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Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0046
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34

SÄCHSISCHER ADEL . EDELLEUTE.

Imhof. (Tafel 37.)

Genealog. Notiz u. Wappenbeschreibung siehe bayr.
Adel S. 41. u. 87.

Ingenliäflf, (Tafel 37.)

niederrheinischer Uradel. In Sachsen im Mannsstamm
erloschen.

Wappen: In R. ein s. Schrägbalken von zwei

schreitenden s. Löwen begleitet.— Auf dem Helm ein
s. Löwe sizend. — Decken: r., s.

Kanig. (Tafel 37.)

(Canig). Johann K., ein durch den Flachshandel
wolhabend gewordener Geschäftsmann, wurde nach Er-
werbung des Rittergutes Milstrich in der Oberlausiz auf
sein Ansuchen von K. Franz 1803 in den Reichsadel-
stand erhoben.

Wilhelm Adolf, einer der drei Söhne des Geadel-
ten, nahm 1836 die Schreibweise Canig an.

Im Königreich angesessen.

Wappen: In S. ein springendes # Ross. — Auf
dem Helm zwischen # Fluge ein blühender Flachs-
stengel. — Decken: #, s.

Kaiiil'lierg, (Tafel 37.)

eine ursprünglich schwäbische Familie, K a u f f m a n n
enannt, aus der der k. k. Rath und Kommissär zu Mühl-
ausen, Johann Kaspar K., im Jahre 1707 die Besiättigung
des Adelstandes mit dem Prädikat „v. Kauffberg“
erhielt.

Stammwappen: Gevierte! von # und R. 1.

und 4. ein g. Löwe, einen g. Fingerring haltend, 2. und
3. sechs s. Spizen in zwei Reihen übereinander. — Auf
dem Helm: der Löwe des Schildes, wachsend zwischen
g., # u. s., r. übereck getheilten Hörnern.— Decken:
rechts #, g., links r., s.

Das vermehrte Wappen v. J. 1707 hat den
Schild wie oben, aber zwei Helme, davon der II.
zum Stammwappen gehörig, der I. aber ein s. Dreieck
zwischen ott'enem # Fluge hat. — Decken: I. #, g.,
II. r., s.

(Vergl. die v. Kauffmann beim f tirol. Adel,
welche ähnliches Wappen führen.)

Keck (Tafel 37.)

von Schwartzbach. Hanns Kheck und sein Sohn
Michael zu Prag erhielten dd. 2. Nov. 1361 vom Kaiser
Ferdinand I. einen Wappenbrief. Kaiser Rudolf 11. be-
stätligte d<Jm genannten Michael dd. 12. Sept. 1580 den
böhmischen Ädelstand.

Wappen: In # ein g. Löwe. — Auf dem Helm
wachsend zwischen 4+ Fluge. — Decken: #, g.

Kessel, (Tafel 37.)

tliüring’scher alter Adel, der sich öfters auch nach dem
Size Zeutsch „Kessel und Zeutsch“ nannte.

Wappen: In B. über drei, 2, 1, g. Sternen ein g.
Hüfthorn mit Schnüren. — Auf dem Helm zwischen
zwei s. Hirschstangen ein g. Stern. — Decken: b., g.
(Siehe auch preuss. Adel S. 14. Tafel 15,)

Kestain&rei*. (Tafel 37.)

Joh. Kristan K., Besizer des Rittergutes Oppitzsch,
Flossbeamt'r, wurde im sächs. Vikariate, dd. 31. Juli
1790 geadelt.

Wappen: Getheilt von Gr. und S., oben wach-
send ein s. Hirsch, unten zwei geschrägte n (r.) Aeste.
— Auf dem Helm aus gr., s. Pausch zwei s. Hirsch-
stangen. — Decken: gr. u. s.

UiekebiiMeli, (Tafel 37.)

(Kykpusch), märkischer Uradel, Stammhaus bei
Lübben. Tn Sachsen im Mannsstamm erloschen.

Wappen: Durch einen mit drei r. Granatäpfeln
belegten s. Balken von R. und G. getheilt. — Auf dem
11 el in wachsend eine bekränzte Jungfrau, von R. und
S. gespalten, um den Hals an g. Schnur ein g. Hülthorn
hängend. — Decken: r., g. (nach Andern r., s.).

Riesenwettep. (Tafel 37.)

Der kursächs. Kanzler Dr. Ilieronimus Kyseweter
(sic) erlangte 1586 die Erneuerung des seiner Familie
zustehenden Adels.

Wappen: In B. über r. Schildesfuss, darin eine
s. Schlange, ein nackter Knabe der in der Rechten ei-
nen g. Reichsapfel hält. — Auf dem Helm ein wach-
sender r.-geflügelter Engel mit s. Kleid und b. Stola,
beide Hände erhoben, in der Linken ein Zepter hal-
tend (nach Einigen hielt der Engel in der Rechten ei-
nen Reichsapfel). — Decken: b., r. (besser b., s.
und r., s.).

Bern.: Einer Familiensage zu Folge führte das Ge-
schlecht früher ein anderes Wappen: im b. Schild ein
Seepferd, das einen Stab hält, darauf ein Storch, mit ei-
ner Schlange im Schnabel, steht; auf dem Helm ein
Drache, auf dessen Haupt ein nackter Knabe mit einer
g. Kugel in der Hand steht, — und soll diess Wappen
von dem Geschlechte desshalb angenommen worden sein,
weil sich der Ahnherr desselben nach den Kreuzzügen
von Seeräuberei genährt habe.

Kindt. (Tafel 38.)

Der Rittergutsbesizer Kindt auf Kuppritz in der
Oberlausiz, wurde vom Könige von Sachsen geadelt, dd.
Dresden 23. Nov. 1816. cum. priv. non usus.

Im Königreiche angesessen.

Wappen: Gespalten und halb getheilt, vorne in
B. auf gr. Rasen ein nackter Knabe, eine Blumenkette
in den ausgebreiteten Armen haltend; zu den Füssen des
Knaben steht ein Hahn. Hinten oben in S. drei Bienen
nebeneinander, unten in B. eine Kirche — alle Schildes-
figuren „ihrer natürlichen Farbe“. — Auf dem ungekr.
Helm wachsend ein g. Engel der in der Rechten einen
gr. Kranz hält, „mit der Linken sich auf dem Helm stüzt“.
— Decken: rechts b., g, links r., s.

Mircbbacb. (Tafel 38.)

Kaiser Leopold I. erhob dd. Wien 26. Juli 1663 den
Jonas K. auf Lauterbach in Sachsen und seine Schwes-
ter Veronika in den Adelstand, ferner dd. Laxenburg
20. April 1682 des vorigen Bruder Gottfried K. aut
Tauschwitz. Sächs. Anerkennung des bis dahin nicht ge-
brauchten Adels erfolgte 16. Aug. 1690.

Wappen: In ß. über einem von S. und R. drei-
mal getheilten Schildesfuss, ein gr. Hügel, darauf eine
s. Kirche, von deren Thor ein s. Bach „durch die grosse
Heide“ fliesst. Im rechten Obereck eine g. Sonne, „welche
mit ihren langen Strahlen die Kirche bescheint“ (die
Kirche selbst ist natürlich im Diplome auch sehr detai-
lirt beschrieben). — Auf dem Helm zwischen s., r.
übereck getheiltem offenen Fluge ein s. Thurm mit r.
Dach. —"Decken: r. und s.

Klengel. (Tafel 38.)

Der kursächs. Oberst Wolf Kaspar K., Kommandant
von Dresden, wurde nebst seinen Brüdern Kristian K.,
Konsislorialassessor, und Karl K., Stückjunker, von Kai-
ser Leopold geadelt 16. April 1664.

Wappen: Geviertet von G. und R. mit # Herz-
schild, darin ein s. Kranich mit einem Stein in der
Kralle. 1. und 4. aus dem Spalt wachsend ein halber
# Adler*), 2. u. 3. eine s. Glocke. — Auf dem Helm
zwischen g., # und r., s- stetheilfem Fluge ein #
Löwe wachsend mit einer s. Glocke in den Pranken.—
Decken: rechts #, g., links r., s.

Klingutli. (Tafel 38.)

Joh. Kristian Karl K., Regierungsrath in Lübben,
Besizer von ßriesnick bei Forsta, wurde vom Könige
von Sachsen geadelt 24. Okt. 1812.

Wappen: In B. eine g. Leier; auf dem Helm
eine n. Eule. — Decken: b., g.

*) Die Darstellungsart als ob das 1. und 4. Feld nochmals eine linke
und rechte Seite derselben Farbe hätten, aus der der Adler her-
vorkomme, hatte ich für unrichtig, jedenfalls ist sie unheraldisch.
 
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