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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0058
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44

DEE ADEL IN BADEN, fbeiheeen.

Kleinod: der ff Steinbock wachsend zwischen
2 Hörnern, das rechte g.-ff, das linke ff-g. getheilt.

Decken: ff-g.

Neues Stammwappen (1608): in ff ein s. Spar-
ren, der bis zum Schildesrande aufsteigt, dazwischen, rechts
und links ein g. rautenförmiger Stein („ein viereckiger g.
Beck. Backstein?“)

Kleinod: gekrönt mit ff offenem Adlerflug, dazwi-
schen ein Stein, jeder Flug mit dem g. Stein belegt.

Decken: ff-g.

Vermehrtes Wappen (1603): geviert. I. und

IV. Stammwappen. 11. und 111. von S. und E. gespalten,
darin eine Lilie in gewechselten Farben. (Westermayer).

Kleinode: zwei gekrönte Helme. 1. zum Stamm-
wappen. 11. wachsend ff-bärtiger Mann, rechts r., links
b.-bekleidet, Kragen rechts s., links g., g. Knöpfe und
Gürtel, mit ausgestreckten Armen die r. s. Lilien haltend.
Auf dem Kopf eine spitze, nach links abgebogene s.-ge-
stülpte Mütze mit r. Knopf und s. Quaste. Vorn ist die
Mütze mit g. Kugel und 3 Eeihenfedern geziert.

Decken: rechts ff-g., links r.-s.

(Minist.-Akten, v. Heyer-Eosenfeld. v. Wechmar
S. 1. 12. 305. Siebmacher etc.)

iSeutler. (Taf. 27.)

Diese freiherrliche Familie stammt aus der ehemali-
gen Eeichsstadt Gengenbach, im jetzigen badischen
Bezirksamt Offenburg, erhielt durch die Gebrüder: Johann
Kaspar und Joachim von Kaiser Josef I., Wien den
29. Nov. 1708, den rittermässigen Eeichsadelstand mit Be-
willigung, sich nach den Gütern „von, zu und auf“ nennen zu
dürfen und durch Blasius Columban, geb. 11. Nov.
1713, f 20. Nov. 1798 zu Prag, verm. mit Luise, geb.
Gräfin v. Isenburg-Philippseich, k. k. Feldmar-
schalllieutenant und seine Neffen Joachim, Josef,
Franz und Karl den erbländischen erblichen Freiherrn-
stand mit Wappenbesserung und Titel „Wohlgeboren“
Wien den 1. Januar 1782.

Blasius, geb. 10. April 1672, erwählt am 20. Juni
1721 zum Abt der Benediktiner-Abtei St. Blasien, f am
15. Januar 1727. Begütert war das Geschlecht im Gross-
herzogthum ebenfalls und es besass noch 1838 eine Frei-
frau von Bender in Mailand Antheil an der Grund-
herrschaft Unterbuchenbach, Landamts Er eiburg.

Stammwappen (1708): von B. und G. gespalten
vorn durch eine g. fünfzackige Krone im Schildesfuss ge-
steckt, einnatürl. Benderhammer, darüber ein s. Stern, hinten
drei gr. Kleeblätter (2. 1), die Stiele nach aussen gebogen.

Kleinod: gekrönt mit wachsendem Jüngling mit g.
fliegendem Haar, g. spitzzackiger Krone, ausgebreiteten
Armen, in der rechten Faust o gr. Kleeblätter an langen
Stielen, in der Linken den Hammer haltend. Bekleidet
ist derselbe übereck von G. und B. und trägt auf der
linken Brust einen s. Stern. Aermel und Kragen, dann
linker Aufschlag b.; Aermel und Kragen sowie rechter
Aufschlag aber g.

Decken: rechts b.-s., links b.-g.

Freiherrliches Wappen (1782): Geviert. I. in
J3. drei g. Kronen (1. 2). II. in E. s.-geharnischter Arm
mit dergl. g.-begrifftem Schwert, nach rechts gewendet.
III. in E. ein ft gemauerter runder Thurm mit 5 Zinnen
und einem Fenster über einem Thor. Ueber der mittleren
Zinne ein s. Stern. IV. in S. ein ff Balken, darüber 1,
darunter 2 gestielte gr. Kleeblätter.

Kleinode: drei gekrönte Helme. I. der geharnischte
Schwertarm. II. 4 Straussfedern s. r. g. b. III. der
Thurm mit dem Stern.

Decken: 1. b.-g., 11. rechts b.-g., links r.-s. 111. r.-s.

Schildhalter: 2 g. Löwen ein g.-begrifftes s.
Schwert schwingend.

(Minist. - Akten, von Heyer-Eosenfeld. Badisches
Lexicon S. 94 etc.)

Berbisdorf. (Taf. 27.)

Meissnischer Uradel, dessen gleichnamiger Stammsitz
unweit Dresden liegt. Caspar v. B. lebte 1270. Im
Laufe der Jahrhunderte entstanden verschiedene Linien,
welche ansehnlich begütert waren.

Mit August Sigmund Frhr. v. B., grosslierzogl.
Kammerherr und Stallmeister, Domherr in Merseburg, ver-
pflanzte sich die Familie nach Baden, 1820 pensionirt,
starb derselbe am 4. Sept. 1842 in Blankenloch.

Wappen: von E. und ff gespalten, darin zwei
Arme in gewechselten Farben des Schildes, welche eine
g. Krone halten, deren Spitze mit g. Stern besetzt ist.

Kleinod: offener Flug, rechts r., links ff davor die
Arme mit der Krone wie im Schilde.

Decken: r.-ff.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 25. 57.
301 etc.)

Beibuiauu. (Taf. 27.)

Ursprünglich Niederländische Familie, aus welcher
Simon Moritz B., geb. 1687, f 1725, Amtmann in fürstl.
Nassau-Weilburgischen Diensten war, dessen Nachkommen
sich aber nach Frankfurt a/M. wendeten und das berühmte
Bankhaus „Bethmann“ gründeten. Johann Ph. Beth-
mann, geb. 30. Nov. 1715, f 28. Nov. 1793, war kai-
serlicher Eath. Sein einziger Sohn Simon Moritz wurde
am 11. Mai 1808 in den österreichischen Adelstand er-
hoben und seinem ältesten Sohn Alexander Moritz
wurde von Sr. K. Hoheit dem Prinz-Eegenten von Baden
am 31. Januar 1854 die Freiherrnwürde verliehen.

Die Familie hatte zeitweise Grundbesitz in Baden.
Ihre übrigen Linien finden sich in Bayern und Oesterreich.

Stammwappen: von G. und S. gespalten, vorn an
die Theilungslinie angelehnt ein halber ff Adler, r. be-
wehrt, hinten 2 r. schrägrechte Balken.

Kleiuod: geschlossener ft Flug.

Decken: rechts ff-g., links r.-s.

Vermehrtes Wappen (1808): wie das Stamm-
wappen.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. 1. 3 s. Strauss-
federn. 11. zum Stammwappen.

Decken; rechts ff-g., links r.-s.

Freiherrliches Wappen (1854): wie das Stamm-
wappen.

Kleinode: 3 gekrönte Helme. 1. und 111. wie Wap-
pen von 1808. 11. wachsender g. Löwe.

Decken: 1. ff-g., 11. rechts ff-g., links r,-s., 111. r.-s.

(Ministerial-Akten. Kneschke, Adelslexic. I. 387. Frei-
herrl. Taschenbuch etc.)

Heust. (Taf. 27.)

Märkischer Uradel, der sich aber auch nach Sachsen,
Preussen und Süddeutschland etc. wendete und viele ver-
diente Staatsmänner unter seine Mitglieder zählt.

Johann v. B. war 1400 Bischof zu Havelsberg und
Joachim Friedrich I. stiftete die Linie des Hauses
in Baden, welche jetzt in zwei Zweige zerfällt. Franz
Frh. v. B. war markgräfl. baden-baden’scher Kammerherr,
Geh. Eath und Oberstallmeister und zuletzt kur-baden’-
scher Oberforstmeister zu Birkenfeld und f 1803 zu
Eastatt, Karl Ludwig aber, geb. 1734, f 3. Dezbr.
1792 zu Karlsruhe, war kurfürstl. baden’scher Kammer-
herr, Major und Flügeladjutant. Sie gründeten die beiden
noch blühenden Zweige.

Im Grossherzogthum bedienstet, erhielt das Geschlecht
am 29. April 1856 die Anerkennung des längst herge-
brachten Freiherrnstandes.

Wappen: in S. aus dem rechten Schildesrand her-
vorkommend 2 ganze und 1 halbe r. Spitze..

Kleinod: gekrönter Helm, wachsend eine s. geklei-
dete Jungfrau, Brust und Leib belegt mit 3 r. Balken
 
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