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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0034
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22

SÄCHSISCHER ADEL, EDELLEUTE.

Bosse. (Tafel 22.)

Johann Ernst B., des innern Raths zu Leipzig, er-
hielt d. d. Wien 10. Dez. 1659 den Adel von Iv. Leo-
pold I. Die Familie besteht jezt in zwei Linien , der
sächsischen und der schlesischen, deren gemeinschaft-
licher Stammvater Heinr. Günther v. B. (f 1755) ist.

Wappen: Von 44 und S. gespalten, mit einem
r. Schrägbalken, der mit vier s. Jacobsmuscheln hinter-
einander belegt ist. — Auf dem Helm zwei s., 44 ge-
theilte Hörner. — Decken: 44, s.

Boui'li, (Tafel 22.)

irländischer Adel, seit dem vorigen Jahrhundert in Sach-
sen bedienstet. Die Familie soll ein Zweig der Grafen
Clanricarde und Viscounts Mai jo sein und zu
Oliver Cromwell’s Zeiten ihre Güter in der Heimath
verloren haben. Die Familie ruht noch auf zwei Augen.

Wappen: In G. ein r. Kreuz, im rechten Ober-
eck ein 44 Löwe. — Auf dem Helm ein r., g. Pausch,
darauf sizend eine s. Kaze mit g. Kette angebunden. —
Deck en: r., g. — Schildhalter: zwei gehar-
nischte Männer. — Wahlspruch: A cruce salus.

Boxberg, (Tafel 22.)

fränkischer Uradel; im Königreich ansässig.

Wappen: Getheilt von 44 und G. Oben wach-
send ein s. Bock mit g. Waffen. — Auf dem Helm der
Bock wachsend. — Decken: 44 und g.

Ein sehr altes Siegel dieses Geschlechtes zeigt den
Bock ganz auf einem Hügel und stehend im Schilde.

Brandeiistein, (Tafel 22.)

desselben Stammes wie die oben S. S, Tafel 7 aufge-
führten Freiherrn. Führen das einfache Stamm-
■wappen.

Brand (Tafel 22.)

von Lindau, altes Geschlecht aus dem Anhaitischen,
welches von Lindau bei Zerbst den Beinamen und dar-
nach auch eine Figur seines Wappens genommen hat.
Im Königreich angesessen.

Wappen: Getheilt von S. und 44- Oben wach-
send eine n. Linde, unten drei s. Schrägbalken. *) —
Auf dem Helm ein 44, s. Pausch, darauf ein offener
44 Flug, jederseits mit drei s. Schrägbalken belegt. —

— Decken: 44, s.

Brand, (Tafel 22.)
thüringischer Uradel.

Wappen: In G. schräggelegt ein Brand (44 Ast
oder Kohle mit ausgeschlagenen Flammen). — Auf dem
Helm der Brand stehend. — Decken: 44, g.

Das Wappen wird auch mit drei Bränden ge-
funden.

(Vergl. die v. Brand in Bayern bayr. Adel S. 29,
Taf. 25.)

Braun. (Tafel 22.)

Genealogische Notiz und Wappenbeschreibung siehe
bayr. Adel S. 70 und württemb. Adel S. 14.

Braueltitzscli. (Tafel 22.)

Karl Friedr. B. , legitimirter Sohn des k. sächs.
Majors Heinrich Gottlieb von Brauchitzsch (aus
dem alten schlesischen Geschlechte dieses Namens),
wurde vom Könige v. Sachsen unter Ertheilung des vä-
terlichen Wappens geadelt 10. Febr. 1812.

Wappen: In S. ein aufspringender 44 Hirsch mit
r. Waffen (die eine Stange soll dem Diplom gemäss
fehlen). — Auf dem Helm ein gestürzter 44 Mond.

— Decken: 44, s.

Der untere Theil des Schildes findet sich auch von 44- u-

mal schräggetheilt, zuweilen auch in S. drei 44 Schrägbalken,

was mir aber heraldisch weniger richtig erscheint als obige Dar-
stellungsweise. 6 6 6

Brause , (Tafel 22.)

(Brausse), polnischer Adel, der sich früher Brud-
z e w s k i (nach dem Stammhause Brudzewo oder Brau-
sendorf im Kreise Meseritz) nannte.

Wappen: In R. ein s. Mond, die Hörner auf-
wärts, darauf stehend ein s. Pfeil, — Auf dem Helm
der Mond, daraus ein r. Flug wachsend, der von einem
s. Pfeile durchbohrt ist. — Decken: r., s.

Bredou , (Tafel 23.)

westfälischer Uradel, gleichen Stammes mit den v. Do-
nop. Es wird daher das Wappenbild, obwol es öfters
in der Form abweichend dargestellt wird, wol auch das-
selbe i. e. ein Steigbaum oder eine Sturmleiter sein.

Siehe die Grafen B r e d o w beim preuss. Adel S. 4,.
Taf. 5, dann die Freiherrn v. Donop oben und beim
württemb. Adel S. 6, Taf. 7.

Breit eiiliaiicli (Tafel 23.)

(Breitenbuch), alter thüringischer Adel.

Wappen: In ß. zwei r. Sparren. — Auf dem
Helm zwei Hörner b., r. — Decken: b., r.

Bern. Man darf als sicher annehmen, dass die
Feldfarbe ursprünglich Silber war, und dass erst
durch Missverständniss in späteren Jahrhunderten B. für
S. gesezt wurde. *)

Breseiug. (Tafel 23.)

Karl Ehrenfried B., kurs. Vizeoberpostmeister zu
Budissin, erlangte den Reichsadel von K. Franz II. 3. Juli
1794, da aber weder er noch seine drei Söhne von dem-
selben Gebrauch gemacht hatten, erfolgte auf Ansuchen
seiner vier Enkel eine Anerkennung des Adels vom
Könige von Sachsen d. d. 17. Aug. 1831. Im König-
reich angesessen.

Wappen: Unter einem mit drei Scharten gezinn-
ten r. Schildeshaupte in S. auf gr. Dreiberg ein gr.
Tannenbaum. — Auf dem Helm der Baum. — D e k -
ken: r., s.

Bridel - Brideri. (Tafel 23.)

Samuel Elisäus v. B.-B. geheimer Legationsrath und
früher Erzieher des Prinzen August von Sachsen-Gotha,
erhielt 1804 vom Herzoge v. S.-Gotha eine Anerkennung
des Adels seiner aus der Schweiz stammenden Familie.

Im Mannsstamme erloschen.

Wappen: In S. ein r. Herz daraus drei r. Rosen
sprossen ; zu jeder Seite des Herzens ein g. Stern. —
Auf dem Helm ein g. Stern. — Decken: r., s. —
S chi 1 d halte r: zwei Löwen. — Wahlspruch: A
corde rosae et spinae.

Briefen, (Tafel 23.)

altes Geschlecht aus der Niederlausiz.

Wappen: von 44 , S. u. R. in der Deichsel ge-
theilt. **) Auf dem Helm ein Flug in Theilung und
Farben des Schildes. — Decken: r., s.

Brietzke. (Tafel 23.)

(Britzke, Britsche), altmärkischer Adel. Hen-
ricus dictus de Brizike, Henricus et Johannes filii er-
scheinen urkundlich 1313.

Wappen: in S. ein r. Stern. — Auf dem Helm
ein Busch r., s. Federn. — Decken: r., s.

Brocltonski, (Tafel 23.)
polnischer Adel.

Wappen (Zadora): In B. ein s. Löwenkopf,
Feuer speiend. — Auf dem Helm derselbe. —
Decken: b., s.

Broizem, (Tafel 23.)

lüneburgisches Patriziergeschlecht, das sich in neuerer
Zeit auch nach Sachsen verbreitete.

Vergl. meine „Grundsäze" S. 10.

**) Siehe „Grundsäze" S. 15. Fig. 63.
 
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