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Seyler, Gustav A. [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,1): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.25072#0031
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BISTHÜMER UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümee.

19

10) Ulrich von Blücher, vorher Dompropst, 1257, f 16.
Jan. 1284.

11) Conrad, vorher Prior, 1284— f 28. Aug. 1291.

12) Hermann von Blücher, seines zweiten Vorgängers
Bruder, 1291— f 8. Febr. 1309.

13) Marquard von Insow, 1309— f 3. April 1335.

14) Volrad von Dorne, 1335— f 23. Oct. 1355.

15) Otto von Gronau, 1355— f 13. Nov. 1356.

16) Wiprecht von Blücher, 1356— f 15. Sept. 1367
(41 J. alt).

17) Heinrich II. von Wittorf, vorher Dompropst, 1367—
f 15. Nov. 1388.

18) Gerhard von Holtorp, vorher Dompropst, 1888—
f 20. Juli 1395.

19) Detlev von Parkentin, 1395, vom Capitel 1418 zur
Resignation gezwungen, f 11. Jan. 1419.

20) Johann I. Trempe, f 2. April 1431.

21) Paridam von dem Knesebeck, 1431— f 6. Oct. 1440.

22) Johann II. Proei, vorher Prior, 1440— f 17. März
1454.

23) Johann III. v. Preen aus Wittenburg, 1454—

f 9. Oct. 1461.

24) Ludolf II., gebürtig aus Mölln, vorher Dompropst,
1461— f 2. Januar 1466.

25) Johann IV. Stalkoper, 1466— f 21. Jan. 1479.

26) Johann V. von Parkentin, 1479— f 15. Juni 1511.

27) Heinrich HI. Bergmeier, gebürtig aus Hamburg,
1511— f 2. Oct. 1524.

28) Georg von Blumenthal, geh. 1490, 1523 Bischof von
Lebus, 1524 Bischof von Ratzeburg, f 25. Sept. 1550.

29) Christoph I. von der Schulenburg, vorher Dompropst,
erw. 22. Nov. 1550, res. 5. Oct. 1554, vermählte sich
1555, starb am 9. Sept. 1580 als Propst zu Distorf.

30) Christoph II. Herzog von Meklenburg, geh. 5. Jan.
1537, postulirt 1554, 1556 Coadjutor des Erzbischofs
von Riga, j 3. März 1592. (Er war vermählt 1. mit
Dorothea, Tochter Friedrich I. von Dänemark, 2. mit
Elisabeth, Tochter König Gustav’s von Schweden).

31) Karl, Herzog von Meklenburg, 4. März 1592—

22. Juli 1610.

32) Augustus, Herzog von Braunschweig - Lüneburg,
22. Juli 1610— 1. Oct. 1636.

33) Gustav Adolf, Herzog von Meklenburg, 1. Oct.
1636-1648.

Bisthum Rotteiibixrg.

Ueber den Ursprung dieses Bisthums verdanke ich
dem hochwürdigsten Herrn Bischof v. Hefele nachfolgende
Darstellung.

„Vor dem Jahre 1802 hatte das alte Herzogthum
Württemberg nur ein paar katholische Dörfchen; aber
von 1802 bis 1810 erwarb Württemberg eine beträchtliche
Anzahl neuer Landestheile, von denen die Mehrheit ka-
tholisch war. Diese kathol. Landestheile gehörten zu
5 Bisthümern und zwar 1) zu Constanz, wozu mehr als
die Hälfte von Württemberg gehörte, 2) Augsburg,

3) Wiirzburg, 4) Worms und 5) Speyer; ferner zur exem-
ten Propstei Ellwangen.

Bis zum Jahre 1812 blieben diese Landestheile
sämmtlicli bei ihren bisherigen Bisthümern; in diesem
Jahre aber (während der Gefangenschaft des Papstes
Pius VII.) errichtete König Friedrich von Württemberg
das Generalvicariat Ellwangen und unterstellte ihm die
bisher zum Bisthum Augsburg gehörigen Landestheile
sammt der Propstei Ellwangen. Da man den gefangenen
Papst nicht um seine Zustimmung angehen konnte, ge-
nehmigte der Fürstprimas Dalberg als Primas Germaniae
das Geschehene sede apostolica impedita. Wenige Jahre
später wurden auch die den anderen Bisthümern zuge-
hörigen Landestheile dem Ellwanger Generalvicariat
unterstellt (von 1813—17) und nach seiner Rückkehr aus
der französischen Gefangenschaft bestätigte Pius VII.
diese sämmtlichen Einrichtungen. So waren seit 1817
alle katholischen Landestheile Württembergs unter einer
geistlichen Behörde vereinigt.“ Endlich wurde im Jahre
1824 aus diesen Gebietstheilen das Bisthum Rottenburg
errichtet.

Wappen.

Der erste Generalvicar von Ellwangen, Franz Carl
Fürst von Hohenlohe, Bischof von Tempe i. p. i., früher
Weihbischof von Augsburg, führte als solcher das Wap-
pen seiner Familie mit Bischofsmütze und Krummstab,
nach Ausweis seines Siegels, welches die Umschrift trägt:
„Sigillum Vicariatus generalis in regno Wurtembergico“
(Taf. 41 Nr. 1).

Dieses Siegel wurde von dem Generalvicariat fort-
benützt bis in’s Jahr 1821, obgleich Hohenlohe schon
1817 sein Amt resignirte und Johann Baptist von Keller
an seine Stelle trat.

Ein wirkliches aus freier Wahl hervorgegangenes
Wappen des Generalvicariats wurde 1821 in Folge Ueber-
einkunft zwischen Generalvicar von Keller und der Wiirt-
tembergischen Regierung eingeführt, nämlich ein gelbes
Kreuz im schwarzen Felde. Der Schild ist bedeckt mit der
bischöflichen Inful und von Krummstab und Kreuz hin-
terlegt. (Taf. 41 Nr. 2).

Dieses Wappen ging 1824 auf das Bisthum Rotten-
burg über, und wird nicht allein von dem bischöflichen
Ordinariat, sondern auch von dem Domkapitel, wenn es
als solches zu functioniren hat (z. B. bei der Wahl eines
neuen Bischofs) in ihren Sigillen geführt.

Die Bischöfe führten zunächst auch ein persönliches,
willkürliches Wappen und zwar:

1) Johann Baptist von Keller, f 1845, führte als
Generalvicar und Bischof von Evara i. p. i.:

einen quadrirten Schild mit Herzschild. In 1. und 4.
eine männliche Figur, welche die Rechte in die Hüfte
stemmt, in der Linken einen Zweig hält. 2. und 3. in
Gold ein Vogelfuss. Im Herzschild eine byzantinische
Kirche. Hinter dem Schild steht das bischöfliche Kreuz,
darüber der Bischofshut mit drei Quasten. Vom Schilde
hängt das Kreuz des württemb. Kronenordens herab.
(Taf. 41 Nr. 3).

Als Bischof von Rottenburg nahm derselbe an seinem
Wappen einige Aenderungen vor, ohne aber das Bisthums-
wappen in dasselbe aufzunehmen:

liochgetheilt; rechts die männliche Figur, welche in
der Rechten einen Schlüssel hält. Links auf einem
Dreiberg der Vogelfuss begleitet von zwei Sternen. Der
Schild, welcher auf ein Ordenskreuz gelegt ist, ist mit
der Inful bedeckt, von Kreuz und Krummstab hinter-
legt, darüber der Bischofshut mit drei Quasten (Taf. 41
Nr. 4).

2) Joseph von Lipp (1848 — 1869) führte folgendes
Wappen:

Quergetlieilt; oben dreifach gespalten, a) blau,
b) quergetlieilt, oben in Roth drei Sterne; unten ein
Löwe, c) blau. Unten mit einem Sparren von Gold
und Roth getheilt mit drei Lilien (2. 1,). Auf dem
Schild rechts ein Helm, darauf eine wachsende geharnischte
Figur, einen Speer in der Rechten haltend; links die
Inful. dazwischen das bischöfliche Kreuz, Hinter dem
 
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