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Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,1): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.25072#0082
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BISTHÜMEE UND KLÖSTER.

I. REIHE: BISTHÜMEE.

24) Heinrich von Würben, erw. 1801, f 23. Sept. 1319.

25) Vitus Habdank 1319—1326.

26) Nanker von Ore, Domdechant, dann Bischof von Kra-
kau, 1326 zum Bischof von Breslau erwählt, f 10. April
1341 zu Neisse.

27) Preczislaus (Pretislaus) von Pogarell, erw. 1341,
f 6. April 1376.

28) Dietrich, vorher Domdechant, 1376—1382, wurde
vom Papste nicht bestätigt.

29) Wenzeslaus, Herzog von Liegnitz, erw. 1382, res.
1417, -j- 6. Oct. 1419 zu Ottmachau.

30) Conrad, Herzog von Oels, f 9. Aug. 1447 zu Jeltsch.

31) Petrus II. von Nowack, f 3. Febr. 1456.

32) Jodocus v. Rosenberg, erw. 1456, f 11. Dec. 1467.

33) Rudolf, gebürtig aus Rudesheim 1468 — + 2. Jan.
1482.

34) Johann IV. Roth, ein Schwabe, f 21. Jan. 1506.

35) Johann V. Turzo, Coadjutor seines Vorgängers, f
11. Aug. 1520.

86) Jacob von Salza, f 24. Aug. 1539.

37) Balthasar von Promnitz, f 20. Jan. 1562.

88) Caspar von Logau, f 4. Juni 1574.

89) Martin Gerstmann, Dr. theol. 1574—1585 24. Mai.

40) Andreas Jerin 1. Juli 1585 — 5. Nov. 1596.

41) Bonaventura Hahn 5. Dec. 1596, entsetzt 1599.

42) Paul Albrecht 5. Mai 1599 — 6. Mai 1600.

43) Johann VI. von Sitsch 18. Juli 1600 — 24. April
1608.

44) Karl, Erzherzog von Oesterreich 7. Aug. 1608 —■
26. Dec. 1624.

45) Karl Ferdinand, Prinz von Polen und Schweden
1625 — 9. Mai 1655.

46) Leopold Wilhelm, Erzherzog von Oesterreich 3. Aug.
1655 — 20. Nov. 1662.

47) Karl Joseph, Erzherzog von Oesterreich 20. Nov.
1662 — 27. Jan. 1664.

48) Sebastian von Rostock, Bischof zu Breslau, des Kö-
nigreichs Böhmen Bundes-Fürst, Kaiserl. Rath etc.,
geb. von bürgerlichen Eltern am 24. Aug. 1607 zu
Grottkau. Als Generalvicar und Domherr zu Breslau
wurde er mit seinen Verwandten vom Kaiser in den

Adelstand erhoben. Am 21. April 1664 wurde er
zum Bischof von Breslau erwählt, f 9. Juni 1671.

49) Friedrich, Landgraf von Hessen 1671 — 19. Febr.
1682, auch Johanniterordensmeister, Fürst v. Heiters-
heim.

50) Franz Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Neu-
burg 80. Jan. 1683 — 18. April 1732.

51) Philipp Ludwig, Graf von Sinzendorf 14. Juli 1732
— 28. Sept. 1747.

52) Philipp Gotthard, Graf von Schaffgotsch 28. Sept.
1747 — 5. Jan. 1795.

58) Joseph Christian, Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-
Bartenstein, geb. 6. Nov. 1740, Coadjutor von Bres-
lau 3. Aug. 1789, präconisirt 3. Aug. 1789, conse-
crirt 27. Sept. 1789, succedirt als Fürstbischof 1795,
intlironisirt 27. August 1795, gestorben 21. Januar
1817.

54) Emanuel von Schimoni-Schimonsky, geb. 23. Juli
1752, Weihbischof, consecrirt 11. Febr. 1798, zum
Fürstbischof erwählt 16. Oct. 1823, präconisirt 3. Mai
1824, inthronisirt 26. Aug. 1824, f 27. Dec. 1832.

55) Leopold, Graf Sedlnitzky, geb. 29. Juli 1787, als
Fürstbischof erwählt 27. October 1835, präconisirt
11. Juli 1836, consecrirt und inthronisirt 18. Sept.
1886, resigriirte 25. Dec. 1840, g’estorben 1871.

56) Joseph Knauer, geb. 1. Dec. 1764, als Fürstbischof
erwählt 27. Aug. 1841, präconisirt 27. Januar 1843,
consecrirt und inthronisirt 23. April 1843, gestorben
16. Mai 1844.

57) Melchior, Freiherr von Diepenbrock, geb. 6. Januar
1798, als Fürstbischof erwählt 15. Jan. 1845, prä-
conisirt 21. April, consecrirt 8. Juni, inthronisirt
27. Juli 1845, Cardinal der Heiligen Römischen
Kirche 30. September 1850, gestorben 20. Januar
1853.

58) Dr. Heinrich Förster, geb. 24. Nov. 1799, als Fürst-
bischof erwählt 13. Mai 1853, präconisirt 12. Sep-
tember, consecrirt und inthronisirt 18. October 1853;
Hausprälat und Thronassistent Sr. Heiligkeit 19. No-
vember 1854; mit dem Pallium geschmückt 16. März
1875.

Bisthum Bamberg.

Anzeiger für Kunde d. d. Vorzeit 1860 N. 3 S. 81 ff. — v. Lang, Baierns alte Grafschaften (Nürnberg
1831) S. 210 ff. — F. W. Ebeling, die deutschen Bischöfe (bis zum Ende des 16. Jahrh. I. Bd. (Leipzig
1858) S. 15 ff.

„Bald nach seinem Regierungsantritte im J. 1002
(so schreibt der hocliw. Herr Bischof von Hefele von Rot-
tenburg!, damals Professor, im Anz. f. K. d. d. V. 1860)
fasste Kaiser Heinrich II. den eben so frommen als po-
litisch-klugen Entschluss, zu Babenberg im Volkfelder
Gau, das seit dem Sturze der Babenberger seiner Fami-
lie gehörte, und wo er von Jugend an gerne weilte, ein
Bisthum zu errichten. Die Gegend war damals in Folge
der Kriege und politischen Stürme fast völlig von deut-
schen Bewohnern verlassen und heidnische Slaven hatten
sich angesiedelt. Es galt nun, sowohl dem christlichen
Glauben, als der deutschen Nationalität und Gesittung
einen festen Anhaltspunkt in diesen östlichen Marken zu
zu geben."

Auf einer Synode in der St. Peterskirehe im Juni
1007 ertheilte der Papst seine Genehmigung zu der Stif-
tung. Noch aber gab es viele Schwierigkeiten zu über-
winden. Der Bischof von Wiirzburg, dessen geistlicher
Sprengel durch die neue Stiftung beträchtlich geschmä-
lert wurde, hatte sich zwar früher durch 150 Mansus
(Bauernhöfe) abfinden lassen, dabei aber mündlich ausbe-

dungen, dass Würzburg zum Metropolitansitz erhoben
werde. Als diese Forderung sich als unrealisirbar her-
ausstellte, erneuerte der Bischof seine Opposition. Die
Frankfurter Synode vom 1. Nov. 1007 stimmte indess
dem Plane des Kaisers bei, der sofort seinen Kanzler
Eberhard zum ersten Bischof ernannte.

Die erste Ausstattung, welche der Kaiser dem neuen
Stifte zuwendete, war eine überaus glänzende; ausser
den Domänen im Gau Volkfeld, und im Radenzgau, das
Prädium Forchheim, zahlreiche Güter im Nordgau, Do-
naugau und Salzburggau. In Kärntlien hatte sich der
Kaiser, als er das Herzothum dem Herzog Heinrich IV.
von Luxenburg überliess, 3 Grafschaften Vorbehalten.
Hievon schenkte er einen Theil der Grafschaft Lurnfeld
und Villach dem Bisthum Bamberg *).

*) Die Besitzungen in Kärnthen machten noch 1760
die Orte und Bezirke von Villach, Hermannsberg, Fö-
deraun, Kanal, Strasfeld, Kienburg, Feldkirchen, Arnold-
stein und St. Katliarin mit 29,852 Einwohnern aus. Die
 
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