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Shakespeare, William; Schröder, Friedrich Ludwig; Brockmann, Johann Franz Hieronymus
Hamlet, Prinz von Dännemark: Ein Trauerspiel in 6 Aufzügen. Zum Behuf des Hamburgischen Theaters — Hamburg, 1777 [VD18 11829389]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33455#0098
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92 Hamlet,
Hamlet. Was Phantasie? Mein Puis
schlägt so regelmäßig , als der eurige — Zch
habe nicht in tollem Muthe gesprochen; seht
mich auf die Probe, ich will Euch alles von
Wort zu Wort wieder hersagen ; das kann der
Wahnwitz nicht — Murter! um des Himmels
willen, legt diese schmeichlerische Salbe nicht auf
eure Seele, als ob nicht euer Verbrechen, son-
dern meine Tollheit, rede: das würde nur den
eiternden Schaden mit einer Haut überziehen,
indessen das faulende Gift inwendig um sich
fräße, und daü Nebel unheilbarer machte. Be-
reuet, was geschehen ist, und vermeidet, was
noch geschehen kann. — Leget keine Düngung auf
Unkraut, um es noch üppiger zu machen. Verge-
bet mir meine Tugend, weil doch in dieser verdor-
benen Zeit die Tugend das Laster um Vergebung
bitten, und sich noch bücken und krümmen muß,
um Erlaubniß zu erhalten, ihm Gutes zu thun.
Römgin. O Hamlet, Du hast mir das
Herz zerspaltet!
Hamlet. O werft den schadhaften Theil
weg", und lebet desto gesünder mit der andern
Hälfte. Gute Nacht! aber gehet nicht zu mei-
nem Oheim. Zwingt Euch zur Tugend, wenn
Ihr sie nicht in eurem Herzen findet. Noch
einmal gute Nacht! und wenn Ihr selbst nach
dem himmlischen Segen begierig scyd, dann will
ich um euren Vegen bitten— Was diesen ehrli-
chenMann betrift, (erzeigt sgf dieLeiche des OlLenhvliiiS)
 
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