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Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0070
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58

BISTHÜMER UND KLÖSTER n. reihe: klöster.

setzt worden, woraus in der Folge die Reichsäbte von
Ebrach ein oft sehr stenges Yisitationsrecht herleiteten.
Die Pontifikalien erhielt zuerst Abt Johannes II. am 1.
April 1472 von Papst Sixtus IV. Seit König Ruprecht
(Diplom vom 27. October 1408) wurde das Kloster als
Reichsstand betrachtet und der Reichsmatrikel einverleibt,
was etwa bis 1510 dauerte — Am 24. Juni 1803 wurde
das Kloster von Bayern aufgehoben

Wappen.

Candidus Hemmerlein letzter Abt 1791 —1803
Drei r. zu 2, 1 gestellte Schilde. I. Der geschachte
Schragrechtsbalken des Cisterzienser-Ordens, schräglinks,
hinterlegt von einem Krummstab. II. ein Kelch in
welchem ein Krummstab steht (Langheim) III. quadrirt,
mit einem über den ganzen Schild von R und S. ge-
zogenen Schrägrechtsbalken. 1. u 4. b. 2. eine schwim-
mende Gans. 3) Drei (2, 1) Rosen (Hemmerlein). Auf
den Schilden ruht die Inful daneben steckt der Krumm-
stab. (Taf. 76 .

ResheBsfolge «1er .lebte vosi Ijangisems.

1) Adam f 24. März 1181.

2) Rabbatho erw. 1181 f 15. Mai 1206.

8) Heinrich I. f 2. Januar 1213.

4) Heinrich II. -j- 23. Februar 1225.

5) Heinrich III. -J- 30. Mai 1238.

6) Heinrich IV. f 14. Juli 1255.

7) Heinrich V.

8j Ludwig I. f 30. Mai 1272 (1289?).

9) Marsilius, erscheint zwischen den Jahren 1272 und
1276 bereits als Abt, res. und wird Missionar in
Polen t 10. Februar 1277 (1278).

10) Hermann seit 1278, wird 1290 Abt von Ebrach, wo
er am 4. Nov. 1306 starb,
lli Bartmann zwischen 1290 und 1303

12) Friedrich I. Landgraf von Leuchtenberg, wurde 1309
Abt von Ebrach und 1328 Bischof'von Eichstädt, f
17. März 1330.

13) Heilmann erwählt 1309 res. 1311 f 1 Juni 1315.

14) Wolfram zwischen 1314 und 1316 urkundlich.

15) Heinrich VI. f 4. Aug. 1321.

16) Peter I. von Lauter f 2. April 1330.

17) Heinrich VII. Hunerer aus Eisenach f 11. Aug 1356.

18) Peter II

19; Heinrich VIII. f 11. April 1863.

20) Friedrich II aus Bamberg f 22. Juli 1365.

21) Johannes I von Wirsberg erw. 7. Jan 1366.

22) Heinrich IX. Holzschuher f 6. Dec. 1384.

23) Friedrich III. Wolf 1385 res. 1390.

24) Johannes II. Münzer zwischen 1393 — 1400.

25) Nicolaus I. Losengraber f 17. Oct. 1406.

26) Nicolaus II. Heidenreich f 18. Octob. 1433

27) Friedrich IV. Heugelein, genannt Goldschmied er-
wählt 28. Oct. 1433 f 3. Novbr. 1449

28) Johannes III, Dinstleben erw. 9. Nov. 1449 f 22.
Juli 1472.

29) Johannes III. Schad erw. 25. Nov. 1472 f 25. Nov.
1494.

30) Emmeram Teuchler erw. 4. Dez. 1494 f 25. Nov. 1510.
31; Johannes V. Faber genannt Strauss erw. 3. Dez.

1510 f 4. Aug. 1538.

32) Konrad I. Haas erw. 13. Aug. 1538 f 30. Mai 1556.

33) Friedrich V. Marschalk von Ebnet erw. 15. Juni 1556.
entsetzt 13. Juni 1562.

34) Ludwig II. Fuchs erw. 21. Mai 1562 f 1. Mai 1572.

35) Magnus Hoffmann erw. 19. Mai 1572-26. Nov. 1582
36 ; Wilhelm Greuning f 10. April 1584.

37) Konrad II. Holzmaun erw. 7 Mai 1584 f 18. Oct.
1592.

38) Johannes VI. Bückling erw. 17. Dez. 1592 f 13 Jan.
1608.

39) Peter II. Schönfelder erw. 8. Febr. 1608 j 11. Nov
1620.

40) Johannes VII. Weigard erw. 9. Dez. 1620 f 19. Mai
1626

41) Erasmus Behem erw. 8. Juni 1626 f 3. April 1631.

42) Nicolaus III. Eber erw 24. April 1631 -j- "26 März
1637.

53) Johannes VIII. Gagel erw. 8. Juni 1638 f 29. Juni
1649.

44) Moritz Knauer erw. 25. Juli 1649 f 9. Nov. 1664.

45) Alberich Semmelmann erw. 28. Dez. 1674 f 17. Jan.
1677.

46) Thomas Wagner erw. BO. Jan. 1677 f 1. Oct. 1689.

47) Kandidus Bergmann erw. 3. Nov. 1689 f 22. Juni
1690.

48) Gallus Knauer erw. 13 Juli 1690 f 8. Febr. 1728

49) Martin Wolf erw. 4. März 1728 f 3. Jan. 1734.

50) Stephan Mösinger erw 26. Jan 1734 f 3 Sept 1751.

51) Malachias Limmer erw. 16 Sept. 17511 12. Jan 1774.

52) Johannes Nepomuk Pitius erw. 1774 f 5. Mai 1791.

53) Kandidus Hemmerlein erw 25. Mai 1791—1803 (Sä-
cularisation; f 21. März 1814

Lichierstern.

Frauenkloster im Herzogthum Württemberg, bei Heil-
bronn, auch Mariencron genannt

Wappen: (nach Schrot) ein achtstrahligerStern. Hin-
ter dem Schild wächst eine Nonne hervor. (Taf 74).

Lilienfeld

Cisterzienser-Abtei in Oesterreich. Der Gründer desselben
war der Herzog Leopold VI, der Glorreiche genannt, von
Oesterreich und Steiermark, aus dem Hause Babenberg.
Derselbe hatte das Generalcapitel des Cisterzienser Ordens
zu Cisterz um die Aufnahme in die Bruderschaft des
Ordens angesucht, und weil ihm diese gewährt wurde, so
versprach er den 8. Dezember 1200, eine Cistercienser
Abtei zu stiften, und bat das Generalcapitel, dass es zu
diesem Zwecke dem Abte von heil. Kreuz, dem ältesten
Cistercienser-Stifte in Oesterreich, den Befehl ertheile,
für die Bauleitung und Besetzung der neuen Stiftung zu
sorgen Das geschah, und am 10 April 1202 senkte der
hohe Stifter in eigener Person den Grundstein ein. Den
8 September 1206 führte man die Mönchscolonie, be-
stehend aus 3 Priestern, 9 Mönchen für den Chor und 3
Laienbrüdern zu Lilienfeld ein.

Die Inful und andere Pontificalien zu gebrauchen,
erlaubte zuerst der Papst Nicolaus V. mit Beschränkung
auf 12 hohe Festtage des Jahres, laut Breve vom 20,
Februar 1449, welches Recht Papst Pius II. auf alle
Zeiten, Gelegenheiten une Orte ausdehnte, laut Breve de
dio 27. April 1462 das zugleich die Erlaubnis enthält
den Clerikern die niedere Weihen zu ertheilen , Glocken,
Kelche und andere kirchliche Utensilien zu weihen

Das Kloster wurde am 24. März 1789 aufgehoben,
jedoch von Kaiser Leonhard II. im April 1790 wieder
hergestellt, und besteht noch heute.

Wappen.

Alberic Heidmann Abt seit 1862.

Zwei Schilde I. in B. drei (2, 1) Lilien 2) ein Mönch
mit Kirchenfahne. Ueber den Schilden ein Engelskopf mit
der Inful auf dem Kopfe, ein Kreuz um den Hals, Kreuz
in der Rechten, Krummstab in der linken Hand (Taf. 76).

Das Siegel der Kanzlei Lilienfeld enthält einen
Schild mit Querbalken, darauf drei Lilien nebeneinander
Taf. 76).
 
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