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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0017
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SÄCHSISCHER ADEL. GRAFEN.

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[ habere participem.Datum Gedani (Danzig) in festo

assumptionis Mariae virginis MDXXV.«

D. D. Warschau 21 Nov. 1780 ward Johann Heinrich
v. R. vom Könige Stanislaus von Polen, aus eigener Be-
wegung in den Freiherrnstand erhoben. 4. Juli 1792
wurde derselbe mit noch zwei Brüdern von Kurbayern
als Reichsvikar gegraft.

Das Geschlecht ist in Sachsen im Mannsstamm erloschen.

Das Stammvvappen (Pomian) zeigt in G. einen #
Ochsenkopf von einem ganz s. Schwert durchstossen. —
Auf dem Helm die Schildesfigur. — Decken: ^4 und
g (Das Freiherrndiplom beschreibt das Wappen ganz
kurz: Duo Capita bovis, unum in medio scuti, alterum
supra coronam utraque ense transfixa.«

Das gräfliche Wappen ist geviertet mit Herzschild
(Stammwappen). 1. und 4. in S. auf gr. Fuss ein r.
Einhorn, das aus einem am Schildesrand stehenden gr.
Busch hervorspringt, 2. und 3. in B vierzehn g. Kugeln,
4.4 3 2.1, gestellt. - Zwei Helme: I mit r., s. Wulst
zwischen s., r. übereck getheilten Hörnern ein s. Thurm
mit Erkern und gr. Dächern, Ii. mit b., g. Wulst ein
offener s. Flug, jeder Theil mit einem b. Horn, darauf 7
g. Kugeln belegt, dazwischen ein gr. Vogel mit g. Ring
im Schnabel. (Feld 2. und 3. und Helm II. sind das
Wappen der v. Biilow, siehe preuss. Adel S. 5, Taf 5.)

— Decken: I. r., s, II. b., g. — S chil d h a 1 ter: Zwei
widersehende Löwen.

Salisc'It (Tafel 4.)

und Grossgraben, schlesischer Adel, dessen Stammhaus
im Fürstenthum Glogau. Böhmische FTeiherrn 1728, preuss.
Grafen 1741 und 1786 (S.-Nassadel). Die erstere Linie
zählt zum Adel in S.-Gotha. Beide sind jedoch im Manns-
stamme erloschen.

Stammwappen: Gespalten von S. und R. Vorne ein
# Flug, die Saxen einwärts, hinten eine s. Hirschstange.

— Auf dem Helm zwei r.-bordirte s. Scheiben (aus dem
später ovale s. Schilde gemacht xvorden), dahinter neun,

4. und 5., r Panner, jedes mit einer s. Rose belegt. —
Decken: rechts s., links r., s.

Das gräfliche Wappen 1/41: Geviertet von S. und
R. mit gekröntem s. Herzschild, darin ein einfacher /ft
Adler (die Linie Nassadel führt den preuss. Adler an des-
sen Stelle). 1. und 4. der Flug, 2. und 3. die Hirsch-
stange. — Drei Helme: I. und III. ein ovaler s. Schild
mit g. Rand, hinter dem einen vier, hinter dem andern
fünf Panner wie oben, II. ein g.-gewaffneter # Vogelfuss.

— Decken: I. s., II rechts s., links r., s., III.
r., s. — Schildhalter: Zwei g. Löwen.

Srlmli- (Tafel 4.)

Riaucour. Ferdinand v. Schall, kurpfälz. geh. Rath,
erhielt 7. Sept. 1745 die Reichsgrafenwürde. Dessen Sohn
erwarb durch Erbheurath mit der Lezten des gräfl. Riau-
cour’schen Geschlechtes, Namen und Wappen desselben.
Im Königreich angesessen.

Wappen: Gespalten. Vorne in B. übereinander zwei
r. und s. gelautete (auch geschachte) Sparren (Schall),
hinten gelheilt von G. und ß., oben drei, 2.1, r. Rosen,
unten zwei s. Flüsse (Riaucour) — Den Schild deckt
die Grafenkrone. Eigentlich gehören dazu aber vier
Helme, einer mit offenem Flug in Farben und Figuren
der vorderen Schildeshälfte xvegen Schall, und drei we-
gen Riaucour, davon der eine einen g. Flug mit drei r.
Rosen, der andere drei Federn g., r., g., und der dritte
einen b. P'lug mit zwei s. Flüssen trägt. — Die Decken
in den bezüglichen F’arben.

Scliinuaielniaiut. (Tafel 4.)

»Eine angeblich aus Sachsen stammende und mit Hein-
rich Karl S. und seinem Brudersohn Ludwig Heinrich nach
Dänemark gekommene Familie. Heinrich Karl S. auf Arns-
burg und Wandsbeck, Gesandter beim niedersächsischen
Kreise, wurde 17. April 1762 Baron von Lindenborg und
derselbe als geh. Rath und Schazmeister, auch Ritter des
Elefanten-Ordens, am 8. April 1779 in den Grafenstand
erhoben. •*

Soweit v. Carlowitz. Das Wappen ist mir nicht mit-
getheilt worden.

Bd. II. Abth. 3.

Scliönhurg, (Tafel 4.)

bekanntes uradeliges Dinasten-Geschlecht, in zwei Linien,
auch fürstlich. Reichsgrafen 1700. Im Königreich ange-
sessen und Standesherrn.

Wappen : Dreimal von R. und S. schräggetheilt (fin-
den sich jedoch auch zwei s. Schrägbalken in R.). — Auf
dem Helm ein offener Flug in Farben und Theilung des
Schildes. — Decken: r. und s.

von der Schiilenlnirg, (Tafel 4.)
märkischer Uradel, Erbküchenmeister in Brandenburg,
weitverzweigt. Es existiren sieben verschiedene Grafen-
diplome und 17 gräfliche Speziallinien, welche alle unter
die zwei Hauptlinien, die weisse und die schwarze, suni-
miren.

Ein Ast der ersteren zählt hieher. Grafendiplom vom
7. Dez. 1728.

Wappen: Geviertet von S. und G. mit gräflich ge-
kröntem s. Ilerzschild, darin drei, 2.1, aufwärtsgekehrte
r. Vogelkrallen (Stammwappen). 1. und 4. ein ge-
krönter # Doppeladler, 2. und 3. ein schreitender Ochse

r. , s. geviertet mit drei r. FTihnlein zwischen den Hör-
nern (wegen des Erbküchenmeisteramtes). In Stellung
und Einzelnheiten der Bilder finden sich vielfältige Ab-
xvechslungen. — Drei Helme: I. ein 441 Flug (bald
offen, bald geschlossen), II. ein wilder Mann wachsend
mit I.aubkranz und Schurz , auf dem Haupte drei Pfauen-
spiegel und in jeder Hand eine r. Vogelkralle, III. zwi-
schen zwei r. Hörnern zwei r. Fähnlein. — Decken:
I. r , s., II. rechts r., s., links r., g , III. r., g. — Schild-
halter: Zwei wilde Männer.

Ich theile hier noch ein älteres Wappen des Geschlechts
nach einem Stammblatte vorn Jahre 1587 mit. Weitere
Notizen und Wappen siehe beim preussischen und han-
nover’schen Adel.

Solms- (Tafel 5.)

Wildenfels. Der Eine Ast des bekannten rheinischen
Dinasten-Geschlechtes, das mit dem Grafen von Nassau
eines Ursprungs sein soll. Die Aehnlichkeit des Wappens
spricht einigermassen dafür, obxvohl die Bestreuung des
Feldes mit Schindeln, wie sie bei einigen Linien geführt
Wurde und wird, nicht originaliter dagewesen zu sein scheint.

Die Linie Solms-Rödelheim siehe beim nassau. Adel

S. 3, Taf. 3., daselbst auch ältere Solms’sche Wappen.
Die hieher zählende Linie Wildenfels ist im Königreich
Sachsen standesherrlich, auch im Grossherzogthum ange-
sessen.

Das Wappen ist doppeltgeviertel mit Ilerzschild.
Dieser hat in g. — mit b. Schindeln bestreutem — Felde
einen vorwärtssehenden b. Löwen (Solms). Im Haupt-
schild vorne 1. und 4. von R. und G. getheilt (Münzen-
berg*), 2. in S. drei, 2 1, r. Lindenblätter, vulgo Her-
zen (Tecklenburg), 3 in B. ein g. Anker (Lingen).
In der hinteren Hälfte des Schildes ist 1. und 4. mit

s. Löwen (Sonnenwalde), 2. und 3. s. mit g -besaam-
ter Rose (Wi Iden fe 1 s). — Fünf Helme: I. Mün-
zenberg — ein hermelin-gestülpter r. Hut, oben mit Pfauen-
spiegeln und zu jeder Seite mit einem r., g.-getheilten
Fähnlein besteckt, II. Tecklenburg — ein Pfau mit offe-
nem Rad, III. Solms — ein b. Lowe vorwärtsgekehrt
sizend zwischen offenem g. Flug, IV. Sonnenwalde —
ein s. Löwe wachsend, V. Wildenfels — ein s., ^-ge-
schachter Hut, oben mit der Rose besteckt. — De-
cken: I. r., g., II. r., s, III. b., g., IV. und V. s.
— Schildhalter: Rechts ein geharnischter Ritter mit
Lanze, links ein wilder Mann mit Keule.

Stoühes*;^, (Tafel 5.)

ein uraltes, reichsgräfliches Geschlecht, von welchem eine
bereits wieder erloschene Linie 1742 auch den Reichs-
Fürstenstand erlangt hat. Im Königreich Sachsen ange-
sessen.

Stammwappen: In G. ein schreitender, in den äl-
testen Beispielen jedoch stehender # Hirsch. — Auf dein
Helm ein s. Schirinbrett mit Pfauenspiegeln besteckt.

Nach Anfall der Grafschaft Werningerode um die

*) Kam bald nach 1419 schon in’s Solms’sche Wappen.

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