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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0057
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DER ADEL IN BADEN, ereiherrn.

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der gekrönte Löwe r. mit dem g. Stern in den Vorderpran-
ken. Gekröntes Mittelschild, oben r. mit 3 gr. Federn,
unten gr. mit dem s. schrägrechten Flusse.

Kleinod: gekrönt, das doppelte g. Kreuz mit dem
g. Stern besteckt, zwischen einem offenen Flug, rechts g.
und belegt mit einem ij^ mit 2 g. Sternen belegten Schräg-
balken, links s. und belegt mit b. Schrägbalken, der 2 g.
Sterne trägt.

Decken: beiderseits b.-s.

(Ministerial-Akten. v. Heyer-Rosenfeld etc.)

Maiimbach. (Taf. 26.)

Uradel aus Hessen, dort ansehnlich begütert und be-
reits seit 1246 urkundlich vorkommend, gehört von jeher
zur althessischen Ritterschaft und zerfällt in viele Linien
und Aeste, aus welchen sich Mitglieder über die meisten
Länder Deutschlands verbreiteten. Nach Baden verpflanzte
sich die Familie mit Friedrich Frhr. v. B., geh. zu
Marburg den 28. Juli 1777, j am 20. Decbr. 1828 zu
Mannheim, als Chef des 1. badischen Dragoner-Regiments
und Flügeladjutant.

Der Freiherrnstand ist anerkannt durch Reskr. des
Grossherzogs Friedrich v. 14. April 1858 für den Hof-
marschall Theodor Friedrich v. B. und seine eheli-
chen Nachkommen,

Wappen: in B. ein s. Halbmond, mit aufwärts ge-
kehrten Spitzen, jede mit g. Sterne besetzt.

Kleinod: der Halbmond mit den Sternen.

Decken: b.-s.

(Minist.-Akten. Hof- und Staatshandbücher v. Wechm.
S. 16. 24. 26. 299. 303. Bad. Lexic. S. 83.)

Batir von Eiseneek. (Taf. 26.)

Zu den Geschlechtern der freien Reichsstadt Frank-
furt a/M. gehörend und seit 1616 Mitglieder der altadeli-
gen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limburg daselbst.
Wappenbrief 10. Juli 1594. Reichsadel mit dem Prädikat
von Eiseneck, Name des f Patricier-Geschlechtes der
Alt-Limburg’schen Adelsgesellschaft, am 1. October 1616,
für den Schultheissen der Reichsstadt Frankfurt, Hans
M a r t i n B, nebst seinen Brüdern, Christian und Jakob.
Das Geschlecht war im fränkischen Reichsritterkanton
Gebürg begütert, hat Besitzungen in Frankfurt und einen
Landsitz bei Lichtenthal unweit Baden. Nach Baden
kam die Familie durch Karl B. v. E., geh. 1782, f 1855,
als grossherzogl. Kammerherr und Geheimerrath.

Der k. k. Österreich. Feldmarschall-Lieutenant und
Geh. Rath Adalbert erlangte am 25. Juli 1856 die
österreichische Freiherrnwürde.

Wegen der reichsritterschaftlichen Besitzungen wurde
dieser Titel auch früher schon geführt.

Wappen: in G. schräglinks ein b. Balken, der Länge
nach belegt mit 3 s. Lilien.

Kleinod: gekrönt, mit zwei Hörnern rechts g.-b.
links b.-g. getheilt, dazwischen ein vorwärts gekehrter
wachsender gekrönter g. Löwe, der in jeder der ausge-
streckten Pranken eine s. Lilie hält.

Decken: b.-g.

(Badisches Lexicon S. 87. Freiherrl. Taschenbuch.
Hof- und Staatshandbuch, v. Wechmar S. 38. 41 etc.)

Banr von Meppeiistein. (Taf. 26.)

Fränkischer Adel, der noch in Bayern und gewöhn-
lich unter dem Namen von Heppenstein auf Korn-
burg vorkommt. K o r n b u r g war ein kaiserliches Ritter-
lehen, auf welches Kaiser Karl YI. 1731 dem Alberic
B. v. H. und der ganzen Familie die Anwartschaft be-
stätigt und verliehen hatte. Den Reichsritterstand er-
langte das Geschlecht im kurfürstlichen Reichsvikariat,
München den 1. Sept. 1745 in der Person des Roman
Christof Baur v. Heppenstein und es erhellet aus demsel-

ben, dass von jeher das Prädikat von H. als Adelsprä-
dikat geführt wurde und mit dem Ritterdiplom gestattet
worden ist, sich entweder v. Baur Edle von Heppen-
stein, oder nach selbst beliebiger Auslassung des Namens
v. B., sich allein Reichsritter und Edle von Heppen-
stein zu nennen. Das Freiherrndiplom lautet auf den
kaiserlichen Hofrath Gallus Heinrich Edlen v. Hep-
penstein, des heil. Röm. Reichs Ritter und ist vom
Kurfürsten Karl Theodor am 19. August 1790 ausge-
stellt mit den Prädikaten „Wohlgeboren“ und Reichsfrei-
herrn von Heppenstein auf Kornburg. Das Wappen
blieb dasselbe und erhielt nur die Freiherrnkrone.

Franz Conrad Freiherr B. v. H. war 1803 mit
dem Bisthum Constanz von Baden übernommen wor-
den, wurde Hofrathspräsident zu Meersburg, ausser-
ordentlicher Gesandter zu Stuttgart und f am 15. Okt.
1812 zu Freiburg als Staatsrath und Präsident der Re-
gierung daselbst. Im Grossherzogthum finden sich keine
Mitglieder der Familie mehr.

Stammwappen: in G. auf gr. Dreiberg eine b.
Lilie, besteckt mit einem r. Kreuze, an dessen Fuss über
der Lilie zu jeder Seite an gebogenem Stiel eine s. Eichel
bervorwächst.

Kleinod: gekrönt, die Schildesfigur zwischen zwei
von G. und B. getheilten Hörnern.

Deck en: b.-g.

Ritterliches Wappen (1745): geviert. I. und
IY. Stammwappen. II. und III. in R. an die rechte Fel-
desseite angelehnt, drei s. Spitzen bis zur Mitte reichend.
(Wappen der Familie Ringel.)

Kleinod: wie zum Stammwappen.

Decken: rechts b.-g., links r.-s.

Vermehrtes Wappen: das vorbeschriebene, als
Kleinode aber 2 Helme. I. zum Stammwappen, jedes
Mundstück der Hörner aber mit 3 Federn, b.-g.'b. besteckt.
II. wachsend gekrönter s. Löwe vor einem tp Fluge, ein
r. Sägeblatt mit 4 Zähnen haltend.

Decken: 1. b.-g., 11. r.-s.

Das freiherrliche Wappen ist ebenso und nur mit der
Freiherrnkrone bedeckt.

(Minist.-Akten. L. Ziegler München. Badisches Lexi-
con S. 87. v. Wechm. S. 35. 37. 38.)

iBeck. (Taf. 26.)

Diese alte österreichische, dann hildburghausener Fa-
milie hatte und zwar durch die Gebrüder Zacharias
und Hans „die B eckh en“ vom Kais er Friedrich 111.
d. d. Trient den 19. Juni 1489 einen Wappenbriet, den
rittermässigen Reichsadelstand aber mit anderem Wappen
und Wappenbesserung durch Vereinigung des Wappens
des f Geschlechtes der) „Westermayer“ und rotlier
Wachsfreiheit in der Person des Johann Jacob, Land-
vogt der Landgrafschaft Kleggau, vermählt mit Anna
Westermayer, Prag den 23. Juni 1603 erhalten. —
Die Freiherrnwürde, vielleicht wegen reichsritterschaftli-
chen Besitzungen, erwarben spätere Mitglieder des Ge-
schlechtes und bedienten sich dieses Titels. N. Freiherr
v. B., war Kammerjunker in sachsen-hildburghausener
Diensten, dann Hofrath und Oberhofmeister, sein Sohn
Georg Ludwig Frh. v. B. aber, geb. zu Hildburghau-
sen den 22. April 1743, starb am 25. April 1818 zu Rastatt
als Kammerherr und Generallieutenant mit Hinterlassung
von drei Söhneu. Karl Heinrich Sigismund, geb.
zu Karlsruhe den 24. Sept. 1789, f 25. Juli 1821 zu
Mannheim, Ludwig Friedrich Georg, geb. daselbst
am 21.Februar 1792 und Georg August, geb. daselbst
den 29. Mai 1805. —

EinFreiherr Franz Joachim v. B., geb. 1749, war
königl. sardinischer Obrist und ein Frh. N. v. B. starb
den 10. Sept. 1827 als Pfarrer in Walterdingen.

Stammwappen (1489): von G. und Jj: schrägrechts
getheilt. Oben ein 4j, unten ein g. springender Steinbock.

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