der Zeit der hellenischen höchsten Kunst-
1 Pausanias III. 17. Quatremere de Q. Le Jupiter Olymp. S. 156.
2 Siehe beistehende Abbildung eines daselbst befindlichen mit Bronzeguss
überzogenen eisernen Kuhfusses, nach eigener Skizze. Die andern beiden
Stücke sind eben daher. Nämlich eine Kleeblattbekrönung, Empaistik auf einem
Kerne von Holz oder Mastix, der verschwunden ist, und ein getriebenes Stück
eines assyrischen Säulenkapitäls.
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sammengeniethete Bild des Zeus Hypatos auf der Burg von Sparta
aus getriebenem Metall und hält dieses Werk des Klearchos von
Rhegium für die älteste (hellenische) Bronzestatue. 1 Viel früher
gab es in ähnlicher Weise ausgeführte Werke in Mesopotamien und
Aegypten, wie vorhandene Bruchstücke beweisen. Diese technische
Branche der Bildnerei hiess allgemein bei den Griechen Toreutik.
Die hierauf folgende Technik ist der Erzguss, aber dieser tritt
zuerst ganz in der Weise der empaistischen Arbeit auf, nämlich
als dünne Erzkruste, die um einen Kern von Eisen
herumgegossen ist. Höchst merkwürdige Proben dieser Art
befinden sich gleichfalls unter den assyrischen Alterthümern des
brittischen Museums. 2 Hernach erst verfiel man darauf, statt des
eisernen Kerns einen sol-
chen zu nehmen, der sich
in kleinen Stücken her-
ausschaffen liess, wenn
der Guss fertig war, und
diese Methode verhielt
sich zur älteren gerade so
wie das Sphyrelaton zu
der Empaistik. Die älte-
sten hellenischen Hohl-
güsse sind noch sehr dick
von Metall; auch hiervon
enthält das brittische Mu-
seum ein herrliches Bei-
spiel in einem Heroen-
kopfe von schönstem ar-
chaischem Stile, dessen
Bronzewände wenigstens
einen Zoll dick sind. Die Aegypter waren schon in ältester Zeit
in der Kunst des Giessens viel weiter vorgeschritten.
Schon früher als zu der Zeit der hellenischen höchsten Kunst-
1 Pausanias III. 17. Quatremere de Q. Le Jupiter Olymp. S. 156.
2 Siehe beistehende Abbildung eines daselbst befindlichen mit Bronzeguss
überzogenen eisernen Kuhfusses, nach eigener Skizze. Die andern beiden
Stücke sind eben daher. Nämlich eine Kleeblattbekrönung, Empaistik auf einem
Kerne von Holz oder Mastix, der verschwunden ist, und ein getriebenes Stück
eines assyrischen Säulenkapitäls.