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Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0030
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18

SÄCHSISCHER ADEL. FREIHERRN.

terschaft zählte, vom Kaiser Ferdinand II. d. d. 23. Dez.
1622 den Freiherrnstand erhalten haben und von diesem
der berühmte Musiker Karl Maria v. Weber abstam-
men, der zunächst aus Bayern nach Sachsen kam.

Das Wappen dieser österr. Weber ist (nach
Siebm. I. 39): Gespalten von G. und B. Vorne ein ab-
nehmender s. Mond, hinten ein g. Stern. — Auf dem
Helm ein b., g. Wulst, darauf ein offener Flug, rechts
g. mit dem Mond, links b. mit dem Stern. — Decken:
b., g.

Ich bemerke hiezu, dass Siebmacher in der Dekla-
ration zu diesem Wappen, das er linksgekehrt darstellt,
das Feld mit dem Stern „das vördertheil“ nennt, daher
wol bei einem rechtsgekehrten Helm im Schilde der
Stern auch vorne sein müsste. '

Weclimar, (Tafel 17.)

thüringischer Uradel, das Stammhaus bei Gotha, weiland
der freien Reichsritterschaft in Franken angehörig.

Im Königreich und im Herzogth. S. - Meiningen an-
gesessen.

Wappen: Von R. und S. viermal gespizt, die
ganze s. Spize nach Links, die r. nach Rechts ge-
kehrt.*) — Auf dem Helm ein r. , s. Wulst, darauf
zwei Hörner (vulgo Gemshörner genannt, was gewiss
unrichtig ist), s. r. — Decken: r., s.

1Irei»senl>aeli, (Tafel 17.)

Uradel des Pleissner Landes. Stammschloss im Schön-
burgischen. Reichserbvierritter 10. Merz 1510. In Sach-
sen als Freiherrn anerkannt 21.Febr. 1853.

Wappen: In S. ein # Büffelskopf, aus dessen
Ohren Feuerflammen hervorbrechen. **) — Auf dem

Helm (gewöhnlich ungekrönt) zwei s., # übereck ge-
theilte Hörner. — Decken: #, s.

Welek. (Tafel 17.)

Karl Max W., Kreisamtmann zu Meissen und sein
Bruder Otto Rudolf, Oberpostamtsdirektor zu Leipzig,
wurden von K. Joseph II. d. d. 3. Merz 1785 geadelt,
und der erstere vom Kurfürsten von Sachsen als Reichs-
vikar gefreit. (Die Linie des Otto Rudolf siehe unten
bei den Edelleuten.) Im Königreich angesessen.

Wappen. Gespalten. Vorne in S. eine gefüllte

r. Rose, hinten viermal getheilt von B., G., #, G., B.
im Plaz ein zunehmender s. Mond, davor zwei, 1. 1,

s. Sterne. — Zwei Helme: I mit r., s. Wulst, ein
Pfauenschweif, davor zwei Fasces „in ihrer Farbe“,
II. ein offener Flug, der rechte und linke Theil be-
ziehungsweise in Farben und Figuren der vordem und
hintern Schildeshälfte. — Decken: I. r„ s., II. b., g.—
Schildhalter: rechts eine Jungfrau in s. mit r. Rosen
besätem Kleide, r. Binde, ein Schwert in der Hand hal-
tend; links „ein brauner Mohr“ mit Federschurz und
Krone, in der äussern Hand Pfeil und Bogen haltend.

Werthern, (Tafel 17.)

desselben Stammes wie die oben aufgeführten Grafen.
Dem gräü. Taschenbuche gemäss führen die beiden frei-
herrlichen Linien gleiches Wappen mit den gräflichen.
Bei Meding I. 663 linde ich jedoch folgendes Wappen
als freiherrlich beschrieben:

Zweimal gespalten und einmal getheilt mit Mittel-
schild, der in R. zwei gekreuzte s. Schlüssel enthält.
Im Hauptschild hat 1. in S. drei r. Balken, 2. in G.
einen # Doppeladler, 3. in S. einen b. Adler, 4. in G.
einen s. Slrauss mit einem Pfeil in der Kralle, 5. hat
den gevierteten alten wertherschen Schild u. 6. in G.

*) Ich wählte hier absichtlich diese etwas umständliche Blasonirung,
da das Wappen in dieser Weise dargestcllt das richtige sein
soll , aber in zahlreichen Varietäten in Bezug auf die Zahl der
Theilungeu, Spize und Stellung der Farben gefunden wird.

Ich glaube nicht, dass diese „Flammen aus den Ohren“ ein ur-
sprüngliches und wesentliches Kriterium des W. Wappens seien ;
sie werden wahrscheinlich nur aus Missverständniss des r.-tingirten
inneren Ohres entstanden sein.

einen Elefanten mit Thurm und Führer. Auf dem Schild
die Freiherrnkrone.

Ich habe nach dieser Beschreibung das Wappen
auf der Tafel entworfen.

Wintzingerode. (Tafel 17.)
uralte eichsfeldisch - thüringische Familie.

W a p p e n beschreibung siehe: nassau. Adel S. 10.

Wirsing. (Tafel 17.)

Siehe württemb. Adel S. 14, Taf. 17. Hiezu als
Berichtigung und Ergänzung: Johann Kaspar Wirsing,

k. sächs. Legations-Rath in Stuttgardt, wurde vom Kö-
nige von Sachsen d. d. Dresden 28. Febr. 1819 geadelt
und d. d. 17. Febr. 1827 gefreit.

Wappen: Getheilt von B. u. G. Oben wachsend
ein gekr. s. Adler, unten ein b. Sparren von drei b.
Sternen beseitet. — Auf dem Helm drei s. Federn. —•
Decken: b., g.

Wif ziehen. , (Tafel 18.)

thüringischer Uradel, in einer Linie auch als freiherr-
lich anerkannt. Im Königreich ansässig.

W a p p e n beschreibung siehe nassau. Adel S. 11.
Das Kleinod wird wol eine sogenannte Rattel, einen
Stock mit kleinen beweglichen Querstäben, daran s.
Schellen vorstellen.

Wöhrmann,

lübeckische bürgerliche Familie, von der ein Zweig in
Riga zu grossem Vermögen gekommen ist. Aus dieser
liefländischen Linie wurde Kristian Heinrich Wöhrmann,
Rittergutsbesizer im Königreich Sachsen, vom Herzoge
von S.-lvoburg 8. Okt. 1852 auf sein Ansuchen in den
Freiherrnstand erhoben und vom Könige von Sachsen
anerkannt 5. Jan. 1853. Im Königreich angesessen.

Das Wappen beschreibt das freiherrl. Taschen-
buch von 1855 ziemlich unvollständig: ein wilder mit
einem Schwert umgürteter Mann, neben welchem sich
ein grünbelaubter Baum erhebt, an dem ein Hifthorn
hängt.

Nach anderseitigen Angaben soll dies weder an
sich richtig, noch das neuere freiherrl. Wappen
sein. Ich habe, in Ermanglung anderer Quellen, daher
vorgezogen, vorläufig hier gar kein Wappen dieser Fa-
milie zu geben.

Wolff (Tafel 18.)

von und zu Toden warth, thüringisch-henneber-
gische adelige Familie, eines Stammes mit den Wolff
von Karspach. Kaiser Ferdinand II. erneuerte dem Dr.
Johann Ulrich Wolf v. T. den Adel 26. Sept. 1630.
In diesem Diplom werden dem Wolf’schen Geschlecht
ganz vorzügliche Privilegien ertheilt, und Ulrich selbst
für seine Person zum eques auratus erhoben mit dem
Rechte, „vergoldete Gürtel, Sporn, Rapier und Dolch zu
tragen.“

Das Stammwappen zeigt in G. einen aufspring-
enden naturfarbenen (#) Wolf. — Auf dem Helm der
Rumpf desselben. — Decken: g.

Dies Wappen wurde bei der Adelserneuerung 1630
vermehrt: der Schild gespalten, vorne Stammwappen,
hinten in R. auf gr. Dreiberg ein s. Thurm, unter des-
sen offenem Thor ein s. Todtenkopf' auf zwei gekreuz-
ten s. Gebeinen ruht. — Dazu zwei gekrönte Helme:

l. der Thurm wie im Schild, II. der Wolf wachsend.
— Decken: I. r., s., II. #, g.

Die Linie dieses Dr. Ulrich W. ist schon im XVII.
Jahrhundert erloschen und mit ihr auch das Wappen
in Abgang gekommen.

1637 d. d. Prag 27. Juni erhob Kaiser Ferdinand III.
den Anton Wolff v. u. z. T. in den Freiherrnstand un-
ter Verbesserung des Wappens:

Der Schild geviertet. 1. u. 4. Stammwappen. 2. u.

3. in B. zwei s. Pfähle. — Zwei Helme: drei Fe-
dern b., s., b., II. (ungekrönt) der Wolf wachsend. —
Decken: I. b., links g.
 
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