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Thorsculpturen — Ausgrabungen in Sendschirli, 3: Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.49504#0036
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230

F. v. Luschan.

C. BILDWERKE DES QUERMAUERTHOBS.

Die bisher beschriebenen Bildwerke an dem südlichen Stadtthore und von dem eigent-
liehen Burgthore waren fast alle wirklich in situ oder in so unmittelbarer Nähe ihres alten
Standortes gefunden worden, dass über ihre Zusammengehörigkeit mit bestimmten Gebäuden
kein Zweifel obwalten konnte. Anders steht die Sache mit den grossen Laibungs-Löwen, die
wir nun zu behandeln haben.
Zwar ist S. 128ff. dieser Veröffentlichung der Versuch gemacht worden, unsere Löwen
in einen ganz bestimmten Zusammenhang mit der Quermauer zu bringen, aber dieser Versuch
und besonders der dort S. 130 gegebene Grundriss will nur eine Möglichkeit als solche nahe-
legen und beansprucht in keiner Weise, als definitive Lösung des Problems genommen zu
werden. Mir persönlich erscheint der S. 130 gegebene Versuch, die grossen Löwen an be-
stimmte Stellen des Quermauerthors zu setzen, nicht einwandfrei und besonders die todten
Ecken zwischen den Köpfen halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber noch hat niemand


Abb. 137. Die „Löwengrübe“ vor dem Thore der Quermauer.

einen besseren Vorschlag zur Unterbringung unserer Löwen gemacht und wir werden uns
daher einstweilen mit der Thatsache begnügen müssen, dass die fünf Löwen in der Nähe'des
Quermauerthors gefunden wurden.
Die Fundumstände ergeben keinerlei Anhalt dafür, wie diese Löwen in die [Grube
zwischen dem äusseren Burgthor und der Quermauer gelangt sein mögen und wenn jemand
ernsthaft behaupten würde, die Löwen hätten mit dem Quermauerthor gar nichts zu thun,
so würde es ebenso schwer sein, eine solche Behauptung zu widerlegen, als sie zu beweisen.
Die Stellen, an denen die einzelnen Löwen gefunden wurden, sind auf Taf. XXVIII
genau eingezeichnet.
Ebenso sind sie aus Abb. 137 zu ersehen, welche die Löwen so zeigt, wie sie frei-
gelegt wurden; nur der rechte im Vordergründe stehende war auch umgestürzt gefunden
und ist erst später aufgerichtet worden. Auch die Taf. XXXXVIII zeigt wenigstens die zwei
 
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