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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0056
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42

DEE ADEL IN BADEN, freiheben.

Der Freiherrntitel scheint sich auf die vormals reichs-
ritterschaftlichen Besitzungen zu stützen.

W appen: 1) in B. auf g., auch gr. Dreiberg eine
natürliche Eule (provinziell „Auff“ genannt).

Kleinod: die Eule.

Decken: b.-g.

Schildhalter: rechts ein widersehender natürlicher
Wolf.

2) Nach einer Zeichnung: die Eule, links gewendet,
in S. auf natürlichem Felsen, aus dem links ein grüner
Busch emporwächst.

Statt Kleinod: Freiherrnkrone.

Wappen der österreichischen A.: in S. auf r. Drei-
berg ein gr. Baum (Siegelabdruck).

Kleinod: g. Löwe wachsend.

Decken: r.-s,

Dieses Wappen führt Fräulein Natalia v. Auffen-
berg, welche unter dem Künstlernamen von Waiden
zu Karlsruhe lebt.

Bitterliches Wappen (1869): Unter einem r. mit
3 s. Sternen belegten Schildeshaupt, zweimal von B. und
S. gespalten. I. die Eule auf g. Dreiberg. 11. der gr.
Baum auf r. Dreiberg. 111. ein g. Löwe auf g. Dreiberg.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. 1. der g. Löwe
wachsend. 11. ein von S. und E. getheilter geschlossener
Adlerflug.

Decken: rechts b.-g., links r.-s.

Wahlspruch: strenue et fideliter.

(Minist.-Akten. v. Heyer-Eosenfeld, Badisches Lexi-
con S. 27. 50 und 121. v. Wechmar, S. 26 etc.)

Babo. (Taf. 25.)

Pfälzische Familie, aus welcher der kurfürstl.-pfalz-
bayerische Eegierungsrath und Hofkammerdirector zu
Mannheim, Johann Lambert B. am 8. Sept. 17S0 vom
Kurfürsten Karl Theodor als Eeicbsverweser in den
Keichsfreiherrnstand erhoben wurde.

Yon dessen Söhnen hat sich Lambert Joseph
Leopold um die Landwirthschaft in Baden grosse Ver-
dienste erworben.

Mitglieder der Familie sind im Grossherzogthum be-
dienstet und besitzen ein Gut in Ladenburg, den
Strassenheimer Hof in Heddesheim und Wohn-
häuser zu Weinheim etc. August Frhr. v. B. ist
Direktor der niederösterreichischen Landes-Obst- und Wein-
bauschule zu Kloster Neuburg bei Wien.

V7 a p p e n: Schild b. mit g. Bande. Darin auf gr.
Dreiberg auffliegend und rechtssehend ein g. Adler.

Kle inod: gekrönter Helm mit einem wachsenden
b.-gekleideten Manne mit g. Baret, Gürtel, Kragen und
Aermelaufschlägen, das Baret geziert mit einer s. zwischen
2 b. Straussenfedern, In den Händen hält derselbe vor
sich ein g.-eingefasstes s. Band, rechts mit der Ziffer
XXXII, links mit der ZifferVlll bezeichnet. (Bedeutung?)
Nach dem Freiherm-Taschenbuch de 1868 trägt der Mann
einen gt Helm mit offenem Visir.

Decken: rechts b,-s., links r.-s.

(Minist.-Akten. Badisches Lexicon S. 55. Freiherrn-
Taschenbuch de 1868 etc.)

Baden, f. (Taf. 25.)

Uradel aus dem Eisass, der aber schon sehr frühe in
den jetzigen badischen Landen angesessen war. Hein-
rich v. B. kommt daselbst bereits 1152 urkundlich vor.

In der Gegend von Müllheim besass das Geschlecht
viele Güter und Grundherrschaften, s. u. a. Liel, ver-
möge deren es zur schwäbischen Eeichsritterschaft ge-
hörte. Viele Mitglieder des Hauses standen in hohem
Ansehen bei den Markgrafen von Baden und waren
bis in die neueste Zeit hervorragnnde Kechtsgelehrte.

Ignaz Frhr. v. B.. k. k. österr. wirkt. Geh. Eath

und Eeg.-Präsident in Freiburg, 1806 beim Anfall des
Breisgaus wirkl. Geh. Eath, starb 1812 in Freiburg.

Karl Anton Frh. v. B., geb. 7. Okt. 1770, gross-
herzogl. badischer Staatsrath und Vicepräsident der 1.
Kammer, f am 14. Febr. 1830 als der Letzte seines Ge-
schlechtes und die ritterschaftl. Güter kamen an seine
Schwesterkinder dieEeichs-Fr eiherrn von Türkheim-
Altorf (s. d. A,), die sich von da an „genannt von
Baden“ zu schreiben haben.

Wappen: Von S. und fl: in 4 Eeihen geschacht.

Kleinod: oft gekrönt mit offenem s. Fluge, beider-
seits mit einem gleich dem Schild geschachten Balken
belegt, oder auch ohne denselben ganz geschacht.

Decken: fl-s.

(Freiherrn-Taschenb. 1848. v. Wechm. S. 35. 37. 41.
49. Hof- u. Staatshandb. Bad. Lex. S. 66 etc.)

ISalbach von Gastei. (Taf. 25 u. 26.)

Aus dieser Badischen Familie erhielt Lorenz Bai-
bach, markgräfl. baden-durlach’scher Amtmann zu S t e i n.
durch den comes palatinus, Friedrich Eudolf
Eeichsgraf zu Fürstenberg de die Stielingen
am 2. Oktober 1654 einen Wappenbrief, der das ursprüng-
liche Geschlechtswappen, welches nur eine Krone bedeckte,
durch den Jüngling mit den Palmzweigen vermehrte und
verbesserte. Johann Friedrich B., landgräfl. fürsten-
berg-stühlingen’scher Oberamtmann und Landvogt, Tochter-
mann des vom Kaiser Ferdinand 111., Wien den 15. Jan. 1644
in den rittermässigen Beichsadelstand erhobenen gräfl.
fugger’schen Eaths und Oberamtmanns der Herrschaft
Wasserburg: WolfgangGastel, erlangte Wien den
21. Januar 1694 Ausdehnung dieses seinem Schwiegervater
ertheilten Adels auf sich und seine Nachkommen mit der
Bewilligung, sich Baibacher von Gastei zu nennen,
nebst Befreiung von allen bürgerlichen Aemtern, Schutz
und Schirm und der Salva Guardia. — Der fürstlich con-
stanz’sche Geh. Eath, Hofkanzler und ordinärer Kreisge-
sandter, Friedrich Willibald Baibacher von
Gastei wurde von Kaiser Franz, Pr e’s bürg am 3. Juni
1751 in den Eeichsfrei- und Panierherrnstand mit dem
Titel „Wohlgeboren“ erhoben und zwar für sich und seine
ehelichen Nachkommen. Ein Nachkomme desselben Franz
Conrad, geb. am 20. Januar 1753 zu Ueberlingen
war Grundherr des reichsritterschaftlichen Ortes Ober-
buchenbach, Amts Freiburg.

1) Stammwappen: von G. und Gr. getheilt, oben
über einander liegend drei gr. Palmzweige, unten ein s.
rechter Fluss.

Kl einod: Krone.

2) Vermehrtes Wappen (1654): wie Stammw,

Kleinod: wachsender Jüngling mit ausgestreckten

Armen, die gr. Palmzweige haltend, oben bis zum Gürtel
g., dann unten gr. gekleidet mit gr. Knöpfen, Kragen u.
Aufschlägen, g. gr. Wulst auf dem Kopfe und links ab-
flatterndem g. u. gr. Band.

Decken: gr.-g.

3) Wappen Gast ei (1644): von fl und B. geviert.
1. u. IV. auf gr. Dreiberg ein g. doppeltes Kreuz, beglei-
tet mit den g. Buchstaben A. M, C. E., (amor meus cru-
cifixus est). 11. u. 111. g. gekrönter s. Löwe, zwischen den
Vorderpranken einen g. Stern haltend.

Kleinod: gekrönt das g. Doppelkreuz, besteckt oben
mit g. Stern zwischen 2 Adlerflügeln, von denen der rechte
oben b., unten s. mit einem fl Schrägbalken mit 2 g.
Sternen belegt ist, der linke aber oben g, unten fl: einen
b. Schrägbalken mit 2 g. Sternen trägt.

Decken: rechts fl-g., links b.-s.

4) Balbach-Gast el (1694): genau wie Wappen 3
von 1644 indessen als Mittelschild das gekrönte Balbach’-
sche Stammwappen.

5) Freiherrl. Wappen (1751): von flundB. ge-
viert. 1. und IV auf gr. Dreiberg ein s. Doppelkreuz,
umgeben mit den s. Buchstaben A. M. C. E. 11. und Ul.
 
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