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— Ausgrabungen in Sendschirli, 4: Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.49438#0151
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Die Bauinschrift des Königs Barrekub.

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einfach um eine sehr alte und primitive Sprachform handelt, wie sie dem 9. Jahrh. eigen-
tümlich war und die erst später in verschiedene Dialekte zerfiel; so kann es kaum wunder-
nehmen, daß sie Anklänge an verschiedene, später räumlich getrennte Formen noch in sich
vereinigt.

Am linken Rande der oberen neun Zeilen ist
und nach rechts, also gegen die Inschrift zu, ge-
wandte Figur eines bärtigen Mannes ausfüllt. Es
ist sicher der König selbst, Kalamu, der Stifter
der Inschrift und der Erbauer des Palastes, an dessen
Eingang sie gestellt war. Der König hat die Rechte
bis zur Höhe des Gesichtes erhoben und scheint mit
dem gestreckten Zeigefinger auf seine Inschrift oder
auf die Symbole zu deuten, unter deren Schutz er
sein Haus gestellt. Die gesenkte Linke hält eine
Blume. Stil und Form, Kleidung und Haltung der
Figur stimmen bis in die letzten Einzelheiten völlig
mit dem König auf der kleinen Stele überein, die
Taf. LXVI abgebildet ist; es unterliegt wohl keinem
Zweifel, daß auch wirklich diese Stele demselben
König Kalamu angehört, dessen Bild uns auf seinem
Inschrift-Orthostaten erhalten ist.
Neben dem Kopf des Königs, in der Höhe
der ersten zwei Zeilen der Inschrift sind vier Sym-
bole; ihm am nächsten der mit Hörnern geschmückte
Götterhehn, dann das schleifenähnliche Gebilde, das
wir bereits von der Fig. 239, S. 329 abgebildeten
Grabstele von Oerdek-Burunu kennen und das sich
noch in der Zeit des Barrekub findet. Vergl. die
Taf. LXVII. Es sieht wie ein Schmuckstück aus,
das an einer langen queren Öse getragen werden
kann, und ist doch wohl ein Sternbild. An dritter
Stelle steht groß und breit die geflügelte Sonne, an
vierter eine dünne Mondsichel mit dem auf ihr ruhen-
den Schwarzmond.
Das ganze Orthostat ist etwa 130 cm hoch
und 154 cm breit. Die Inschrift füllt ihn fast voll-

ein Rand freigeblieben, den die stehende




kommen aus.

Abb. 274. Das Alphabet der Kalamu-Inschrift. G. Kilz delin.

K. DIE BAUINSCHRIFT DES KÖNIGS BARREKUB.
Lose im Schutte südlich von der Prunkfa^ade des Barrekub, dem „nördlichen Hallen-
bau“ ist der schöne Orthostat gefunden, der hier Taf. LXVII abgebildet ist. Ich habe be-
reits S. 255ff zu zeigen versucht, daß dieser Stein im Hallenbau kaum gut unterzubringen
ist, daß er aber wahrscheinlich auf der linken Seite des Einganges zu dem Bauwerke K ge-
standen hat, genau wie die Kalamu-Inschrift auf dei’ linken Seite des Einganges in den
Palast J. Beide Flächen wären so der Morgensonne zugewandt gewesen und auf beiden
Steinen wäre der König nach innen schreitend oder wenigstens nach innen gewandt, darge-
stellt. Das mag an sich vielleicht auffallend erscheinen, da es wohl näher liegen möchte,
sich den König aus dem Palaste herausschreitend zu denken, als in ihn zurückkehrend. Für
 
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