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Shakespeare, William; Schröder, Friedrich Ludwig; Brockmann, Johann Franz Hieronymus
Hamlet, Prinz von Dännemark: Ein Trauerspiel in 6 Aufzügen. Zum Behuf des Hamburgischen Theaters — Hamburg, 1777 [VD18 11829389]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33455#0101
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rin Trauerspiel. 95
Röntg. O Königin! wir müssen schleunige
Maaßregeln ergreifen. Mein Gcmüth ist voller
Unruh und innerlichen Streits. Meine Gemah-
lin, Eure Augen verdunkeln sich, Zhr habt eini-
ger Augenblicke Schlafs nöthig.
Königin. Schlafen, schlafen, kann ich es
noch einmal in diesem Leben? Doch, Zhr wollt
allein sepn, ich gehe.
(Geht ab.)
Zweyter Auftritt.
König. Güldenstem.
Röntg.
Aa! dieser Hamlet raset in meinem Blute, wie
ein zehrend Feuer, er muß nach England, und
dort sterben.
Süldenstern. Aber, wenn er nicht geht,
wenn ihn seine Phantasie in tausend Schrcckbi lder,
in riescnförmige Grillen, vergräbt. Könnet
Zhr nicht gerichtlich gegen ihn verfahren? Er
ist ein Mörder!
Röntg. Und doch darf ich ihn nicht nach der
Strenge des Gesetzes behandeln ; der Pöbel, der
seine Neigungen nicht nach seiner Vernunft, son-
dern nach seinen Augen, abmißt; der Pöbel, der
ihn liebt, würde in seiner Bestrafung nicht ihr
Vcrhältniß gegen sein Verbrechen, sondern nur
die Härte der Strafe sehen. Glücklicher Weise
fügt es sich, daß dieser Vorfall zu seiner plötzlichen
Ver-
 
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